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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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eingeschlossen. Aber so weit werde ich es nicht kommen lassen!«
    Irgendetwas stimmte nicht. Thalinuel wusste nicht zu sagen, woher das Gefühl stammte, aber sie spürte es so deutlich, dass es sie sogar aus ihrem dämmrigen Trauerzustand riss. Alles wirkte trotz des Streits völlig normal, und doch hatte sich etwas verändert. Vielleicht war es nur eine Ahnung, die sie warnte, vielleicht hatte sie aber auch unterschwellig etwas wahrgenommen, das ihrem Bewusstsein noch verschlossen blieb, aber das Gefühl war zu stark, um es zu ignorieren.
    »Ich fürchte, es gibt wenig, was Ihr dagegen tun könnt, außer Euch noch enger an mich zu binden«, stieß Molakan hervor. »Wenn, dann kann nur ich Euch vor diesem Schicksal bewahren. Wir werden Talarien nicht kampflos preisgeben. Wenn der König die Stadt will, muss er sie mit Blut erobern, und dann wird sich die öffentliche Meinung schon bald wieder gegen ihn wenden.«
    »Unter keinen Umständen werde ich zulassen, dass Talarien ebenfalls verwüstet und unter den Bewohnern ein Blutbad angerichtet wird«, entgegnete Larkosh scharf. »Als Bewahrer der Säulen habe ich die Pflicht, sie …«
    »Es brennt«, stieß Olvarian plötzlich mit einem Blick aus einem der Fenster hervor.
    Genau wie die anderen warf auch Thalinuel einen Blick ins Freie. Im Norden der Stadt stiegen dichte Rauchwolken auf, und sie konnte den rötlichen Schein lodernder Flammen sehen. Es musste sich um ein großes Feuer handeln.
    Einzig Larkosh schien davon kein bisschen überrascht zu sein, dabei hätte gerade er von einem Brand in seiner Stadt besonders betroffen sein müssen. Das ungute Gefühl, das Thalinuel befallen hatte, verstärkte sich sprunghaft. Was immer es ausgelöst hatte, es passierte jetzt, in diesem Augenblick.
    »Nachrichten verbreiten sich schnell in unserem Volk, vor allem, wenn Herolde sie überall verkünden«, ergriff Larkosh erneut das Wort. »Da gibt es noch etwas, das Ihr bislang offenbar nicht wisst, Molakan. König Lotharon hat den Verwaltern und Bewohnern aller abtrünnigen Städte Straffreiheit und eine Aufhebung des Banns angeboten, wenn sie sich von Euch lossagen und wieder dem Königreich anschließen.«
    Er trat ein paar Schritte zurück, und im gleichen Moment wurde die Tür aufgestoßen. Krieger der Stadtgarde drangen in den Raum.
    »Verrat!«, brüllte Molakan.
    Ja, es war ein Verrat, und Thalinuel begriff als eine der Ersten, wie weit er reichte. Mit einem Mal wusste sie, was das Feuer zu bedeuten hatte. Im Norden der Stadt lagen die erst in den letzten Monaten errichteten Kasernen des Heers der Thir-Ailith. Da sie allein nicht ganz ausreichten, hatte ein Teil der vom Feldzug zurückgekehrten Krieger dort außerhalb der eigentlichen Stadt zudem ein Zeltlager errichtet, wo sie die Nacht verbringen wollten, ehe sie am nächsten Tag nach Tal’Orin weiterritten.
    »Ich werde nicht Euretwegen zulassen, dass die Bewohner dieser Stadt abgeschlachtet werden«, sagte Larkosh. »Ihr habt einen schrecklichen Fehler begangen, Molakan, und Eure Rebellion dadurch selbst zum Scheitern verurteilt. Zeigt wenigstens jetzt etwas Vernunft und ergebt Euch, dann braucht kein Blut zu fließen. Ergreift sie!«
    Ein Teil der Krieger drang vor, während die anderen mit gespannten Bögen im Hintergrund der Halle stehen blieben.
    »Wir ergeben uns niemals!«, brüllte Olvarian und zog sein Schwert. Ein Pfeil bohrte sich in seine rechte Schulter. Zwei weitere Krieger wurden ebenfalls von Pfeilen getroffen, als sie ihre Waffen ziehen wollten.
    Auch Thalinuel wollte, ohne zu überlegen, nach ihrem Schwert greifen, ließ ihre Hand jedoch ein Stück vom Griff entfernt verharren und zog sie wieder zurück. Ein bereits auf sie gerichteter Pfeil blieb auf der Sehne.
    Bevor die Gardisten sie erreichten, hechtete sie zur Seite auf Larkoshs langen Tisch zu, schlug einen Salto darüber hinweg und stieß ihn noch in der Drehung mit den Füßen um. Dadurch konnte sie ihren Aufprall nicht richtig abfedern und landete hart auf dem Boden, aber die auf sie abgeschossenen Pfeile schlugen wirkungslos in die Tischplatte ein.
    Als sie vorsichtig den Kopf hob und einen Blick darüberwarf, sah sie, dass auch Molakan nicht untätig geblieben war. Mehrere Pfeile flammten in der Luft auf und zerfielen zu Asche. Gleich darauf fingen auch die Bögen der Schützen Feuer, sodass diese sie fallen lassen mussten.
    Thalinuel versetzte dem Tisch einen kräftigen Stoß. Er rutschte auf die Gardisten zu und prallte gegen einige von

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