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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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sagtest, du wüsstest, wie man hinüberkommt.«
Max sah Zacharias erwartungsvoll an.
    »Ja.« Zacharias seufzte. Er schien auf einmal
viel älter auszusehen. »Es gibt nichts anderes als diesen Fährmann. Er ist die
einzige Möglichkeit.«
    »Ein Fährmann? Was …?«
    »Er verlangt das Losungswort oder einen
bestimmten Preis. – Aber ich denke, ich weiß, wie ich ihn bezahle.«
    »Wie denn?«
    »Alles zu seiner Zeit. – Kommt ein Stück
hier hinüber.«
    Zacharias führte sie ein paar Meter vom Ufer
fort und forderte sie mit einer Handbewegung auf, sich zu setzen. Er selbst
blieb stehen und zog etwas aus seiner Tasche.
    »Maya, du warst nicht die Einzige, die im Wald
von Amadur ihrem Schicksal gegenüberstand … Das fand ich dort bei den Felsen am
See. Es lag an der Stelle, an der das Einhorn verschwunden war, nachdem es mit
mir gesprochen hatte. Erst als ich euch traf, wurde mir klar, dass die Zeit
gekommen ist, denn allein kann man nicht … nun, seht es euch an.«   
    Er drückte Maya einen kleinen Lederbeutel in die
Hand. Sie löste die dünne Lederschnur, mit der er verschlossen war, und
schüttete den Inhalt vorsichtig heraus auf ihre Handfläche. Die anderen beugten
sich darüber. In Mayas Hand entstand dichter weißer Rauch, der sich nicht
auflöste, sondern sich wallend zu farbigen Formen verdichtete. Er breitete sich
aus zu einer eisblau schimmernden Fläche, die wie ein stilles Gewässer wirkte.
Ein zart flirrendes, dunkles Rauchgebilde wandelte sich um in die Gestalt eines
Menschen.
    »Zacharias, wohin gehst du?«, rief ihm Maya
hinterher. Sie saß so, dass sie dem See zugewandt war und Zacharias im Blick
hatte, der bereits das Ufer erreicht hatte. Die anderen sahen erstaunt zu ihm
hin.
    »NEIN! WAS TUST DU?«, schrie Larin und sprang
auf.
    Es war zu spät. Zacharias hatte bereits die
Wasseroberfläche berührt. Das Wasser veränderte sich. Es brodelte, und weißer
Schaum brandete gierig an Zacharias empor wie Meeresgischt an einen Felsen.
Fast schien es, als wäre es lebendig und streckte bleiche Arme nach ihm aus.
    Entgeistert standen sie da. Warum tat er das? Er
hatte doch eben davor gewarnt!
    Stelláris hielt Max eisern fest, der sich in
seinen Armen wand. »Bleib hier! Siehst du nicht? Es ist zu spät. Er ist schon
im Wasser.«
    »ZACHARIAS! Was tut er denn?«, heulte Max.
»Haltet ihn doch auf! BITTE!«
    »Das geht nicht.« Maya stöhnte. Sie hielt immer
noch das seltsame Gebilde in ihrer Hand.
    »Er bezahlt den Preis.« In Larins Augen schimmerten
Tränen.
    »Warum macht er das?«, schluchzte Fiona.
    Sie starrten zu Tode entsetzt auf Zacharias, der
entschlossen immer weiter in den See hineinging. Das Wasser reichte ihm bereits
bis zur Brust.
    Der Fährmann war verschwunden, ebenso wie die
grausigen Gesichter im See. Das Wasser schäumte und brodelte, aber es behielt
die eisblaue Farbe. Zacharias drehte sich ein letztes Mal zu ihnen um. Er
lächelte. Dann tauchte er unter.
    »NEIN!« Max strampelte und trat verzweifelt um
sich. Stelláris ließ ihn nicht los, solange er so außer sich war. In Max’
Geschrei mischte sich Fionas lautes Schluchzen. Von Weinkrämpfen geschüttelt
brach sie am Ufer zusammen.   
    »Er hat es gewusst.« Mayas Stimme wollte ihr
nicht gehorchen, aber sie würgte die einzelnen Worte heraus. »Seit er in    Amadur war, wusste er, dass er das
tun musste. Er wollte es so. Schaut …« Sie streckte ihre Hand aus. Das
dunstige Abbild des Menschen näherte sich der eisblauen, wabernden Fläche; es
schien sich in einem sonderbaren Tanz mit ihr zu verbinden und schließlich in
ihr aufzulösen.
    Der Rauch drehte sich immerwährend und
veränderte sich. Er verwandelte sich. Kleine rote Flammen züngelten aus dem
Blau hervor, jedoch spürte Maya keinen Schmerz auf ihrer Hand. Der nebelhafte
Rauch verschwand, als das Feuer immer höher aufflackerte. Es gab eine
Stichflamme, und dann war alles verschwunden. Mayas Hand war leer.
    »Seht doch!« Larin deutete auf die Stelle, wo
Zacharias untergegangen war. Eine Säule aus Feuer brach aus dem See hervor. Sie
loderte hoch empor und brannte hell und knisternd. Funken sprühten weit über
den See. Wo sie auf das Wasser fielen, entstanden kleine Fackeln, die auf dem
Wasser tanzten und einen Weg über den See markierten. In einer bläulichen
Stichflamme löste sich die Feuersäule auf. Eine Fähre ganz aus Feuer erschien
stattdessen schwankend am Ufer.
    »Ich will nicht, dass er bei diesen … Dingern da
ist!«, brüllte Max

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