Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
geöffnet. Die Nachricht verbreitete sich langsam, und schließlich wurde eine Patrouille ausgesandt, um nach dem Rechten zu sehen und den Grund in Erfahrung zu bringen, warum das Tor geschlossen blieb. Nurk Dago vom mächtigen Clan der Pallanen führte die aus fünf Reitern bestehende Patrouille an. Er war ein selbst für udanische Verhältnisse hünenhafter Krieger und trug sein schwarzes Haar zu einem langen Zopf gebunden.
    Als der Wall in Sichtweite kam, stellte er fest, dass das Tor noch immer geschlossen war, obwohl allmählich der Nachmittag anbrach.
    Nur wenige Minuten später jedoch wurde plötzlich doch einer der großen Flügel des Portals geöffnet. Ein einzelner Reiter kam hindurchgeprescht, der entlang des Walls nach Westen auf die Weißberge zuritt. Den langen blonden Haaren nach hätte es sich um einen Elb handeln können.
    Da das Tor hinter ihm offen blieb, war Nurk Dagos Auftrag damit erledigt, und er hätte in diesem Moment umkehren können, doch entschied er sich anders.
    »Wir reiten weiter«, verkündete er. Vermutlich gab es eine ganz simple Erklärung, warum das Tor erst jetzt geöffnet worden war, doch da er sich nun ohnehin einmal hier befand, wollte er den Grund dafür herausfinden, um umfassend Bericht erstatten zu können.
    Kaum hatten sie das Tor erreicht, entdeckte er die beiden Toten, die nur ein Stück davon entfernt auf dem Boden lagen, und von diesem Moment an wusste er, dass er sich in Schwierigkeiten befand. Was immer hier geschehen war, er konnte jetzt nicht einfach umkehren und so tun, als ob es ihn nichts anginge. Womöglich würde König Lorian sogar Udan die Schuld für den Vorfall in die Schuhe schieben. Dazu durfte er es nicht kommen lassen. Er musste mehr herausfinden.
    Nurk Dago sprang aus dem Sattel. Mit gezogenem Schwert schritt er vorsichtig durch das Tor und blickte sich um. Sofort entdeckte er die niedergebrannte Wachstube und weitere bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Tote. Niemand schien den Angriff überlebt zu haben.
    Er erinnerte sich des einsamen Reiters, der durch das Tor gekommen war. Er musste etwas mit dem Vorfall zu tun haben. Warum sonst sollte er einfach die Grenze überquert haben, statt zurückzureiten und jemanden zu benachrichtigen, wenn er alles schon so vorgefunden hatte? Aber konnte ein einzelner Mann für das hier verantwortlich sein?
    Was auch immer hier geschehen war, Nurk Dago erkannte, dass er rasch handeln musste. Entschlossen schickte er einen seiner Begleiter in die nächstgelegene radonische Stadt, um dort Alarm zu schlagen, einen weiteren schickte er zurück nach Palla, um Bericht darüber zu erstatten, was sie hier vorgefunden hatten.
    Dann nahm er mit seinen beiden verbliebenen Begleitern die Verfolgung des Reiters auf.
    Lhiuvan bemerkte nichts von dem, was hinter ihm vorging, und wenn, dann wäre es ihm gleichgültig gewesen. Auch die Handvoll ferner Reiter waren ihm entgangen, als er durch das Tor geritten war. All sein Trachten war nun auf das gerichtet, was vor ihm lag.
    Das Land um ihn herum war flach und mit trockenem gelblichem Gras bewachsen, doch wurde es allmählich hügeliger, je näher er dem Gebirge kam. Wo genau sich das Tor befand, wusste er nicht, er kannte nur die ungefähre Lage irgendwo an den Nordhängen des Doralin, des höchsten Berges der Weißberge. Aber wenn er erst einmal dort war, würde er es spüren und dadurch auch finden, daran zweifelte er nicht.
    Bis zum Abend legte er eine beträchtliche Strecke zurück. Das Pferd, für das er sich entschieden hatte, war tatsächlich so kräftig, schnell und ausdauernd wie erhofft, doch schließlich begann auch der Hengst zu erlahmen.
    Als die Sonne längst hinter dem Horizont verschwunden war und die Schatten der Dämmerung immer länger wurden, gönnte der Schattenmahr Lhiuvan und dem Tier endlich eine Rast. Nachdem der Elb es trocken gerieben hatte und es etwas Gras zu fressen begann, setzte er sich, lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Felsen und schlief beinahe augenblicklich ein.
    Wie stets, seit der Mahr Besitz von ihm ergriffen hatte, wurde er von schrecklichen Albträumen gepeinigt. Als das Ungeheuer ihn nach einer Zeit, die kaum mehr als zwei Stunden betragen haben konnte, schließlich wieder weckte, fühlte er sich noch genauso müde und erschöpft wie vorher, doch darauf nahm es keinerlei Rücksicht.
    Das Gelände bot kaum Hindernisse, und in dieser Nacht hingen nur wenige Wolken am Himmel, so dass er seine Umgebung gut erkennen und deshalb recht schnell

Weitere Kostenlose Bücher