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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Wirkung getan. Maya nahm das
Erlebte als nicht mehr ganz so schrecklich wahr, und ihre Gedanken kreisten
nicht ständig darum.
    »Ihr solltet ein heißes Bad nehmen«, empfahl
Ignatz den erschöpften Reitanfängern, als er sah, wie breitbeinig sie über den
Boden staksten. »Das lockert die Muskeln, glaubt mir.« Er grinste breit und
ließ die Pferde in den Stall, wo sie sich über eine    Extraration Futter hermachten.
    »Ich glaube nicht, dass ich da noch Muskeln
habe«, klagte Max und betastete vorsichtig seine Kehrseite. »Es fühlt sich an
wie rohes Hackfleisch.«
    »Das erinnert mich daran, dass ich schrecklichen
Hunger habe«, bemerkte Fiona.
    Max sah sie schockiert an. »Mensch Fiona, du
hast Lunas Kräuter nicht vertragen! Für solche Witze bin ich zuständig.«

 
    Ignatz hatte recht gehabt. Sogar Max musste es
zugeben, als er etwa eine Stunde lang wie ein toter Frosch im heißen Badewasser
gelegen hatte. Das Baden hatte nicht nur auf die Muskeln eine entspannende
Wirkung. Fiona saß anschließend haarekämmend vor dem Spiegel und fühlte sich
bereits viel besser.
    Herr Bombus war eifrig umhergeschwirrt und hatte
ganze Stapel frischer, nach Jasmin duftender Badetücher angeschleppt, obwohl
sie ihm versicherten, dass sie sich nach dem Baden nicht in fünf auf einmal
wickeln konnten. Nebenbei hatte er sich der Zubereitung des Abendessens
gewidmet, das ein besonderes Festmahl werden sollte. Luna hatte außer Larin
auch Waltraud und Wilbur dazugebeten.
    Sie bearbeitete in der Zwischenzeit die drei
Zauberstäbe. Die Ruten mussten geschält, beschnitten und zurechtgeschnitzt
werden.
    »Du liebe Zeit«, sagte Maya aus der Wanne zu
Fiona, als Herr Bombus wieder nach draußen geschossen war, um irgendeine
vergessene Zutat zu bringen. »Das war jetzt aber knapp, hoffentlich tut er sich
nicht weh, er dreht gleich völlig durch … Nein, Herr Bombus, das sind nicht die
Schaumbadkugeln, das ist der Rosenkohl … NICHT IN DIE WANNE!«
    Fiona kicherte immer noch, als sie in ihren
schönen Elfengewändern die Treppe hinunterstiegen. Sie trug ein goldgelbes
Kleid, das ihr Haar in einem Kupferrot glühen ließ. Maya hatte sich nach
längerem Sträuben überreden lassen, ein dunkelrotes Kleid mit goldener
Stickerei anzuziehen, das wunderbar zu ihren dunkelbraunen Haaren passte. »Ich
sehe bestimmt aus wie eine Christbaumkugel«, hatte sie erklärt und sich
missbilligend im Spiegel betrachtet. Fiona hatte Maya einfach aus dem Zimmer
geschubst und mit sich gezogen, bevor sie sich in letzter Minute eine Hose
hätte schnappen können.
    Im Wohnzimmer hörte man verschiedene Stimmen
durcheinander reden, Larin und seine Pflegeeltern schienen soeben eingetroffen
zu sein, und Luna, Stelláris, Elysander und Max waren sowieso bereits unten.
Die Mädchen schlüpften vom Treppenhaus durch die Tür und blieben staunend
stehen. Sie hatten das Zimmer nie zuvor in solch einem Lichterglanz gesehen.
Wohl an die hundert Glimmerfeen schaukelten in den Blattranken der Waldreben, dass
es von den Wänden nur so glitzerte, und etliche surrten über ihren Köpfen
dahin.
    Maya blinzelte erstaunt und wurde sich
schlagartig bewusst, dass die Blicke aller Anwesenden auf sie und Fiona
gerichtet waren. Soviel Aufmerksamkeit hätte sie vermutlich nicht gestört, wenn
sie eine Hose getragen hätte, aber in einem Kleid fühlte sie sich unwohl.
Verunsichert trat sie einen Schritt zurück und verschwand halb hinter Fiona.
    Waltraud klatschte die Hände zusammen. »Meine
Güte, Mädchen, wie seht ihr beide hübsch aus!«  
    Maya lächelte verlegen und wünschte sich
dringend ihre Hose herbei. Sie kam
sich unecht vor, wie ein Zirkusäffchen, das man absurderweise in ein
Ballettkostüm gesteckt hatte. Sogar Larin und
Stelláris starrten sie an. Zu ihrer Erleichterung hüpfte Elysander durch das
Zimmer und rief: »Bitte kommt doch zum Essen! Ich habe solchen Hunger!«
    Sie gingen hinüber ins Speisezimmer. Auch hier
gab es eine Unmenge hell leuchtender Glimmerfeen. Maya fragte sich, wie Herr
Bombus sie wohl hergelockt hatte. Wahrscheinlich hockten die Elfen in den
umliegenden Häusern nun im Dunkeln.

 
    Stelláris und Larin saßen Fiona und Maya
gegenüber, dann folgten Max und Elysander. Den Abschluss bildeten Waltraud und
Wilbur. Luna nahm am Kopfende der Tafel Platz.
    Der Tisch war ähnlich gedeckt wie am Tag ihrer
Ankunft, und die Speisen waren genauso köstlich und vielfältig. Sie aßen mit
großem Appetit. Max erzählte soeben zum soundsovielten Mal

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