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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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sehen.«

 
    Lunas Worte beschäftigten Maya den ganzen Weg
über, bis sie bei den Pferden ankamen. Was für ein Mensch war dieser
Schattenfürst? Nein, er war ja letztendlich gar kein Mensch mehr. Dieser
Gedanke ließ sie frösteln. Wie er wohl aussehen mochte?
    Auch Larin verhielt sich sehr still. Er wirkte
nachdenklich und bedrückt, was Maya gar nicht wunderte.
    Elysanders Stimme riss sie aus ihren
Überlegungen. Er war mit Stelláris mitgekommen, weil sie sich ja um die
Jungpferde kümmern wollten.
    »Stelláris sagt, du kannst dir jetzt gleich ein
Pferd aussuchen, magst du? Ich würde den Roten da hinten nehmen, er schaut aus
wie die Haare von Fiona.«
    Maya musste lachen.
    »Ich glaube nicht, dass man ein Pferd nach einer
Haarfarbe aussuchen sollte, egal wie schön das Haar ist«, erklärte Stelláris
seinem Bruder und blickte Fiona an. Seine grünen Katzenaugen funkelten. Fiona
fuhr sich verlegen durch die Locken und wandte schnell das Gesicht ab.
    »Da hinten sind sie!« Larin deutete auf eine
Gruppe junger Stuten, die zusammen grasten. »Außerdem kommt der Hengst hier in
Frage und diese beiden dort drüben.«
    »Du musst dich nicht sofort entscheiden, du
kannst auch in Ruhe darüber nachdenken und mir ein anderes mal deine Wahl
mitteilen«, ließ sich Stelláris vernehmen.
    Maya überlegte. Da hinten setzte sich eine
schwarze Stute in Trab, ähnlich der dunkelbraunen Stute von Avan. Sie bewegte
sich unglaublich elegant und hatte einen federnden Gang.
    »Darf ich diese Stute haben?«
    Stelláris und Larin schauten sich an. Sie
grinsten beide.
    »Was habt ihr? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
Maya war ein wenig beunruhigt.
    »Nein, nein«, beeilte sich Larin zu sagen. »Das
ist Hyadee. Sie ist eine Tochter von meinem Antares und Lunas Stute. Unserer
Meinung nach ist sie eine der besten, die wir je gezüchtet haben. Ich hätte
genau dieselbe ausgesucht.«

 
    Ignatz stapfte heran. Er hatte zwei Halfter über
der Schulter hängen. »Schön’n Tag. Wen soll ich für euch satteln?« Er zwinkerte
Fiona und Max fröhlich zu. »Wieder die beiden vom letzten Mal?«
    »Gerne.« Fiona war froh, dasselbe brave Pferd
wie beim letzten Mal zu bekommen. Luna sattelte ihr eigenes Pferd, eine
strahlend weiße Stute mit langer, gewellter Mähne und stolz aufgerichtet
getragenem Schweif. Larin ritt natürlich seinen Antares. Stelláris hatte Hyadee
aus der Herde geholt und Maya vorgestellt. Hyadee beschnupperte Maya neugierig
und ließ sich kraulen. Stelláris half beim Aufzäumen und Satteln, und Maya
stieg vorsichtig auf. Sie nahm die Zügel in die Hand, wie sie es gelernt hatte.
    Stelláris streichelte den Hals der schwarzen
Stute. »Du hast eine gute Wahl getroffen.« Er sah lächelnd zu Maya auf.
    »Ja, das glaube ich auch. Ich bin dir sooo dankbar
– das ist das schönste Geschenk, das ich jemals bekommen habe.«
    Sie setzte die Stute in Bewegung und ritt an die
Seite der anderen. Elysander hüpfte ein Stück neben ihnen her und erteilte gute
Ratschläge. »Passt auf, dass ihr keinen Baum erwischt, wo Farnwichte darunter
wohnen! Die beißen euch. Mich hat mal einer in den Zeh gebissen. Und nehmt
keinen, in denen Misteln wachsen. Diese Zauberstäbe zaubern manchmal weiße
Mäuse herbei, wenn man’s gar nicht will. Und …« Stelláris fing Elysander
ein.
    »Stimmt es, dass sie weiße Mäuse
herbeizaubern?«, fragte Max interessiert.
    »Nicht, dass ich wüsste«, meinte Larin.
    Luna führte sie in den Wald hinein. Sogleich
wechselte das Licht. Draußen hatte die Sonne die Wiese hell und bunt leuchten
lassen, und nun umfing sie erneut das geheimnisvoll grüne Licht des Waldes. Die
Stimmen erschienen gedämpfter. Maya horchte auf das leise Knacken gebrochener
Zweige und das Geräusch der Pferdehufe auf dem dicken Moospolster. Ab und zu
schnaubte eines der Pferde. Maya spürte ein Gefühl von Frieden in sich
aufsteigen. Sie beugte sich hinunter und strich ihrer Hyadee über den Hals.
Eine längere Zeit ritten sie im Schritt oder Trab dahin. Maya hätte ihr Pferd
gerne auf einem der breiteren Pfade galoppieren lassen, aber sie wusste, dass
Fiona sich dabei sicherlich sehr unwohl gefühlt hätte. Schließlich erreichten
sie einen Bach, der sich mitten durch den Wald wand. Die Bäume standen hier
nicht so dicht. Luna hielt ihre weiße Stute an und ließ sich zu Boden gleiten.
Eine unglaubliche Leichtigkeit und Sicherheit lag in ihren Bewegungen. Die Elfe
trat an einen Baum unweit des Wassers heran und holte ein

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