Elchmus (German Edition)
jetzt bestätigen.
Er ist auf dem richtigen Weg. Bald wird er belanglos die nächste Fragen stellen können. Und Elkes Mutter, das arme Ding, wird auch dann schon wieder nichts merken. Heute ist sowieso Ausnahmezustand bei ihr. Sie ist mit ihren Gedanken bei ihrer Tochter, wird diese nie und nimmer hierhalten können.
Daher spielt sie die Gutgelaunte . Kinder werden nun mal flügge und kommen nicht mehr zurück. Sie muss sich jetzt auf das Gespräch mit Herrn Blitz konzentrieren. Der ist heute mal wieder mehr als gesprächig. Herr Blitz räuspert sich leise und dezent. Jetzt hat er lange genug rumgeredet und schlägt mit seiner nächsten Frage zu.
„Wie kommt Elke denn nach England?“ . Elkes Mama funkelt die Antwort nun doch ein wenig genervt und böse zurück.
„Mit dem Auto“ , denke ich, sagt sie ganz irritiert. Herr Blitz registrierts und nickt.
„Diese jungen Leute können das ja mit dem Linksverkehr“, sagt er laut. „Und sie kann das ja jetzt auch schon, das mit links und rechts auf der Insel. Ist ja nicht mehr ihre erste Fahrt“, hängt er nach.
Er hat 100 von hundert möglichen Punkten.
„Wieso?“, fragt die in die Falle getretene prompt. „Das letzte Mal ist sie doch geflogen. Und zurückgefahren sind die beiden jungen Männer. Elke hat doch gar kein eigenes Auto“, erklärt sie freiwillig.
Bis hierhin lief doch alles super. Er muss sich jetzt erst mal ein wenig auf seinen Lorbeeren ausruhen und unterbricht seine Ermittlungen fürs erste. Kann es dann aber doch nicht lassen.
„Ach, ein eigenes Auto, das wird sie schon noch haben. Ist doch noch jung und bestimmt bald total erfolgreich“.
Er verabschiedet sich nun doch mit einer gegessenen Alibibratwust und viel mehr Wissen und schließt fürs erste die Gartentür. Das nächste Interview muss detailliert geplant werden.
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............In Elkes altem Zimmer hat sich nichts verändert. Es riecht nur nicht mehr nach ihr, sondern nach nichts. Kein Staubkorn liegt in der Luft. Es gibt nur noch eine Jeans im Schrank, die noch gehen würde. Aber die passt nicht mehr. Die anderen Klamotten stammen aus einer anderen Elke-Zeit. Ihre alte Wäschetruhe trägt jetzt den alten Fernseher aus dem Wohnzimmer und ist jetzt Zweitgerät im zum Fernsehraum umfunktionierten alten Kinderzimmer. An einer Wand hängt ihr alter Setzkasten mit Parfümproben, die auch heute niemand tragen würde. Völlig staubfrei dazu.
Elkes Vater hat seiner Frau schon mehrmals beim Kaffeekochen über die Schulter geguckt, aber beim eigenen Kaffeekoch-Versuch keinen Kaffee in die Tasse gekriegt. Eigentlich hätte er sehen müssen, dass es dieses Mal am leeren Wassertank lag. Aber auch das hatte er nicht gerafft.
Rentner haben halt Schwierigkeiten, Neues zu lernen. Kaffee und Rauchen gehören irgendwie zusammen. Insbesondere, wenn Fußball im Radio läuft. Wie jetzt gerade. Fußball und Kaffee und Zigaretten. Sein Dreiecksgespann. Bei Iggy Pop gab es immerhin Coffee and Cigarettes.
Herr Blitz sitzt noch immer mit seiner Frau wassertrinkend im Garten. Vielleicht will seine Tochter ja noch einen Kaffee? Elke kennt die technischen Fertigkeiten ihres Vaters. Und daher hat dieser heute großes Glück. Extrem großes Glück, denn sie macht zwei große Tassen und lässt beide an der Maschine stehen.
Nach den Fußball ergebnissen ist diese heile Kaffee-Welt aber wieder schnell aus den Fugen. Die Lampedusa-Flüchtlinge sind wieder da. Die japanischen Fische sind vielleicht doch verstrahlt. Die Gesichter der Japaner lassen sich echt nicht lesen.
Seit die Tochter wieder da ist, läuft es ganz gut für ihn zu Hause. Außer das Elke heute englisches Essen zum Abendbrot kochen will und wird. Englisches Essen wird ihm daher heute zur Abwechslung schmecken müssen. Am liebsten hätte er endlich sein Schnitzel. Aber das muss jetzt noch weiter auf ihn warten.
Von Elkes Eltern braucht Herr Blitz nur eine Minute bis nach Hause. Maximal zwei, wenn er kriecht.
Sein Anrufbeantworter blinkt auch heute nicht.
Vielleicht hat die Polizei in Dover ihm ja stattdessen eine E-Mail geschickt? Sein Rechner braucht wie immer Zeit, um hochzufahren. Aber in weniger als 15 Minuten hat es dann auch Windows Vista gepackt und siehe da. „Fall geschlossen“, teilt ihm das Plozizeinet mit. Fall abgeharkt teilt ihm aber auch der wichtige Polizeihauptkommissar aus der Zentrale in Münster kurz und bündig mit.
Allerdings fehlen die Details. Es gibt keine anderen Infos. Ihm wird mal wieder
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