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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zu finden“, bat Sarwen, aber sie spürte sofort, dass der Elbenkönig von fieser Idee nicht begeistert war. „Du brauchst einen mächtigen magischen Verbündeten, Großvater“, fügte das Elbenmädchen deshalb sehr eindringlich hinzu.
    Aber Keandir hatte in dieser Sache längst entschieden. „Ich weiß es wohl zu schätzen, dass du dir Sorgen um mich machst, Sarwen, und gewiss könnte mir Andir eine große Hilfe sein.“ Er lächelte mild. „Aber er dürfte nicht so leicht zu finden sein, wie du dir das vorstellst. Und ich will auch einfach nicht länger warten. Abgesehen davon habe ich auch bei meinem ersten Aufenthalt auf Naranduin vor allem auf meine eigene Kraft vertrauen müssen.“
    Und für einen kurzen Moment sah Sarwen, wie sich die Augen ihres Großvaters mit Schwärze füllten.
    Dann ging der König mit seinem Gefolge an Bord. Die Leinen wurden gelöst, und der Wind blähte die Segel der „Awranawn“.
    Das riesige Schiff bewegte sich langsam von der Kaimauer weg und segelte hinaus auf das in der Sonne glitzernde Meer.
    Von den Nebelschwaden, die noch in der Nacht jeden weiterreichenden Blick auf die See verhindert hätten, war nichts mehr geblieben. Nur ganz weit am Horizont schimmerte ein grauer Rand, aber nicht einmal das schärfste Elbenauge hätte noch erkennen können, ob es sich dabei um die Nebelgeister der vergangenen Nacht handelte oder nur um irgendeinen gewöhnlichen Dunst.
    Die „Awranawn“ fuhr dem Horizont entgegen, und es standen viele am Hafen, die so lange aushielten, bis das Schiff des Königs nicht mehr zu sehen war.
    Das galt auch für Sarwen und Daron.
    Prinz Sandrilas, der nun den Elbenkönig zu vertreten hatte, harrte ebenfalls aus, bis das Segel der „Awranawn“ hinterm Horizont verschwand, und obwohl das mehrere Stunden dauerte, schien keinem der Anwesenden die Zeit zu lang.
    Ein Handelsschiff aus dem Menschenreich Tagora machte in der Zwischenzeit im Hafen fest, und die Seeleute entluden die gesamte Ladung, während so viele Elben einfach nur dastanden und ihrem davonfahrenden König und seinem Schiff nachsahen.
    Die menschlichen Matrosen, die auf dem Schiff aus Tagora Dienst taten, rieben sich die Augen, und Daron hörte einen von ihnen sagen: „Wenn ich so lange zu leben hätte wie diese Spitzohren, würde ich vielleicht auch für einen Tag in der Woche einfach nur dumm herumstehen und in die Gegend glotzen!“
    „Vielleicht ist die menschliche Seite in uns stärker ausgeprägt, als wir bisher dachten“ , sandte daraufhin Daron einen Gedanken an seine Schwester.
    Sarwen hob die Augenbrauen. „Wie kommst du darauf?“
    „Weil mir die Warterei inzwischen zu lang wird – aber wenn wir beide uns jetzt einfach davonmachen, heißt es nachher wieder, wir wären keine vollwertigen Elben, weil wir die menschliche Hast unserer Mutter geerbt hätten.“
    „Da hast du wahrscheinlich recht“ , gab Sarwen zurück und fügte anschließend noch einen Gedanken hinzu: „Mir geht es übrigens genauso wie dir.“
    „Na, dann sind wir offenbar beide vom ungeduldigen Erbe unserer Mutter betroffen.“
    Sarwen lächelte und antwortete: „Hast du schon bemerkt, wer ebenfalls von dieser unelbischen Ungeduld befallen ist?“
    Daron ließ den Blick schweifen. Dann sah er den Magier, der sich vom Hafen entfernte und gerade in eine enge Gasse einbog. „Maradorn! Hab ich's doch gewusst!“
    „Keine voreiligen Schlüsse, Daron. Kann ja sein, dass er wirklich etwas sehr Dringendes zu erledigen hat“, mahnte das Elbenmädchen, gestand dann jedoch ein: „Aber merkwürdig ist sein Verhalten schon.“
    „Hab ich doch gleich gesagt!“
    „Mal angenommen, du hast recht und dieser Magier hat tatsächlich was mit den Überfällen der Äfflinge zu tun. Dann müsste er doch irgendwann Großvaters Verbot missachtet haben und zur Insel Naranduin gelangt sein. Die Nebelgeister kann er ja vielleicht auch von Elbenhaven aus rufen und beeinflussen, aber wohl kaum die Äfflinge.“
    Daron nickte leicht. „Da ist was dran.“
    „Wir suchen also jemanden, der vermutlich Magier ist, hier in Elbenhaven die Verhältnisse gut kennt und in letzter Zeit mindestens eine Seereise gemacht hat.“

Kapitel 9
    Magische Spuren

    Nachdem die „Awranawn“ hinter dem Horizont verschwunden war, löste sich die Menge der Elben, die am Hafen dem Schiff des Königs nachgeschaut hatten, auf.
    Die Heilerin Nathranwen, die ebenfalls am Kai gestanden hatte, wandte sich an die beiden Elbenkinder. „Ihr beiden seht nicht

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