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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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an sich zu raffen, dessen er habhaft werden konnte, auch die des kleinen Teils von ihm, die von dem Elb Besitz ergriffen hatte. Sie waren noch immer miteinander verbunden, waren eins.
    In diesem Moment wandte das Kristallwesen ihm für einen Moment den Kopf zu, und eine Barriere in Lhiuvans Verstand zerbrach. Eine versperrte Tür in seinem Gedächtnis wurde plötzlich aufgestoßen. Er erinnerte sich der Begegnung mit dem bunten Fellwesen in den Weißbergen kurz vor dem Öffnen des Tores und der Kette mit dem kleinen Kristall daran. Fast ohne sich dessen bewusst zu sein, griff er danach, holte sie unter seinem Hemd hervor und schloss seine Faust um den kleinen Anhänger.
    Ein greller Blitz schien durch seinen Geist zu fahren. Er hörte den Schattenmahr in sich schreien, als eine sengende, weiß glühende Lohe ihn verbrannte und über die Verbindung zu Khraátam auch auf diesen durchschlug.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war Lhiuvans Verstand wieder frei, und er spürte eine unendliche Dankbarkeit, selbst dann noch, als die glühende Lohe auch seinen Verstand auslöschte. Leblos sank er zu Boden.
    Er hatte endlich den Frieden gefunden, den er sich so lange herbeigesehnt hatte.
    Thalinuel hatte seinen Arm gepackt und umklammerte ihn fest, doch Barlok nahm es kaum wahr. Gebannt verfolgte er das unglaubliche Schauspiel, das sich nicht weit entfernt von ihnen ereignete.
    Noch immer rangen die beiden Titanen auf magischer Ebene miteinander. Das Eingreifen der Elben hatte das Kristallwesen gestärkt, doch noch immer konnte es den Kampf gegen diesen schrecklichsten aller Feinde nicht für sich entscheiden, als plötzlich irgendwo am Fuße des Berges inmitten des feindlichen Heeres ein weiß glühender Blitz aufzuckte. Er raste wie eine grelle Feuerlohe auf die beiden Giganten zu, und im gleichen Moment flammte dort, wo sie sich befanden, ein unerträglich helles Licht auf, tausendmal strahlender als die Sonne.
    Gepeinigt schlug Barlok einen Arm vor die Augen und wandte den Kopf ab, aber das Licht schien alles zu durchdringen.
    MEINE RACHE IST VOLLENDET, DER LETZTE DER SCHATTENMAHRE IST TOT , ertönte eine Stimme in seinem Kopf, doch es war nicht die donnernde Stimme Khraátams, sondern sie klang wesentlich sanfter. VERZEIHT, DASS ICH EURE WELT IN GEFAHR BRINGEN MUSSTE, ABER ES GAB KEINEN ANDEREN WEG, SIE ZU RETTEN. AN EUCH LIEGT ES NUN, SIE ZU BEWAHREN UND DIE WUNDEN ZU HEILEN, DIE DER MAHR GESCHLAGEN HAT. LEBT WOHL.
    Ein Glücksgefühl, das nicht aus ihm selbst stammte, überkam Barlok mit einem Mal, spülte all sein Leid hinfort und erfüllte ihn mit frischer, pulsierender Kraft.
    Er öffnete die Augen wieder. Der Platz vor dem zerstörten Zarkh-Tahal war leer, nichts war von dem Kristallwesen, dem Schattenmahr und auch nicht von den Elbenmagiern zurückgeblieben.
    Einen kurzen Moment lang genoss er das Gefühl des Sieges, auch wenn es nicht sein Sieg gewesen war, und empfand tiefe Dankbarkeit.
    Rasch holte ihn die Wirklichkeit jedoch wieder ein. Der Schattenmahr war tot, aber seine Armee existierte noch immer. Die Kämpfe flammten wieder auf, obwohl er auch sah, dass viele der Ungeheuer sich zur Flucht wandten.
    Hörner wurden geblasen und fanden ein Echo in der Ferne, doch es waren elbische Hörner, die antworteten. Als Barlok seinen Blick nach Norden wandte, erblickte er eine riesige Schar Elbenkrieger, die von dort herangeprescht ka men. Es mussten Tausende sein, und in etwas Abstand folgte ihnen ein noch größeres Heer, die lartronische Armee.
    Wieder erschollen Hörner, als auch die Armee Radons aus dem Talkessel hervorgestürmt kam, wo sie sich verborgen gehalten hatte, und sich auf das nach Khraátams Tod völlig kopflose und entmutigte Heer der Ungeheuer stürzte.
    Barlok aber wandte sich ab und eilte den restlichen Weg zum Eingang der Mine hinauf. Mochten Menschen und Elben den Kampf hier an der Oberfläche führen. Im Inneren Elan-Dhors tobte weiterhin eine Schlacht, und sein Platz war dort.
    Es war schlimmer, als er gedacht hatte, aber das erkannte er erst, als er die gigantische Höhle erreichte, in der die Stadt lag. Mehrere tausend Craal und andere Kreaturen waren durch die Wurmstollen eingedrungen. An zahlreichen Stellen in Elan-Dhor wurde gekämpft, ein Teil der Gebäude stand in Flammen.
    »Du brauchst nicht mit mir zu kommen«, wandte er sich an Thalinuel. »Dieser Kampf betrifft nur uns Zwerge. Du solltest bei deinem Volk an der Oberfläche sein.«
    »Das sollte ich wohl«, entgegnete sie. »Aber ich

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