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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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wissen, dass es sich um Khraátam handelte, hatte nicht nur die Festung geschützt und ihn mit zusätzlicher Macht ausgestattet. Von dem Schattenmahr hatte er auch erfahren, wie er selbst ein Tor öffnen konnte, und genau das hatte er vor, in der Hoffnung, durch dieses weiterhin Kraft zu erhalten, die es ihm ermöglichen würde, selbst in dieser Umgebung zu überleben und aus seinem Kerker eines Tages vielleicht sogar wieder entkommen zu können. In einer der Katakomben fand er eine Stelle, die dafür geeignet war, da die Trennwände zwischen den Welten – oder den Zeiten – dort besonders dünn waren. Und nun erfuhr ich auch, warum man mich verschont hatte und wofür Molakan mich vorgesehen hatte. Ein Opfer ist erforderlich, um ein Tor zu schaffen, eine lebende Seele, und dieses Opfer sollte ich sein. Als körperloses Bewusstsein sollte ich für alle Zeiten hilflos in dem Tor treiben, und so kam es auch, bis ich schließlich in der Unendlichkeit auf eine weitere verlorene Seele traf – dich. Und alles Weitere kennst du ja.«
    Barlok nickte beklommen. »Ja, alles Weitere kenne ich, aber ich begreife es nicht. Wie kam es, dass das Tor uns schließlich Jahrtausende in der Vergangenheit doch wieder freigegeben hat?«
    »Dafür habe ich bislang auch noch keine Erklärung gefunden. Wir sind in eine Art Sog zwischen diesem Tor und dem in der Vergangenheit geraten, der uns herausgerissen hat. Vielleicht hat es damit zu tun, dass dein Volk und die Elben deiner Zeit offenbar den Sieg über die zu schrecklichen Zerrbildern mutierten Nachfahren der Thir-Ailith errungen und anschließend sicherlich das Tor geschlossen haben. Oder es wurde danach noch einmal geöffnet, was den Sog verursacht hat. Vielleicht werden wir das nie erfahren.«
    Eine Weile hingen sie beide ihren Gedanken nach.
    »In einem jedenfalls hatten sowohl Molakan als auch Larisal Recht«, nahm er das Gespräch schließlich wieder auf. »Du warst offenbar wirklich zu Großem bestimmt. Du hast nicht nur in deiner Zeit den Krieg beendet, aus dem Molakan sonst womöglich tatsächlich noch als Sieger hervorgegangen wäre, dein Wissen hat auch dazu geführt, dass Khraátam in ferner Vergangenheit vertrieben werden konnte. Selbst wenn dies hier das Ende unseres Weges sein sollte, so hast du in deinem Leben Größeres vollbracht als jeder andere, den ich kenne.« Er rang sich ein Lächeln ab. »Und ich kann mich im Grunde auch nicht beklagen. Ich habe mir immer gewünscht, in Elan-Dhor zu sterben, auch wenn ich es mir so ganz bestimmt nicht vorgestellt habe.«
    Je tiefer er in die Erde vordrang, desto weniger verstand Warlon, warum er sich auf dieses verrückte Unternehmen eingelassen hatte. Barlok sollte noch am Leben sein? Der Gedanke war kaum vorstellbar. Er bemühte sich, nicht allzu viel Hoffnung in sich aufkeimen zu lassen. Es war ihm sehr schwergefallen, den Tod seines Freundes und Lehrmeisters zu verarbeiten, aber in den mehr als dreizehn Jahren, die seither verstrichen waren, war diese Wunde verheilt.
    Die Worte des merkwürdigen bunten Fellwesens jedoch hatten sie unversehens wieder aufgerissen, und er wollte den Schmerz nicht noch einmal durchleben, der zwangsläufig folgen würde, wenn er der Hoffnung gestattete, Besitz von ihm zu ergreifen, und anschließend enttäuscht wurde, wie es höchstwahrscheinlich der Fall sein würde.
    Aber obwohl er dagegen ankämpfte, konnte er sie schon jetzt nicht mehr vollständig verdrängen. Anderenfalls hätte er sich wohl gar nicht erst auf den Weg hinunter in die früheren Katakomben der Thir-Ailith gemacht. Und auch Tharlia hatte das Wesen irgendwie überzeugt, sonst hätte sie ihm nicht die Erlaubnis dazu gegeben. Nicht umsonst waren alle Zugänge zu dem magischen Tor nach dem Vorfall mit Lhiuvan vor einigen Monaten gründlich zugemauert worden.
    Auf eine bizarre Art wohnte der Aussage des unbekannten Winzlings jedoch eine Logik inne, der sich Warlon nicht entziehen konnte.
    Barlok war in das Tor geschleudert worden und darin verschwunden, weshalb sie ihn für tot gehalten hatten, doch es hatte keinen Beweis gegeben, dass es tatsächlich so war. Selbst die Elben hatten es nur vermutet, weil das Tor nur um eine Winzigkeit geöffnet gewesen war, und später hatten sie es ganz verschlossen.
    Mehr als einmal während der letzten Stunden hatte er dem Fellwesen angedroht, sich persönlich an ihm zu rächen, wenn sich seine Behauptung als Lüge herausstellen sollte, doch es hatte nur mit den Schultern gezuckt und etwas von

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