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Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards

Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards

Titel: Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivo Pala
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gebracht haben?«
    Hagen seufzte. »Der Wyrm ist nicht dein Test, Svenya.«
    Nun verstand sie gar nichts mehr. »Wenn er nicht mein Test ist, warum habt Ihr dann nicht in den Kampf eingegriffen und auch Yrr davon abgehalten?«
    »Weil ich mir und vor allem dir etwas beweisen wollte.«
    »Und das wäre?«
    »Außer deiner inneren Haltung und der Unfähigkeit zu akzeptieren, dass du bist, was du bist, liegt ein weiterer Grund für dein Scheitern im Training. Es ist nicht echt genug.«
    »Das Training ist verdammt echt.«
    »Aber es ist eben kein echter Kampf.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Du bist mir da sehr ähnlich«, erklärte Hagen. »Damit du deine wirkliche Kraft entfaltest, brauchst du auch einen echten Feind – nicht jemanden, der nur so tut, als wäre er einer.«
    »Es fühlt sich beileibe nicht so an, als würde Yrr nur so tun, mich auf jede erdenkliche Art und Weise zu besiegen und zu demütigen!«, widersprach sie.
    »Ja, sie ist unbarmherzig dir gegenüber, und das soll sie auch sein«, sagte Hagen schlicht. »Aber sie ist nicht deine Feindin, und dein Unterbewusstsein weiß das auch. Deshalb strengst du dich erst gar nicht an. Anders als eben bei dem Kampf am Tor.«
    »Aber Ihr habt doch gesagt, dass der Wyrm gar nicht wirklich gekämpft hat.«, wandte Svenya ein.
    »Das ist wahr«, gab Hagen zu. »Aber stehend auf dem Rücken eines galoppierenden Wyrm zu balancieren, ist etwas, das dir außer mir und Yrr vielleicht gerade noch eine Handvoll anderer Elben nachmachen könnte.«
    »Wirklich?« Svenya konnte sich nicht dagegen wehren, dass sie diese Behauptung mit Stolz erfüllte.
    »Absolut«, versicherte Hagen. »Und gib zu, es hat dir Freude bereitet.«
    »Ja, es war ein seltsames Gefühl … ein gutes«, bekannte sie. Jetzt, da sie Zeit hatte, darüber nachzudenken, erkannte Svenya, dass es sich das erste Mal in ihrem Leben so angefühlt hatte, als würde sie alles richtig machen.
    »Das ist das Lied des Kampfes, das dein Herz singt.«
    Svenya fand, dass Hagens Worte ihre Empfindung von vorhin passend beschrieben. »Ja«, sagte sie. »Es schweigt bei bloßen Sparringspartnern. Der Kampf gegen die erscheint so sinnlos und trocken, aber der Kampf gegen den Wyrm, auch wenn es noch kein echter war, war lebendig und wild. Es fühlte sich einfach richtig an.«
    »Trotzdem musst du trainieren«, stellte er klar.
    »Warum, wenn es mir doch nichts bringt?«
    »Dass es dir nichts bringt, ist nicht richtig. Je mehr Erfahrung du hast, umso besser funktionieren deine Instinkte. Jedes Talent erfordert auch handwerkliches Geschick – und das erhältst du bloß mit der Übung … so stupide dir das Trainieren auch vorkommen mag. Nur als Beispiel: Wäre der Wyrm ein anderer Gegner gewesen, einer, der mit Schusswaffen zu verletzen gewesen wäre, hättest du mit Sicherheit auch mit denen besser abgeschnitten als auf dem Schießstand; aber Dinge wie schnell ziehen, richtig zielen, die richtige Körperhaltung beim Feuern und das Abfangen des Rückstoßes, die Hände so zu halten, dass dir der Schlitten nicht den Daumen absäbelt, zügigen Magazinwechsel und all diese Sachen lernst du eben nur im Training. Du musst sie so oft wiederholen, bis du sie im Schlaf beherrschst. Immer und immer wieder.«
    »Für wie lange noch?«
    »Dein ganzes Leben lang.«
    »Jetzt übertreibt Ihr aber«, sagte sie lächelnd. »Ihr wollt mir doch nicht weismachen, dass auch Ihr immer noch trainiert.«
    Hagen nickte. »Jeden einzelnen Tag. Und ich lerne noch immer dazu.«
    »Ich habe Euch gegen Laurin kämpfen sehen«, sagte Svenya. »Es gibt niemanden, der besser ist als Ihr.«
    Sie merkte durch seine Rüstung hindurch, wie sich seine Brust vor Stolz blähte, und es war ein seltsam angenehmes Gefühl … und es tat ihr gut, dass ihre Worte – die einer blutjungen Elbe – ihm etwas zu bedeuten schienen.
    »Es gibt immer jemanden, der besser ist«, sagte er. »Aber das ist auch nicht der Maßstab. Darf nie der Maßstab sein. Laurin ist ein gutes Beispiel.«
    »Inwiefern?«
    »Er hat wesentlich mehr Talent als ich«, gab Hagen zu, und es klang ein wenig traurig. »Es scheint, als wäre er mit seinen Schwertern geboren. Ohne Jahrhunderte des Trainings hätte ich nicht die Spur einer Chance gegen ihn. Ebenso wenig, wenn er auch nur halb so hart trainieren würde wie ich es tue. Aber apropos Schwerter – warum hast du deine nicht gezogen im Kampf gegen den Wyrm?«
    »Ich mag sie nicht«, antwortete Svenya, ohne zu zögern.
    »Du magst deine

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