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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ernst nehmen sollte!“, sagte Daron verärgert und ballte seine schlanken Elbenhände zu Fäusten.
    Dann fiel sein Blick auf den Dreizack, den jener geflügelte Affe verloren hatte, als das Buch des Elnador ihn traf und er aus dem Fenster gestürzt war. Daron hatte die Waffe wieder mitgenommen und gegen die Wand gelehnt, nachdem sie das Zimmer betreten hatten, um die Hände zum Aufräumen frei zu haben.
    Daron starrte den Dreizack an.
    Sarwen bemerkte seinen stieren Blick und fragte: „Was hast du auf einmal?“
    „Hast du noch in Erinnerung, wie der Dreizack vorhin aussah?“
    „Wie meinst du das?“
    „Entweder täusche ich mich ganz gewaltig, oder die Spitzen des Dreizacks waren noch vor kurzer Zeit nicht so rostig und der hölzerne Schaft auch nicht so modrig und feucht.“
    Daron brauchte das Holz nicht einmal anzufassen, um dies zu erkennen. Er spürte es. Seine Augen wurden vollkommen schwarz – ein sicheres Zeichen dafür, dass er seine magischen Kräfte sammelte.
    „Meine Güte, ist das so wichtig?“, beschwerte sich Sarwen.
    „Ja, ich denke schon. Weißt du, in Elnadors Buch steht, dass die Äfflinge nicht in der Lage waren, selbst Waffen oder Helme herzustellen. Sie hatten aber Steine, aus denen magisches Feuer züngelte, und wenn man die Waffen in diese Flammen hielt, waren sie anschließend wieder wie neu, als wären sie gerade erst aus der Schmiedewerkstatt gekommen.“
    „Na und? In diesem Buch steht doch nur Mist!“, meinte Sarwen.
    „Ich habe mich mal ausführlich mit Thamandor darüber unterhalten“, fuhr Daron unbeirrt fort. „Zuletzt waren unser Großvater, Thamandor, Sandrilas und all die anderen während des großen Krieges auf der Insel, denn der finstere Xaror versuchte, die Äfflinge auf seine Seite zu ziehen. Er nahm ihnen fast alle dieser magischen Steine weg, und die wenigen, die er ihnen ließ, hat sich unser begabtester Waffenmeister und Erfinder eingesteckt, um sie für seine Flammenlanzen zu benutzen.“
    „Und was hat das jetzt mit diesem Dreizack zu tun?“, hakte Sarwen nach.
    „Seit dem großen Krieg – also seit etwa einem Jahrhundert - müssten die Waffen der Äfflinge vor sich hinrosten, weil es kaum noch magische Steine auf Naranduin geben dürfte, in deren Zauberfeuer die Affen sie härten und erneuern könnten. Und genau so sieht dieser Dreizack jetzt auch aus! Aber ich bin mir jetzt sicher, dass er vorhin noch keinen Rost hatte und der Schaft völlig in Ordnung war. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass jemand die Äfflingen mit Magie unterstützt.“
    „Aber das führt uns alles nicht weiter. Da wir nicht auf die Insel kommen, können wir so viel spekulieren, wie wir wollen.“
    Doch Daron ließ sich nicht entmutigen. Er stand auf, ging zu dem Dreizack und berührte ihn vorsichtig. Dabei konzentrierte er sowohl seine Elbensinne als auch seine magische Kräfte auf jede Kleinigkeit, die es vielleicht noch zu bemerken gab.
    „Sarwen! Es ist eine schwache Magie“, stellte er fest. „Sonst würde die Wirkung nicht einfach verschwinden. Und außerdem kommt mir die Kraft … bekannt vor.“
    „Bekannt?“
    „Genau wie der Schlafzauber der Nebelgeister! Es ist zumindest teilweise Elbenmagie! Da bin ich mir jetzt völlig sicher. Überprüf das doch auch mal!“
    Sarwen erhob sich. „Ein Elb würde so etwas nicht tun“, war sie überzeugt.
    „Dann erinnere dich mal daran, was unser Vater getan hat!“, widersprach Daron. „Er hat sein eigenes Reich gegründet und gegen unseren Großvater gekämpft. War er nicht auch ein Elb?“
    „Das war etwas anderes“, behauptete Sarwen. „Er wollte verhindern, dass das Leben unserer Mutter so schnell endet, wie das bei Menschenfrauen leider üblich ist. Nur deswegen hat er sich auf die Seite des Bösen gestellt. Nur aus Liebe zu unserer Mutter. Sonst hätte er das nie getan, Daron. Da bin ich mir sicher.“
    „Es könnte auch heute für jemanden hier am Hof von Elbenhaven einen genauso zwingenden Grund dafür geben, sich gegen uns und unseren Großvater zu stellen“, befürchtete der Elbenjunge.
    „Und was könnte das für ein Grund sein, du Schlau-Elb?“, fragte Sarwen und hob herausfordernd die Augenbrauen. Daron wusste, dass sie immer sehr empfindlich reagierte, wenn die Sprache auf Magolas und Larana kam, ihren Eltern.
    Daron sandte ihr einen Gedanken.
    „Wir sind Halbelben, Sarwen. Kinder eines Elben und einer Menschenfrau. Manche sind der Auffassung, dies sei der Grund dafür, dass unsere magischen

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