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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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unfreundlich wieder auf die Straße gesetzt. Ich war wütend und traurig. So ein netter Mann und dann doch so ein Schwein. Ich hatte ihn nicht wieder gesehen und hätte ich nicht nach einer gewissen Zeit gemerkt, dass ich schwanger war, hätte ich mich auch sicher nicht wieder bei ihm gemeldet. Aber so. Was sollte ich machen, ohne Geld und Zukunft. Ich rief ihn an, bat um ein erneutes Treffen, doch er hat mich einfach abgewiesen. Da hatte ich ihm einfach an den Kopf geknallt, dass er mich geschwängert hatte.
    Was dann passiert, haben dir sicher deine Großeltern erzählt. Es dauerte noch einige Zeit, doch dann machte dein Vater Nägel mit Köpfen und hatte um meine Hand angehalten.
    Ich dachte nur - Simone, jetzt hast du es geschafft!
    Doch irgendwie war es nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Dein Vater - ich hatte in ihm nie den Partner, den ich mir gewünscht hatte. Nach meiner Fehlgeburt hatten alle die trauernde Mutter von mir erwartet. Aber wie kann man so etwas von einem Verlangen? Ich wollte das Kind doch gar nicht. Und auch wenn es jetzt sehr hart für dich klingen mag, ich war froh, dass es soweit gekommen war. Danach fühlte ich mich wie befreit. Ich weiß ganz genau, dass ich für dieses Kind keine gute Mutter geworden wäre.
    Dein Vater verkroch sich immer mehr in seine Arbeit und machte, wie ich erst viel später erfahren hatte, noch ein Studium nebenbei. Er war so klug und so gewissenhaft. Etwas, das er an dich weitervererbt hat. Mit meiner so gewonnenen Freiheit konnte ich endlich wieder das machen, was ich am besten konnte … Party! Was sollte mich denn auch zu Hause halten? Bernd war ja fast nie da und wenn, dann beachtete er mich nicht. Er rührte mich nicht an und sprach auch fast nie mit mir. Er brachte mich mit seinem Verhalten zur Weißglut. Mehr als einmal war ich kurz davor, ihn zu betrügen. Doch irgendetwas hielt mich immer wieder davon ab. Im Stillen fragte ich mich, wie ein Mann nur so enthaltsam sein kann. Denn mich hatte er ja nicht angefasst und mit anderen Frauen hatte er auch nichts. Ich hatte ihn mehr als einmal danach gefragt. Seine Antwort war immer die gleiche. Er braucht keine Frau, um sich Erleichterung zu verschaffen.
    Es war an einem Freitagabend. Ich war zu Hause geblieben, weil es mir nicht gut ging. Und dein Vater war selbst für seine Verhältnisse ziemlich spät dran. Als er dann kam, war er völlig aufgekratzt. Und er roch - roch nach Sex. Seine Augen leuchteten und ich dachte, er hatte sich irgendein Zeug eingeschmissen. Ich hatte ihn zur Rede gestellt. Hatte ihn angeschrien, warum er zu anderen Weibern gehe und nicht zu mir. Ich hatte ihm eine gewaltige Szene gemacht. Und er - er blieb völlig ruhig und grinste mich nur an. Das brachte das Fass für mich zum Überlaufen. Ich sprang auf und schlug auf ihn ein. Und er ließ es zu. Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr und sackte weinend zusammen. Er ließ mich einfach so liegen. Im Hinausgehen meinte er dann nur kalt grinsend, dass er bei einem Mann gewesen wäre. Und dass er dort alles kriegen würde, was eine Frau, besonders ich, ihm nicht geben könnte. Ich war wie vor dem Kopf gestoßen. Ich hatte meinen Mann nicht an eine andere Frau verloren, sondern an einen Mann! Kannst du dir vorstellen, wie ich mich gefühlt hatte?
    Ich blieb in dieser Nacht im Wohnzimmer und hatte auf dem Sofa geschlafen. Wobei von schlafen nicht wirklich die Rede sein konnte. Immer wieder hatte ich diese Bilder im Kopf, wie er es mit einem Mann trieb. Ich weiß nicht, wie oft ich mich in dieser Nacht übergeben hatte. Aber am anderen Morgen war ich wie gerädert.
    Und dann kam dein Vater mit dieser ekligen guten Laune die Treppe runter und meinte, dass er sich von mir scheiden lassen würde. Er wollte am Montag gleich einen Termin bei seinem Anwalt machen. Nachdem er mir dies eröffnet hatte, fiel ich in ein tiefes Loch. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich glaube, ich hatte den ganzen Tag nur stumm auf dem Sofa gesessen und darauf gewartet, dass irgendetwas geschah. Dass dein Vater reinkäme und sagte, dass das alles nur ein Witz war. Aber nichts dergleichen passierte. Es war kurz vor achtzehn Uhr, als Bernd an dem Abend wieder da war. Wieder mit diesem widerlichen Geruch und fröhlich vor sich hin pfeifend. Wenn dein Vater eins nicht verpassen wollte, dann war es seine Sportschau. Ich glaube, da war er genauso wie dein Großvater. Aber diesmal wollte ich ihm den Fußball gründlich vermiesen. Wie ein Racheengel stellte ich

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