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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Beschwörungen, die über
sie und Larin ausgesprochen wurden. Ihre Hand, die den Zauberstab hielt, sank
müde herab. Ein Lichtblitz schoss aus dem Stab des Schattenfürsten auf sie zu.
Unfähig zu reagieren sah Maya ihn auf sich zufliegen. Sie war völlig schutzlos.
Im nächsten Augenblick fühlte sie etwas Festes gegen sich schlagen, sie wurde
durch die Luft geschleudert und landete hart auf dem Felsboden.
    In diesem Moment wusste sie, dass sie sterben
würde. Alles schien aus Schmerzen zu bestehen, und irgendjemand schrie. Sie
fiel in einen dunklen Strudel, der sie in die Tiefe zog. Ihr Bewusstsein wollte
nichts mehr wahrnehmen. Ihre Augen flackerten, und sie erkannte mehrere um sie
kreisende, dunkle Sonnen. Der Schmerz ließ nach. Dann umgab sie nur noch
Dunkelheit.

 
    Auf einmal war da ein Gewirr von Stimmen. Sie
konnte nicht verstehen, was sie sagten.
    ›Lasst mich in Ruhe‹, dachte Maya. ›Ich bin
tot.‹
    Die Stimmen waren sehr lästig. Sie wollten ihr
keine Ruhe gönnen. Eine Stimme kam ihr bekannt vor. Sie rief immer wieder ihren
Namen. Verärgert schwamm Maya wie durch zähfließendes Wasser an die Oberfläche
zurück. Peinigender Schmerz durchfuhr sie, schlimmer als vorher. Er pochte und
stach.
    »Au!« Maya zuckte zusammen.
    Die Stimmen lachten durcheinander.
    »Schscht, halt still!«, sagte eine fürsorgliche
Stimme zu ihr. Maya war empört. Es tat weh, und sie konnte sich nicht wehren.
Sie schlug die Augen auf.
    »Du hast es gleich geschafft.« Die zärtliche
Stimme war dicht an ihrem Ohr.
    »Larin?« Schlagartig setzte ihr Bewusstsein
wieder ein. Sie hörte ein leises Lachen.
    »Was …? Au!«
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst still
halten. Du hattest einige Splitter abgekriegt, sie steckten hauptsächlich in
Oberarm und Schulter. Ich habe gerade den letzten entfernt.« Er hielt ein blutverschmiertes
Stückchen Glas hoch.
    »Ja ja …, aber … ich dachte, er hat mich
erwischt? Bin ich nicht tot?«
    »Wie kommst du auf diese Idee?«
    »Ich hab einen heftigen Schlag abbekommen, ich
dachte, er …«
    »Das war ich«, gestand Larin. Maya guckte
verwirrt. »Na, ich musste dich ja irgendwie aus dem Spiegelsaal heraus kriegen.
Ich war vielleicht ein bisschen unsanft.«
    »Er hat dich gepackt und ist mit dir in der
Drachenhöhle gelandet. Es gab einen ziemlichen Schlag, als du auf dem Boden
aufgeknallt bist«, platzte Max heraus.
    »Dabei bist du auf die Schulter gefallen, die
Splitter des zerbrochenen Spiegels haben sich da richtig schön durch die Haut
gebohrt«, schilderte ihr Larin zerknirscht das Geschehen. »Eine der
Schnittwunden musste Fiona nähen.«
    »Fiona?« Maya war verblüfft. Ihre Freundin nickte. Sie sah grün im
Gesicht aus.
    »Von uns kann niemand nähen«, erklärte Larin
entschuldigend.
    Mayas Gehirn arbeitete noch immer recht langsam.
»Aber … der Dings?«
    »Der Schattenfürst?« Larin grinste. »Sobald wir
durch die Tür hindurch waren, schloss sich das Glas. Ein genialer Schutz gegen
Eindringlinge, die das Elixier stehlen wollen – diese magische Sperre. Du
erinnerst dich? Der Schattenfürst hat die Tür mit einigen Zaubern so geschützt,
dass sie verschlossen bleibt, wenn man sie aus dem Inneren der Drachenhöhle zu
öffnen versucht und dabei Angst verspürt … und Angst hatten wir nun wirklich
genügend. Das Ding geht ja nur dann auf, wenn man furchtlos ist … Na ja, wir
wollten schließlich ganz dringend vermeiden, ihm nochmals gegenüberzustehen.
Wir hatten ziemlich Schiss, dass er die Tür einfach mal locker von der anderen
Seite öffnet. Also wendeten wir seine eigene Magie gegen ihn an. Deshalb
mussten wir versuchen, die Tür zu öffnen, was wegen der Schutzzauber natürlich nicht
ging. Ehrlich gesagt, fand ich das ziemlich pervers. Ich hatte echt Panik, dass
sie doch aufgeht. Aber die Zauber waren so mächtig, dass nicht einmal der
Schattenfürst sie auf die Schnelle aufheben konnte. Er hat sie immerhin selbst
erschaffen. Vermutlich hat er dazu stundenlang komplizierte Beschwörungen
gemurmelt. Das konnte er nicht so ratzfatz rückgängig machen. Er ist sozusagen
an seiner eigenen Magie gescheitert.«
    »Clever!« Maya hatte begriffen.
    »Und der … äh … Drache?«
    »Der ist ausgeflogen. Buchstäblich«, strahlte
Max. »Schau, die Höhlendecke ist offen.«
    Verblüfft sah Maya nach oben. Jetzt wurde ihr
auch klar, warum es hell war und sie so fror. Die Höhle war teilweise
eingestürzt, und sie sah den trüben Himmel über sich.
    »Es muss an dem Elixier

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