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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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würdet aber von der Seefahrt nicht das Geringste verstehen“, spekulierte Daron. „Wie würdet Ihr es anstellen, nach Naranduin zu gelangen und wieder zurückzukommen?“
    Kapitän Garanthor lächelte. „Jedenfalls würde ich auf keinen Fall mit einem Elbenschiff segeln, denn das käme früher oder später heraus. Es reicht schließlich schon, wenn einer der Seeleute darüber redete.“ Er deutete hinüber zu einem Landungssteg, an dem Dutzende von Schiffe aus den Menschenländern lagen. „Ihr solltet euch mal unter den Menschen umhören. Manche dieser Schiffe fahren inzwischen auch die Küste entlang nach Norden. Ich habe einige von ihnen sogar schon bei Siranee und Berghaven gesehen. Die Konkurrenz wird selbst auf diesen einsamen Routen immer größer.“
    „Wir danken Euch für Eure Hilfsbereitschaft, Kapitän Garanthor“, sagte Sarwen. „Sollte Euch noch irgendetwas zu Ohren kommen, das uns weiterbringen könnte, so verständigt uns bitte.“
    „Natürlich.“ Er lächelte die beiden Kinder freundschaftlich an. „Wo sich der Palas der königlichen Burg befindet, habe ich nicht vergessen.“
    Die Elbenkinder wandten sich zum Gehen, aber die Stimme des Kapitäns sorgte dafür, dass sie sich noch einmal zu ihm herumdrehten. „Man sieht euch beide ja in letzter Zeit des Öfteren mit diesem Riesenfledertier durch die Lüfte fliegen …“, begann er.
    „Was will er denn jetzt?“ , vernahm Daron den Gedanken seiner Schwester.
    „Keine Ahnung“, gab Sarwen lautlos zurück.
    Garanthor druckste herum. „Worauf ich hinaus will, ist dies“, brachte er schließlich hervor. „Ihr solltet auf keinen Fall auf den Gedanken kommen, nach Naranduin zu fliegen, auch wenn euch dringende Gründe dafür einfallen mögen. Es ist einfach zu gefährlich dort.“
    „Das wissen wir“, sagte Daron.
    „Nein, das wisst ihr nicht“, sagte Garanthor auf einmal sehr, sehr ernst, und seine Stimme hatte einen scharfen, unangenehmen Tonfall angenommen. „Mein Sohn starb damals bei den Kämpfen gegen die Äfflinge, als Euer Großvater zum ersten Mal auf der Insel Naranduin landete. Es ist wirklich ein gefährlicher Ort und ganz bestimmt nichts für euch. Und zudem bringt ihr das Königshaus der Elben in eine äußerst schwierige Lage, solltet ihr beide dort umkommen.“

    Daron und Sarwen ließen den Liegeplatz von Garanthors Schiff hinter sich. „Der wird sich niemals für uns umhören“, prophezeite Sarwen.
    „Er klang fast so, als hätte ihm Großvater vorher eingeflüstert, was er zu sagen hat“, brummte Daron in Gedanken.
    „Das brauchte er gar nicht“, erwiderte Sarwen. „Großvater und er kennen sich schon so lange, dass Garanthor einfach weiß, was in Keandirs Sinne wäre.“
    Sie hörten sich unter den Seeleuten aus den Menschenreichen um. Einige stammten aus dem Seekönigreich von Ashkor, andere aus Tagora und wieder andere aus den Häfen der Südwestlande. Am Mast eines der Schiffe machte Daron die Flagge des Landes Aratan aus.
    „Die Heimat unserer Mutter!“, vernahm er Sarwens Gedanken. Sie hatte die Flagge Aratans ebenfalls erkannt.
    Manche der Menschen wollten offenbar einfach nicht antworten und gaben vor, die Sprache der Elben nur unzureichend zu verstehen. Bei den meisten Schiffskapitänen lösten die Nachfragen der beiden Elbenkinder zunächst Befremden aus.
    Manche verspotteten sie sogar. „Als ob einer von den ach so erhabenen Elben bereit wäre, auf einem Menschenschiff zu segeln!“, lachte ein Händler, der gerade die Beladung seines Schiffes überwachte. „Der würde sich doch dauernd nur beschweren, dass angeblich die Metallschellen an der Takelage quietschen und die Schiffplanken knarren und das sein feines Gehör in Mitleidenschaft zöge!“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ein elbischer Seemann hat mich mal darauf hingewiesen, bei meinem Schiff würde immer das Wasser am Bug gluckern, wenn man mit seitlichem Wind in einem ganz bestimmten Winkel führe. Da sollte ich unbedingt was machen, sonst könnte man es an Bord kaum aushalten.“ Er schüttelte missbilligend den Kopf. „Ich sage euch, dafür werden unsere Schiffe in sechs Wochen fertig, aber bei euch dauert der Bau eines Schiffes oft genug dreißig Jahre, bis es endlich vom Stapel läuft.“
    Sarwen ging auf die Vorhaltungen des Menschen nicht ein, sondern beharrte: „Trotzdem glauben wir, dass in der letzten Zeit ein oder mehrere Elben auf einem Menschenschiff in den Norden gereist sind, denn aus bestimmten Gründen

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