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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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sie bergauf geführt hatte, ein Umstand, der
Maya eher erleichterte. Sie hatte Angst, dass der Schattenfürst sie dort
womöglich leichter gefunden hätte. Allerdings mussten sie sich so durch dichtes
Unterholz schlagen, und Maya schlief vor Müdigkeit fast im Laufen ein. Wie in
Trance stolperte sie hinter Larin her, der sich mit Stelláris an der Spitze des
Zuges abgewechselt hatte – und prallte mit ihm zusammen, als er stehen
blieb.
    »Versseihung.« Maya blinzelte zu ihm auf und
gähnte.
    »Lichter«, flüsterte Larin ihr zu.
    Maya riss die Augen auf. »Was?«  
    »Lichter?« Stelláris war zu ihnen nach vorne
gehuscht.
    Maya blinzelte erneut. Irgendetwas schimmerte
schwach zwischen den Bäumen. »Oh, Lichter«, stellte sie verblüfft fest.
    Larin verbiss sich ein Lachen. »Ihr bewegt euch
nicht vom Fleck«, wisperte er. »Ich sehe nach, was das ist.«
    »Das sind Lichter«, sagte Max stirnrunzelnd.
Larin war schon verschwunden.
      Maya
war wieder hellwach. Max holte Luft, um etwas zu sagen, doch Stelláris legte
den Finger an die Lippen. Mayas Herz klopfte schneller. Sie fand keine rechte
Erklärung für die sonderbaren Lichter. Erstaunlich, wie sie den dicken Nebel
durchdrangen. Aufgeregt wartete sie und lauschte. Außer dem sanften Plopp des
tropfenden Wassers von den Blättern hörte man keinen Laut. – Wo steckte
Larin? Es dauerte viel zu lange, er hätte längst zurück sein müssen. Die
Lichter schienen auf einmal heller zu werden. Jetzt zogen sie sich in einem
Halbkreis um sie zusammen. Maya wurde immer unruhiger. Ihr Herz pochte zum
Zerspringen. War Larin gefangen genommen worden? Waren das etwa die Bergelfen,
die sie umzingelten? War der Schattenfürst etwa hier? Beklommen vernahm sie
leise Stimmen in der Ferne. Ohne einen Laut von sich zu gehen, schlüpfte
Stelláris aus seinem Versteck und verschwand im Nebel. Überrascht blickten sich
die drei an. Es sah Stelláris so gar nicht ähnlich, ohne eine Erklärung
davonzulaufen. Plötzlich hörte Maya unterdrücktes Gelächter. Die Lichter kamen
näher, und es lösten sich mehrere Gestalten aus dem Nebel. Larin stand vor ihr.
Dahinter erkannte sie Stelláris und eine schlanke dunkelhaarige Frau.
    »Luna!«, schrie Maya und sprang aus dem feuchten
Blätterdickicht hervor. Schluchzend warf sie sich ihr in die Arme. Benommen
bahnten sich Fiona und Max einen Weg zwischen den Zweigen hindurch.
    Maya trat einen Schritt zurück und wischte sich
die Tränen fort. Verschwommen erkannte sie Anais und etwa 30 Elfen. Dazwischen
entdeckte sie eine weitere vertraute Person, mit der sie so gar nicht gerechnet
hatte. »Wilbur!«
    Larins Pflegevater strahlte. »Schön, dass wir
euch endlich gefunden haben! Waltraud war ganz verrückt vor Sorge. Ich konnte
sie gerade noch abhalten, sich sofort Hals über Kopf auf die Suche zu machen.
Dabei wäre sie den Strapazen eines so langen Rittes gar nicht gewachsen
gewesen.«  
    »Geht es allen gut? Was ist mit Eldorin?«
    »Sie sind alle wohlauf. Eldorin wurde nicht
angegriffen«, antwortete Wilbur.
    Luna hielt Fiona und Max im Arm. »Ihr seid müde
wie die Glimmerfeen, wenn der Winter kommt. Leider ist es ein mehrstündiger
Fußmarsch zurück zu unserem Lager. Es befindet sich an der Stelle, wo ihr eure
Pferde zurückgelassen habt. Wir fanden sie dort und ließen die unsrigen bei
ihnen. Ich mute euch die Strecke ungern zu, doch ist es für euch viel angenehmer,
dort auszuruhen, als hier in diesem feuchten, dunstigen Wald zu nächtigen.
Glaubt ihr, die Anstrengung durchzustehen?«
    »Wir hätten sowieso dorthin gemusst«, gähnte
Maya. Soeben war ihr wieder bewusst geworden, wie müde sie eigentlich war.
Fiona murmelte etwas, das sich wie eine Zustimmung anhörte. Sie hatte ihren
Kopf auf Lunas Schulter gelegt und war zu erledigt zum Sprechen. Max war fast
im Stehen eingeschlafen. Luna tauschte mit Anais einen kurzen Blick. Der Elf
nahm Max behutsam auf den Arm. Max merkte es nicht einmal mehr. Er schlief.
Luna strich Fiona sanft über das flammend rote Haar. »Komm, mein Kind. Wir
brechen auf.«
    »Der Schattenfürst … hat Larin euch alles
erzählt?«, wollte Maya wissen. »Vielleicht können wir ihn ja erwischen, er ist
im Moment angreifbarer als sonst …«
    »Nun«, lächelte Luna. »Larin berichtete das
Wichtigste in kurzen Stichpunkten … Ich denke, es hat keinen Sinn, nach dem
Schattenfürsten zu suchen. Wir sahen vorhin am Himmel einen Schwarm Vampire.
Sie führten einen Menschen in ihrer Mitte mit sich und kreisten

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