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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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affenartigen Helfer zu dumm, ihm auch noch die Elbensteine abzunehmen, die er stets in einem Beutel vor der Brust trägt. Doch angesichts der Macht, über die ich schon ziemlich bald verfügen werde, sind die Steine nicht mehr so wichtig.“
    Auf einmal verzerrte sich das Baumgesicht abermals. Eine tiefe Furche erschien auf seiner Stirn, und der Blick ging empor – genau dorthin, wo die von Sarwen gelenkte Fliege auf einem weiteren Kronleuchter Platz genommen hatte.
    „Ihr seid ein Narr, Maradorn!“, stieß Jarandil plötzlich mit einer unnatürlich tiefen, dröhnenden Stimme hervor.
    „Aber, Meister! Was ist denn?“
    „So schwach ist Eure Elbenmagie schon, dass Ihr es nicht einmal bemerkt, wenn Ihr belauscht werdet! Ich hingegen bemerke das sogar aus dieser großen Entfernung!“
    In diesem Augenblick fiel die Fliege tot vom Kronleuchter …

Kapitel 12
    Flucht aus Elbenhaven

    Der verwachsene Baum bewegte sich. Die Wurzeln drangen durch das mit Erde gefüllte Tongefäß und ließen es im nächsten Moment zerspringen.
    Maradorn wich zur Seite, als der Baum auf seinen Wurzelsträngen über den Steinboden des Magierhauses lief. Er bewegte sich mit einer Schnelligkeit, die man diesem Baumwesen niemals zugetraut hätte.
    Wie von selbst sprangen die Türen auf, als sich die Baumkreatur ihnen näherte.
    „Weg hier!“, rief Sarwen und fasste Daron an seinem Wams aus Elbenseide, um ihn mit sich zu ziehen.
    Doch es war zu spät.
    Keine drei Schritte hatten die beiden Elbenkinder aus der dunklen Türnische getan, da jagte das unheimliche Baumwesen bereits auf sie zu.
    Das Gesicht Jarandils veränderte sich und bekam ein mit Zähnen bewehrtes Maul. Dabei stieß es ein dunkles, bedrohliches Grollen aus, das den Lauten mancher Raubkatzen ähnelte, wie sie in den Bergen von Hoch-Elbiana vereinzelt lebten.
    Das Baumwesen stürzte sich auf Daron und riss ihn zu Boden. Die Äste und Wurzeln schlangen sich um den Körper des Elbenjungen, und ein Wurzelstrang schlug gleichzeitig wie eine Peitsche um Sarwens Knöchel und brachte auch sie zu Fall.
    Daron drückte mit der Linken das offene Maul des Baumgesichts von sich, riss gleichzeitig seinen Dolch aus dem Gürtel und stach zu. Die Klinge rammte in den Stamm und sprengte kleine Rindenstücke weg, woraufhin sich dem Baumgesicht ein ärgerlicher knurrender Laut entrang.
    Als Daron noch einmal zustach, rollte sich das Wesen über den Boden von ihm weg. Sarwen befreite unterdessen ihre Füße von der Umklammerung des Wurzelstrangs, indem sie mit beiden Händen heftig daran riss und zerrte.
    Das Baumwesen erhob sich, fletschte die Zähne, das Gesicht war vollkommen verzerrt, und das Maul hatte sich vorgewölbt wie bei einem der Äfflinge von der Insel Naranduin. Jarandils Gesichtszügen waren kaum noch zu erkennen.
    Dann begannen die Äste und die Wurzelstränge zu wachsen. Innerhalb weniger Augenblicke erinnerte das unheimliche Wesen mehr an eine Riesenspinne als an einen Baum.
    Daron erhob sich, und auch Sarwen sprang auf die Beinen.
    „Jetzt einfach davonzulaufen dürfte wenig Sinn haben!“, sandte sie ihrem Bruder einen ängstlichen Gedanken.
    Daron, den Dolch in der Hand, sah mit Entsetzen, dass sich die Äste und Wurzelstränge des Baumwesens immer noch ausdehnten. Wieder drang ein drohendes Knurren aus dem Maul, dann begann es sich vorsichtig zu nähern.
    Daron und Sarwen wichen zurück.
    Die Augen der beiden Elbenkinder waren inzwischen vollkommen schwarz geworden. Beide spürten die enorme magische Kraft, die von dieser Kreatur ausging und die sie unter ihren Willen zu zwingen versuchte.
    Es war Jarandils Kraft, das war deutlich erkennbar. Aber da war noch ein anderer Bestandteil, der nichts mit Elbenmagie zu tun hatte. Etwas, das Daron und Sarwen mit ihren magischen Sinnen spüren konnten.
    „Eine Kraft der Dunkelheit“, erkannte Sarwen. „Und sie ist stärker als die Macht aller Elbenmagier!“
    „Selbst von Naranduin aus wirkt sie noch“, stellte Daron schaudernd fest.
    Er spürte einen Druck in seinem Kopf, der seine Gedanken lähmte, und auch Sarwen empfand dieses unangenehme Gefühl.
    „Rarax!“, rief Daron plötzlich laut aus. Es war fast ein Schrei, verbunden mit einem sehr konzentrierten Gedanken.
    In diesem Moment stürzte sich das Baumwesen erneut auf die beiden Elbenkinder.
    Sarwen ließ mithilfe ihrer magischen Kräfte ein paar Dutzend Dachpfannen von den benachbarten Gebäuden auf das Baumgeschöpf fallen. Es brüllte wütend auf und war für einen

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