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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Karte um. Allein beim Anblick seiner Schrift beginnt mein Herz schneller zu schlagen. Es tut so gut, etwas von ihm zu hören. Ich merke, wie sehr ich ihn immer noch vermisse. Gespannt fange ich an zu lesen.

    „Geliebter Lucas,
    verzeih, dass ich dich immer noch so nenne, aber bei mir wird sich da wahrscheinlich nie etwas dran ändern. Meine ganze Liebe gehört dir. Hat sie immer und wird sie immer! Ich habe jetzt eine lange Zeit versucht, mit dir in Kontakt zu treten. Aber du ignorierst mich!
    Wieder und wieder! Deshalb werde ich jetzt einen Schlussstrich ziehen.
    Dies ist die letzte Karte, die ich dir schicke. Übermorgen werde ich weiterreisen. Sitze somit schon auf gepackten Koffern.
    Also, mein Lucas, mach es gut.
    Grüße von meinen Großeltern.
    In Liebe, Benny“

    Tränen rinnen über mein Gesicht, als ich die Karte sinken lasse.
    „Benny … er … er hat mir die ganze Zeit über geschrieben“, sage ich stockend, die ganze Zeit, in der ich ihn teilweise verflucht habe, weil er sich nicht gemeldet hat. Wo ich glaubte, dass er mich vergessen hat und sich einen anderen gesucht hat. Und nun, wo ich endlich weiß, wo er war, da ist er auch schon wieder weg. Das alles nur wegen diesem homophoben Arschloch. „Oh, ich könnte ihn in der Luft zerreißen“, zetere ich und es fällt mir schwer, mich in meinem momentanen Zustand zu beruhigen. Die leise Stimme von Sven bringt mich wieder etwas runter.
    „Lucas, du weißt doch, dass dein Vater krank war. Das, was er getan hat, das tat er bestimmt nicht mit Absicht.“
    „Aber warum hat er mir die Briefe dann nicht gegeben, als er sich gut gefühlt hat?“, schimpfe ich weiter.
    „Schatz“, versucht es nun Mama, „versuch dich doch einmal in seine Lage hinein zu versetzen. Wenn er der Wolfgang war, der dir das hier angetan hat“, dabei hebt sie kurz mein Tagebuch hoch, „dann hat er vielleicht gedacht, dass er dich ohne die Briefe wieder auf den richtigen Weg bringen kann. Wenn er allerdings der Wolfgang war, den wir alle geliebt haben, der Wolfgang wird sich einfach nicht getraut haben, dir davon zu erzählen. Vielleicht hatte er einfach Angst, dich auch noch zu verlieren.“
    Lange Zeit bleiben wir stumm sitzen. Ab und zu durchbricht ein trauriges Seufzen von Mama die Stille. Nach gefühlten Stunden strecke ich mich.
    „Ich habe im Schlafzimmer die Betten neu bezogen. Ihr müsst doch nach der langen Fahrt und dem Ganzen hier ziemlich müde sein. Also, wenn ihr wollt, dann könnt ihr da schlafen. Wie lange wollt ihr eigentlich bleiben?“
    „Weißt du, Lucas, das ist ja das Schöne an der Selbständigkeit“, lächelt Sven zufrieden. „Ich werde heute Nachmittag die Termine für die nächste Woche verschieben. Und was ich nicht verlegen kann, das werde ich an unsere Kollegen weiterleiten. Schließlich nehmen wir für die auch immer Arbeit ab, wenn sie mal keine Zeit haben. Also, wenn du nichts dagegen hast und wir dir nicht auf die Nerven gehen, dann bleiben wir bis nächsten Samstag.“
    „Das ist wunderbar und mehr und länger als ich erwartet habe. Danke. Danke, dass ihr da seid. So, und ab mit euch zu Bett. Ich denke mal, dass Lisa in ein paar Stunden hier aufschlagen wird. Der Arzt hat ihr zwar eine Beruhigungsspritze gegeben, aber wer weiß, wie lange die wirkt.“
    „Lisa! Oh mein Gott, die habe ich ja ganz vergessen“, keucht Mama entsetzt auf, „ wie geht es ihr?“
    „Ganz ruhig! Es ist nichts passiert. Ich war rechtzeitig da. Lisa ist ein starkes Mädchen. Sie wird es verkraften. Keine Angst“, besänftige ich sie. Ein bisschen scheinen meine Worte zu wirken. Sie steht zusammen mit Sven auf.
    „Gehst du auch zu Bett?“, fragt er mich, während er nach Mamas Hand greift.
    Traurig lächelnd schüttele ich den Kopf. „Nein, ich werde noch ein bisschen lesen. Die vergangenen Monate nachholen.“

    Die ersten Briefe lassen die Tränen noch bei mir fließen. Zu sehr ist die Trauer, zu wissen, dass ich ihn verloren habe. Und das für immer. Als ich mir dieser Tatsache allerdings bewusst werde, gehe ich mit ganz anderen Aus- und Ansichten an die Post. Zum Schluss freue ich mich sogar für ihn, dass er dort ein so tolles Leben führen kann. Lache über seine kleinen Anekdoten und Geschichten. Kann diesen kleinen Teufel namens Eifersucht allerdings nicht ganz vertreiben, als er mir von dem Cousin von dieser Inga schreibt.
    Ich wünschte, er wäre hier. Hier bei mir und ich könnte mich an ihn kuscheln, während er mir alles erzählt. Aber leider

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