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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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muss mich im Moment wirklich um den Verkehr kümmern. Als ich die Autobahnausfahrt hinter mir habe, kann ich mich auch auf seine Frage konzentrieren.
    „Nein, hast du nicht. Alles gut. Ich muss hier nur grade etwas aufpassen. Hatte nicht gedacht, dass die Straßen um diese Uhrzeit so voll sind. Aber mal was anderes. Ich will morgen zu meinen Großeltern. Wie sieht es bei dir aus? Lust, mitzukommen?“
    „Logisch!“ Ich kann das Grinsen in seiner Stimme hören. War ja klar. „Ein Besuch bei den beiden ist immer ein absolutes Highlight für meinen Magen. Außerdem haben wir dort doch immer eine Menge Spaß. Und meine Ma und Lisa sind am Wochenende sowieso nicht da. So entgehe ich meinem Alten. Also, wann willst du los?“, fragt er total begeistert.
    Schmunzelnd sehe ich kurz zu ihm rüber. Richte meinen Blick dann sofort wieder auf den Straßenverkehr.
    „Erst einmal schön ausschlafen. Dann frühstücken, waschen, Zähne putzen, vielleicht noch einmal aufs Klo - nein, ganz sicher noch mal aufs Klo, anziehen, noch ein paar Sachen packen. Also, wenn ich das alles so berechne, dann bin ich so Pi mal Daumen gegen 11.17 Uhr bei dir. Ist das okay?“ Ich höre Lucas leise vor sich hin glucksen.
    „Da wundert es mich auch nicht mehr, dass du in der Schule solch eine Leuchte bist. Bis auf die Minute alles genauestens geplant, was? Aber was machst du, wenn du wider Erwarten eine halbe Stunde länger schläfst?“, neckt er mich.
    „Tja, dann muss ich dich wohl oder übel hungrig und stinkig abholen. Aber wird schon nicht passieren. Zur Not gibt es ja immer noch einen Wecker. Und das mit dem Planen, das muss ich wohl von Papa geerbt haben. Ich kann doch nichts dafür“, meine ich entschuldigend und zucke ergeben mit den Schultern.
    „Ist doch auch nicht schlimm. Eine der Eigenschaften, die ich an dir schätze. Bei dir weiß ich wenigstens, wenn du etwas planst, dann klappt es auch. Und dein Studium läuft bestimmt genauso glatt. Da bin ich mir ganz sicher.“
    „Na, wenn du an mich glaubst, dann kann ja gar nichts schief gehen. Aber wird schon passen … irgendwie. Also gut, ich schmeiß dich gleich zu Hause bei dir raus und bin dann morgen früh wieder da. Ach ja, vergiss nicht deine Zahnbürste und Wechselklamotten. Wir wollen dort übernachten. Und Badesachen. Mal sehen, ob wir uns noch in den See trauen. Alles klar?“ Ich halte den Wagen an, denn wir haben unser Ziel erreicht. Stehen vor dem Mehrfamilienhaus, in dem Lucas mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester wohnt.
    „Alles verstanden!“, grinst er mich breit an. „Ich freu mich schon. Du denkst aber schon daran, dass ich am Sonntagmittag ein Spiel habe, oder?“
    „Aber sicher doch. Alles hier oben gespeichert“, dabei tippe ich mir mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. „Du wirst derjenige sein, der an seine Sport tasche denken muss, nicht ich. Ich bin nur dafür zuständig, dich pünktlich zum Treffpunkt zu bringen. Und dann am Spielfeldrand zu stehen und euch zum Sieg zu schreien. Weißt Bescheid?“
    „Alles klar, Chef. Ich werde pünktlich sein, mit meinen gepackten Taschen.“
    „Gut, dann jetzt raus mit dir. Klamotten packen und dann ab in die Heia. Nicht, dass ich morgen auf dich warten muss. Ich steh dann hier unten, okay?“
    „Sicher, aber du kannst auch gerne hoch kommen. Niemand wird dich auffressen. Und Lisa freut sich immer, wenn sie dich mal sieht.“
    „Weiß ich doch. Ich mag die Kleine ja auch gerne. Aber dein Vater. Also, mit Verlaub, aber wenn der mich ansieht, dann krieg ich es ein bisschen mit der Angst zu tun.“
    „Kann ich gar nicht verstehen“, erwidert Lucas und seine Stimme tropft vor Ironie, „wo er doch solch ein herzensguter Mensch ist. Wenn es nach mir ginge … Vielleicht findet er ja irgendwann wieder Arbeit. Dann müsste er allerdings die Finger von seinen beiden besten Freunden lassen. Dem Korn und dem Bier. Ich bin nur froh, dass er seine Aggressionen nicht an Mama und Lisa auslässt.“
    „Aber dass er dir eine scheuert, das lässt du über dich ergehen. Ich an deiner Stelle, hätte ihn, glaube ich, schon längst angezeigt.“
    „Das Thema hatten wir doch schon“, seufzt Lucas genervt auf, „sobald ich mit der Schule fertig bin, bin ich hier weg. Die anderthalb Jahre krieg ich schon noch rum. Und außerdem … du weißt doch, Unkraut vergeht nicht.“
    Jetzt muss ich doch grinsen. „Also, als Unkraut würde ich dich nun nicht bezeichnen. Eher wie eine kleine Rose, die kurz vor dem Aufblühen ist.

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