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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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regiert?«
    »Der Schattenfürst
hat seinen Anhängern die Regierungsgewalt übertragen. Sie sitzen an höchster
Stelle wie ein bösartig wucherndes Geschwür, das dem Körper die Lebenskraft
entzieht. Die Bewohner werden ausgebeutet, so dass ihnen kaum genug zum Leben
bleibt. Mit diesem erpressten Geld finanziert der Schattenfürst seine Armee.«
    Luna sah die Mädchen und Max ernst an. »Ich habe
euch bereits gesagt, dass ich euch morgen für kurze Zeit verlassen muss. Es ist
notwendig. Mein Vorhaben führt mich am Tor der Wächter vorbei. Noch hättet ihr
Gelegenheit, in eure Welt zurückzukehren. Sollte Eldorin belagert werden, ist
das nicht mehr möglich. Ich könnte euch mitnehmen. Wenn das euer Wunsch wäre,
habt ihr Zeit bis morgen, mir das mitzuteilen.
    Es mag die Zeit kommen, wo das Tor der Wächter
versiegelt sein wird. Unsere Vorfahren haben das vor langer Zeit so
beschlossen. Sie wollten verhindern, dass eure Welt zum Schauplatz unseres
Kampfes wird. Es liegt ein uralter Elfenzauber darauf, den niemand lösen kann.
Sollte Eldorin fallen, ist der Zugang in die andere Welt für lange Zeit
versperrt. Niemand kann ihn öffnen.
    Larin, ich werde auch dir diesen Vorschlag
machen. Du bist der Letzte aus dem Königsgeschlecht der Menschen. Der
Schattenfürst muss dich vernichten, um seine Macht endgültig zu festigen. Jeder
seiner Siege wird nichts wert sein, solange er dich nicht töten kann. Er darf
dich nicht leben lassen. Wenn er verhindern will, dass die Prophezeiung
eintrifft, muss er das Herrschergeschlecht der Könige von Amadur vollständig
auslöschen. Er will um jeden Preis verhindern, dass der König geboren wird, der
mächtiger ist als er. Für dich würde es die Rettung bedeuten, wenn du durch das
Tor der Wächter auf die andere Seite unserer Welt gingest. Du wärest in
Sicherheit.«
    Larin war blass geworden. »Du glaubst doch
nicht, dass ich feige verschwinden würde? Du denkst doch nicht, ich würde mich
verstecken, während ihr anderen in Gefahr seid?« Er funkelte Luna zornig an.
»Ich kenne die Weissagung. Sie besagt, dass aus einem der Nachkommen von Amadur
der Friedenskönig hervorgehen wird. Wenn ich ginge, gäbe es keinen Thronerben
mehr, und die Prophetie würde sich nie erfüllen.«
    Maya hatte Larin noch nie so wütend gesehen.
    Luna blickte ihn ernst an. »Ich musste es dir
sagen. Ich weiß, dass du es niemals angenommen hättest, und das ehrt dich.« Ein
trauriges Lächeln umspielte ihre Züge. »Wir wünschen uns, dass wir die, die wir
lieben, beschützen können.«
    Larin sah sie noch einen Moment lang finster an.
Dann senkte er den Kopf. »Entschuldige bitte.«
    Luna berührte mitfühlend seine Hand. »So lass
uns jetzt zusammen aufbrechen. Wir wollen geeignete Ruten für Zauberstäbe
suchen.«
    »Ich möchte mitkommen!«, rief Elysander.
    »Du weißt, dass du dafür zu jung bist«, sagte
Luna. »Aber dein Bruder hat mir verraten, dass er jemanden braucht, der mit ihm
ein paar Jungpferde an den Sattel gewöhnt.«
    »Oh, ja!« Elysander sprang auf.

 
    »Ich verstehe eines nicht«, sagte Maya zu Luna,
als sie gemeinsam die Linde hinunter stiegen. »Wieso fürchtet der Schattenfürst
einen König, der noch gar nicht geboren ist? Es könnte ihm doch egal sein,
vielleicht lebt er bis dahin gar nicht mehr!«
    »Du kannst es nicht wissen, Maya. Der
Schattenfürst lebt sein Leben nicht mehr als normaler Mensch. Er benutzte die
Mächte des Bösen in der Hoffnung, sich Unsterblichkeit zu schaffen. Wir
glauben, dass er dieses Ziel noch nicht erreicht hat, aber er scheint nahezu
unverwundbar zu sein. Wir wissen nicht, wie wir die Verwandlung aufhalten oder
ihn vernichten können. Doch er zahlt einen hohen Preis. Niemand kann sich mit
dem Bösen einlassen ohne Schaden zu nehmen. Sein Leben war von diesem Moment an
verflucht. Er entschied sich für die finstere Seite in der Annahme, Macht und
Ruhm und ewiges Leben zu erlangen. Aber er wurde betrogen. Er war nicht dabei
am Anbeginn der Zeit, als die Welt noch jung war. Er kennt nicht das Geheimnis
des Lebens. Kein Mensch kann das ewige Leben erzwingen, denn kein Mensch hat je
den Tod besiegt. Es ist ein Geschenk, und wir können es uns nicht verdienen. Er
hat nicht verstanden, dass das Leben hier ein Übergang ist. Wir werden
irgendwann unseren Körper zurücklassen müssen, aber wir werden weitergehen in
ein wunderbares ewiges Land. Es gelang dem Schattenfürsten, sein Leben hier in
dieser Welt zu verlängern. Doch er wird dieses Land nie

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