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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sehr zufrieden aus“, stellte sie fest.
    Sie war zwar nicht in der Lage, die Gedanken der Zwillinge so einfach zu lesen, wie die es untereinander taten, dennoch war es schwer, irgendetwas vor ihr zu verbergen.
    „Sie kennt uns einfach zu gut“, dachte Daron.
    „Großvater hat bestimmt dafür gesorgt, dass sie andauernd in unserer Nähe ist, weil er aus irgendeinem Grund denkt, dass wir das bräuchten“, vermutete Sarwen. „Ich prophezeie dir, das wird unsere Nachforschungen nicht gerade erleichtern.“
    „Du sagst es.“
    „Tja, ihr könnt euch gern weiter in Gedanken unterhalten, wenn ihr unter euch sein wollt“, sagte Nathranwen. „Aber ich lege euch dringend ans Herz, auf das zu hören, was euch euer Großvater gesagt hat!“
    „Er hätte uns besser mitgenommen“, erklärte Sarwen. „Aber es ist zwecklos, sich noch immer darüber aufzuregen, dass er unsere Hilfe nicht annehmen wollte.“
    „Allerdings, Sarwen.“
    „Mal eine andere Frage“, sagte Sarwen. „Hast du eine Ahnung, weshalb Maradorn nicht hier am Kai so lange warten konnte, bis die ›Awranawn‹ nicht mehr zu sehen war, so wie alle anderen, die sich hier versammelt hatten?“
    Nathranwen hob die Augenbrauen und sah das Elbenmädchen prüfend an, als wäre sie unschlüssig, ob sie auf diese Frage antworten sollte. Dann fällte sie einen Entschluss und sagte: „Ich habe nur mitbekommen, dass er sehr unruhig war. Als Heilerin hat man ein besonderes Gespür dafür – und ein Ohr für einen Herzschlag, der fast schon so ungesund schnell hämmert wie der eines Menschen.“
    „Dann muss ihn doch wohl irgendetwas sehr aufgeregt haben“, lautete Sarwens Schlussfolgerung. „Mich würde der Grund dafür interessieren.“
    Nathranwen runzelte die Stirn.
    Die Fragen des Elbenmädchens kamen ihr doch reichlich seltsam vor. Andererseits aber interessierte sich Sarwen auch sonst für merkwürdige Dinge, so zum Beispiel für alle Schriften in der Bibliothek, in denen die Eldran Erwähnung fanden, die Geister der Ahnen.
    Jedenfalls war Nathranwen daran gewöhnt, dass Sarwen manchmal ungewöhnliche Fragen stellte und auch ansonsten sehr neugierig war. „Der Grund dafür, dass Maradorn so aufgeregt ist“, antwortete die Heilerin schmunzelnd, „ist nun wirklich kein Geheimnis.“
    „Ach, nein?“
    „Der Vorsitzende der Magiergilde hat eine Menge Aufgaben, und täglich werden zahlreiche Anfragen an ihn gestellt“, erklärte Nathranwen. „Viele Gebäude, die mithilfe von Magie errichtet wurden, müssen erhalten werden, indem man die magischen Formeln immer wieder erneuert. Zu Anfang, als Elbenhaven gegründet wurde, hat dein Großvater ja darauf bestanden, dass richtiger Stein zum Bau verwendet wird, aber später hat man sich nicht mehr daran gehalten …“
    „Ja, aber was hat das alles mit der Nervosität von Meister Maradorn zu tun?“, hakte Sarwen nach.
    „Wenn Maradorn den Gildenmeister vertritt, ist er allein verantwortlich für die Pflege und Erhaltung alle Bauwerke, die teils oder ganz durch Magie errichtet wurden. Und das nicht nur hier in Elbenhaven, wo es ja nur wenige solche Gebäude gibt, sondern im ganzen Reich.“ Nathranwen sprach etwas leiser, als sie fortfuhr – so leise, dass selbst die beiden Elbenkinder konzentriert lauschen mussten, um sie zu verstehen, denn ihre Worte waren kaum mehr als ein Hauch. „Ich glaube, Maradorn kann das nicht richtig. Er ist damit überfordert, die Magier seiner Gilde entsprechend auf all diese Bauwerke zu verteilen. Angeblich soll auf den Inseln von West-Elbiana bereits ein Leuchtturm eingestürzt sein, weil nicht rechtzeitig genügend Magier zur Stelle waren, um dies zu verhindern.“
    „Und warum ist Jarandil nicht hier, um seinen Pflichten als Gildenvorsteher nachzukommen?“, fragte Sarwen.
    Nathranwen zuckte mit den Schultern. „Das kann ich dir nicht sagen“, antwortete sie, doch dann fügte sie hinzu: „Und vielleicht stimmt deine Vermutung ja auch gar nicht.“
    „Wieso?“
    „Na, es könnte doch sein, dass seine Abwesenheit gerade damit etwas zu tun hat, dass er seine Pflicht erfüllt und irgendwo versucht, ein magisch errichtetes Bauwerk zu stabilisieren.“

    Daron und Sarwen blieben im Hafenviertel, obwohl es Nathranwen und Sandrilas lieber gesehen hätte, wären die beiden sofort mit in die Burg gegangen. Aber zumindest hatten sie ja versprochen, Elbenhaven nicht zu verlassen.
    „Eigentlich eine Unverschämtheit, dass man uns mit unseren über hundert Lebensjahren noch

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