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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Duft von frisch gekochtem Kaffee entgegen und aus der Küche klingt eine lebhafte Unterhaltung.
    „Scheint so, als wären die beiden schon wach. Und mein Schwesterherz ist auch schon da“, grinse ich und führe den Beamten in die Küche. Sofort verstummen die Stimmen und es kommt mir vor, als hätte ich ein Déjà-vu. Doch anders als vorhin beim Bäcker wird hier gleich munter weiter gebrabbelt. Nachdem Herr Müller allen sein Beileid bekundet hat, trinkt er einen Kaffee mit uns und stellt dabei seine Fragen. Nach zehn Minuten ist er auch schon wieder weg. Allerdings nicht mit dem Hinweis, dass ich jederzeit zu ihm kommen könne, wenn ich Probleme kriegen sollte.
    Jetzt kann ich mich endlich meiner Familie widmen. Als erstes nehme ich Lisa ganz fest in den Arm.
    „Na, meine Süße, wie geht es dir? Alles Okay?“
    „Jaaa“, kommt es langgezogen von ihr, „eigentlich schon. Ist nur ein komisches Gefühl, dass er nicht mehr da ist. Und was ist mit dir?“
    „Mir geht es gut, Lisa. Ich soll dich übrigens ganz lieb von Benny grüßen, Prinzessin. Hat er mir extra geschrieben.“
    „Ui, Danke. Und wann kommt er wieder?“, fragt sie völlig begeistert.
    „Ich weiß nicht, Lisa. Er ist im Ausland zum Studieren und Arbeiten. Irgendwann vielleicht wird er mal wieder nach Deutschland kommen. Aber ich weiß nicht, wann und er wird sich dann wohl auch nicht bei mir melden. So, und nun ist das Kapitel „Benny“ für mich abgeschlossen. Ich möchte auch nicht mehr darüber reden“, sage ich bestimmt und widme mich lieber meinem Kaffee und dem liebevoll gedeckten Tisch.

    Nach dem Frühstück erledigt Sven seine anfallenden Telefonate und Lisa, Mama und ich wühlen uns durch Papas Papiere. Auch wenn er sonst nicht viel auf Ordnung gehalten hat – seine Dokumente sind alle in Schuss. Nachdem wir alles gesichtet haben, ist auch Sven fertig. Zu viert machen wir uns auf den Weg ins Beerdigungsinstitut, um dort alles wegen der Trauerfeier in die Wege zu leiten.
    Das heißt, wir wollen.
    Weiter als bis auf die Straße schaffen wir es allerdings nicht. Denn dort lauert uns doch tatsächlich wieder diese Reporterin auf. Im Anhang ein Fotograf, der wie wild Bilder von uns schießt. Erschrocken und fast automatisch reißen wir die Arme hoch und drehen uns zur Seite. Schützend lege ich meinen Arm um Lisa und Sven macht das Gleiche bei Mama.
    Und dann prasseln die Fragen auf uns ein.
    „Herr Reuter.
    Ein kleines Statement zu dem Selbstmord Ihres Vaters und den erhobenen Vorwürfen!
    Was hat er mit Ihnen gemacht?
    Hat er Ihre kleine Schwester auch belästigt?
    Frau Reuter, warum haben Sie nichts dagegen getan?
    Oder haben Sie etwa von dem sozialen Untergang Ihres Mannes nichts bemerkt?
    Sind Sie der Grund für die anstehende Scheidung?
    Und Herr Reuter – wieso haben Sie mich vorhin so einfach im Regen stehen lassen? Ihre Nachbarn haben Sie eindeutig als seinen Sohn identifiziert.“
    Sie lässt auch keinen von uns aus. Deshalb stelle ich mich schützend vor meine Familie. Und ja, ich zähle Sven dazu – und wende mich dann an die Frau, die mir penetrant das Mikro vor die Nase hält.
    „Meine liebe Frau Möller“, beginne ich ganz langsam, „erst einmal hat es vorhin nicht geregnet. Also ist diese Behauptung schon einmal falsch. Genauso falsch wie Ihre Freundlichkeit und die Art Ihrer Berichterstattung. Ich kenne Ihre Art und Weise zu schreiben und wie Sie es immer wieder schaffen, die Wahrheit in eine reißerische Story zu verwandeln. Ihnen sind doch die Gefühle und die Ruhe der betroffenen Personen völlig egal. Hauptsache, die Verkaufszahlen stimmen!
    Ich rate Ihnen eindringlich, meine Familie und mich in Ruhe zu lassen, sonst schalte ich unseren Anwalt ein. Ich hoffe, wir haben uns verstanden!“ Mit jedem Wort ist meine Stimme eisiger und lauter geworden. Und die Person vor mir immer blasser. Dann setze ich zum letzten Gegenschlag an.
    „Ach ja, pfeifen Sie Ihren knipsenden Bluthund zurück. Sollte ich ihn oder Sie noch einmal in unserer Nähe sehen, werden Sie es bereuen. Guten Tag!“ Damit drehe ich mich um, greife nach Lisas Hand und zusammen mit Mama und Sven gehe ich, hoch erhobenen Hauptes, an den beiden vorbei.
    Als Frau Möller doch noch etwas sagen will, sehe ich sie nur strafend an und ihr bleiben die Worte im Halse stecken.
    Als wir aus deren Sichtweite sind, hält Mama mich fest und bleibt stehen. Mit leuchtenden Augen sieht sie mich an.
    „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Außer, dass ich

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