Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards
erlegen sind .
Ehe Blodhdansr noch etwas erwidern konnte oder Svenyas Angreifer auch nur einen weiteren Schritt näher kommen konnten, sprang sie beherzt auf die Füße, rannte zum Rand der Brücke und hechtete, während die Kugeln links und rechts von ihr in den Stahl und den Beton einschlugen, über das Geländer hinweg in die dunkle Tiefe.
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Svenyas Panzer teilte das Wasser der Elbe so schnell, dass sie nicht einmal den Aufschlag spürte. Sie hatte bis heute noch nicht wirklich verstanden, wie sein Zauber eigentlich funktionierte – als Blase oder mehr wie eine zweite Haut, manche Dinge durchlassend, andere nicht … ganz so, als sei er mit ihrem Unterbewusstsein verbunden … Er nahm die Form an, die nötig war, und wusste irgendwie, was für Svenya gefährlich war und was nicht. Die um sie herum in den tiefschwarzen Fluss zischenden Geschosse konnten ihr nicht das Geringste antun, dennoch katapultierte sie sich mit schnellen Schwimmbewegungen so tief wie möglich. Dabei nutzte Svenya die Strömung aus, statt gegen sie anzukämpfen, denn trotz ihrer guten Nachtsicht konnte sie hier unten so gut wie nichts sehen. Sie hielt es deshalb für das Klügste, den Fluss ihr dabei helfen zu lassen, den Abstand zu ihren Verfolgern zu vergrößern. Svenya schätzte, dass die Hauptströmung in der Mitte der Rinne war – solange sie ihr folgte, war sie weit genug vom Ufer entfernt. Sie dankte der Fügung, dass sie bei dem Ausflug mit Hagen entdeckt hatte, dass sie unter Wasser bleiben konnte, ohne zu atmen – und war froh, dass ihr das eben auf der Brücke gerade noch rechtzeitig wieder eingefallen war.
Doch da hörte Svenya, dass Laurins Leute, oder zumindest einige davon, hinter ihr ebenfalls ins Wasser sprangen, und beschleunigte die Frequenz ihrer Schwimmstöße. Ihr fiel auf, dass ihr das Schwimmen ebenso leicht fiel wie das Laufen. Sie fühlte sich im wahrsten Wortsinn wie in ihrem ureigensten Element. Vielleicht stimmte die Version der Geschichte, die Hagen ihr erzählt hatte – dass die Elben ursprünglich aus dem Wasser kamen. Das würde erklären, warum sie sich hier trotz der Kälte und der sie umgebenden Dunkelheit so wohl und so sicher fühlte wie ein Fisch.
Da huschte ein Schatten an ihr vorüber – ein großer Schatten … dann sogleich ein zweiter.
Ihre Verfolger hatten sie eingeholt. Offenbar waren sie unter Wasser ebenso zu Hause wie Svenya selbst. Aber hatten sie sie gesehen?
Sie legte ihre Handfläche auf das Emblem und hoffte, dass ihre Tarnung auch hier unter Wasser funktionieren würde.
Sie funktionierte. Svenya fiel ein Stein vom Herzen.
Die Freude währte jedoch nur kurz – denn nun schwammen noch mehr der manngroßen Schatten mit atemberaubender Geschwindigkeit an ihr vorüber – und Svenya nahm sich vor, dass sie, wenn sie das hier überlebte, regelmäßig trainieren würde, um mindestens ebenso schnell zu werden. Für jetzt aber stellte sie ihre Schwimmbemühungen ein und ließ sich bis ganz auf den Grund sinken, wo sie sich an einem Felsen festhielt, um dort zu verharren.
Aber irgendwie mussten die anderen sie hier im Wasser anders als zu Lande zumindest grob spüren können, denn mit einem Blick nach oben sah Svenya, wie sie zurückkehrten. Sie konnte das Glitzern ihrer blankgezogenen Schwerter und Dolche erkennen und erschrak, als sie über ihr zu kreisen und zu kreuzen begannen … wie Haie.
Am Anfang waren die Formen und Wege, die sie schwammen, weiträumiger – doch allmählich fixierten sie sich mehr und mehr auf den Punkt, an dem Svenya sich versteckt hatte … so, als hätten sie ihre Sinne zu einer Art Funkortung zusammengefügt und damit nach und nach ihre exakten Koordinaten herausgefunden.
Svenya ließ den Stein los und sich selbst ein paar Dutzend Meter weiter treiben. Doch schon nach wenigen Sekunden wiederholte sich hier das gleiche Spiel: Die Dunkelelben tauchten auf, sie kreuzten … und zogen dann ihre Kreise noch enger.
Nachdem Svenya ihren Standort zwei weitere Male gewechselt hatte – einmal davon sogar gegen den Strom, aber mit jeweils dem gleichen niederschmetternden Ergebnis – gestand sie sich selbst ein, dass es nicht mehr lange dauern und sie früher oder später aufgespürt werden würde.
Sie musste kämpfen.
Endlich , hörte sie Blodhdansrs hämische Stimme.
Alleine schon deshalb zog Svenya Skalliklyfja.
Nein , brüllte Blodhdansr voller Zorn. Nimm mich!
Svenya ignorierte ihn.
Ich mache keine Deals, erinnerte
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