Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
geschehen“, grinse ich sie an, „ich habe doch nur die Wahrheit gesagt. Es hätte ja auch alles viel schlimmer kommen können. Wenn du nachher dann noch Lust hast, könnten wir ja ein wenig einkaufen gehen. Ich kann noch ein paar Sachen für mein Zimmer brauchen.“
„Gut, können wir machen. Wo willst du denn hin?“
„Hallo? Wir sind hier in Schweden. Da ist es doch wohl selbstverständlich, dass ich zu IKEA will. Mal sehen, ob das hier genauso ist, wie bei uns. Ich denke mal, in einer Stunde könnten wir los, wenn es dir passt?“
„Klar! Dann geh ich mich mal anhübschen. Und du sag Bescheid, wenn wir los wollen.“
Lächelnd blicke ich ihr nach, als sie mein Zimmer verlässt. Ich habe wirklich Glück. Die Wohnung ist klasse und Inga einfach die Wucht. Wenn ich auf Mädchen stehen würde … dann wäre sie eine Versuchung wert.
Ich werfe mich erst einmal schwungvoll auf mein neues Bett. Herrlich gemütlich! Ich mag mich gar nicht bewegen. Seufzend richte ich mich dann allerdings wieder auf und setze mich ans Kopfende. Krame in meiner Hosentasche nach dem Handy und wähle die Nummer von Oma. Es klingelt nur drei Mal und dann ist sie auch schon dran.
„Benny, mein Junge. Wie geht es dir? Bist du gut angekommen? Wie war der Flug? Wie ist das Wetter dort oben? Und wie ist deine Mitbewohnerin?“, brabbelt sie alles in einem Tempo runter, dass ich es schwer habe, überhaupt zu Wort zu kommen.
„Hallo, Oma“, sage ich grinsend, „du kannst ruhig langsam reden. Wir haben Zeit. Also, mir geht es gut. Flug war okay. Wetter einfach traumhaft, wenn auch ein bisschen kälter als bei uns. Und Inga - so gar nicht schwedisch, aber total lieb. Ich habe es wirklich gut getroffen.“
„Das freut mich für dich, Benny. Was willst du denn heute noch machen?“
„Wir gehen nachher einkaufen und dann lecker Pizza essen. Wie geht es Opa denn? Seid ihr beiden schon aufgeregt wegen der Fahrt?“
„Opa geht es gut. Er steht neben mir und lässt dich schön grüßen. Noch geht es mit der Aufregung. Aber wir haben ja auch noch ein paar Stunden Zeit. Außerdem sind wir doch alte Hasen, was das Verreisen angeht. Trotzdem gehen wir heute früh zu Bett. Und nachher müssen wir ja auch noch zu Greta rüber und ihr den Schlüssel fürs Haus geben. Schließlich muss einer nach den Blumen sehen. Und die Post entgegen nehmen.“
„Stimmt. Wird dieses Mal ja lange dauern, bis ihr wieder zu Hause seid. Ich wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Spaß. Meldet euch, wenn ihr Lust und Zeit dazu habt. Und gebt Bescheid, wann ihr in Stockholm eintrefft. Gruß zurück an Opa.“
„Machen wir alles, Benny. Machen wir alles. Und wir wünschen dir alles Liebe. Und denk nicht so viel an Lucas. Okay?“, fragt sie vorsichtig nach.
Grummelnd schnaufe ich in den Hörer. „Danke, Oma, bis eben konnte ich es gerade noch verhindern. Aber ich glaube, Inga wird mich schon ablenken. Und außerdem habe ich hier ja auch einiges zu tun. Also, bis bald. Ich hab euch lieb.“ Mit einem Kuss ins Handy beende ich das Telefonat, ziehe mir was Frisches an und gehe zu Inga, die in der Küche schon auf mich wartet.
Kapitel 10
Lucas
„Hat Benny wirklich noch nicht angerufen?“, frage ich mein Schwesterherz. Doch die schüttelt nur grinsend den Kopf.
„Nahein …“, flötet sie mit einer zuckersüßen Stimme, „hat er nicht. Sehnsucht?“
„Ach … Quatsch“, wiegele ich ab, kann aber nicht verhindern, dass meine Wangen sich rot färben, „ ich bin es nur nicht gewohnt, dass er sich nicht meldet. Na ja, sicherlich ist er im Stress. Vielleicht rufe ich nachher einfach mal an.“
„Oder aber …“, meint Lisa, mit ihren zehn Jahren ziemlich altklug, “ … du wartest, bis er sich meldet. Vielleicht hat er ja auch jemanden kennengelernt.“
Dieser kleine, unbedachte Satz von ihr reicht, dass sich mein Magen schmerzhaft zusammenkrampft. Was, wenn er tatsächlich - ich mag da gar nicht dran denken. Wenn ich ihn teilen müsste. Dabei weiß er doch nicht einmal, wie ich zu ihm stehe. Vielleicht sollte ich ihm sagen, dass ich ihn mehr als gerne mag - bevor ein anderer? Hilflos schüttele ich den Kopf. Mit traurigen Augen sehe ich Lisa an.
„Meinst du wirklich, er hat einen Anderen?“
Abschätzend sieht sie mich an. „Das würde dir nicht gefallen, oder?“
„Ich glaube nicht.“
„Und ich glaube nicht, dass er dich nicht mehr mag. Und außerdem - ich bin doch seine Prinzessin. Da muss er uns doch besuchen kommen“, meint sie
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