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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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seiner Bewegung.
Warum laufen mir immer heiße Schauer den Rücken hinunter, wenn ich sie meinen Namen sagen höre?
Er drehte sich zu ihr um und musste einmal mehr feststellen, wie anmutig und geschmeidig sie sich bewegte. Sie hatte ihre Kopfbedeckung abgenommen, sodass ihr Haar bei der abendlichen Dunkelheit bereits rot zu glühen begonnen hatte.
Sie ist fast genauso absonderlich wie ich.
    „ Maél, ich muss mir noch deine Wunde ansehen. Am besten gleich, bevor das letzte Tageslicht verschwunden ist.“
    „ Dazu besteht keine Notwendigkeit. Die Wunde ist bereits so gut wie verheilt.“ Sie sah ihn ungläubig an, weswegen er sich etwas mürrisch eine Erklärung abrang. „Das ist eine angenehmere Nebenwirkung deines Blutes. Alle frischen Wunden heilen viel schneller als üblich und hinterlassen auch keine Narben.“ Elea nickte ernst. Eine Weile zögerte sie noch. Doch dann nahm sie all ihren Mut zusammen und schnitt zaghaft das Thema an, das ihr schon den ganzen Tag so am Herzen lag. „Maél, ich wollte mit dir noch über die letzte Nacht sprechen. Ich weiß, dass es dir unangenehm ist. Aber bitte hör mich wenigstens an! Du musst auch nichts dazu sagen. Bitte!“ Elea sprach mit einem solchen Flehen in der Stimme, dass Maél sie nicht abweisen konnte. Dennoch spannte er jeden Muskel an, als er ihr auffordernd zunickte. „Du denkst vielleicht, dass es mich geschockt hat, dich so zu sehen. Du weißt schon, mit den langen Eckzähnen und den gewachsenen Ohren. Aber das trifft nicht zu. Ich habe nicht mehr Angst vor dir, als ich schon vorher hatte.“ Elea musste mühsam schlucken und einmal tief einatmen, bevor sie weiterreden konnte. „Mir ist es vollkommen gleichgültig, dass du mich jetzt überall aufspüren kannst. Und die Tatsache, dass in dir ein Teil ist, der nicht menschlich ist, ist für mich auch bedeutungslos. Schau mich an! Meine Haare führen offensichtlich ein Eigenleben. Nicht nur dass sie im Dunkeln leuchten! Nein! Sieh sie dir mal genauer an! Ich habe sie in der Nacht abgeschnitten, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Das ist wie viele Tage her? – Sieben, acht oder neun, ich weiß es nicht mehr. Sie sind aber schon wieder so lang, als hätte ich sie schon vor einem halben Jahr geschnitten. Also wenn das nicht alles andere als menschlich ist!?“ In Maels Brust machte sich ein unglaublich schönes Gefühl breit. Er entspannte sich zunehmend. „Das wollte ich dir nur sagen. Das wollte ich dir schon den ganzen Tag sagen, aber ich wagte es nicht, weil du...“ Eleas Stimme setzte vor innerer Bewegung kurz aus. „Jadora hat mich gewarnt. Er meinte, Mitleid könntest du überhaupt nicht vertragen. Aber ich hatte so großes Mitleid mit dir. Nicht wegen dieser verfluchten Verwandlung, für die du ja genau genommen gar nichts kannst, sondern weil du allein und verlassen an diesem Baum gekettet warst... wie ein Tier. Das hat mir fast das Herz gebrochen. Das einzige, was mich getröstet hat, war die Tatsache, dass ich dir immerhin das Leben retten konnte. So jetzt ist es endlich raus.“ Ohne seine Reaktion abzuwarten, drehte sie sich um und rannte zu ihrem Schlafplatz zurück. Mael stand, wie versteinert, neben Arok und ließ Eleas Worte nachklingen. Wie konnte ich dieser anbetungswürdigen Frau jemals nur Schmerzen zufügen! Er wusste nicht, was er auf diese ergreifenden, liebevollen Worte erwidern sollte. Sie kamen unleugbar einer Liebeserklärung gleich. Am liebsten hätte er sie in seine Arme gerissen und geküsst. Aber das durfte er unter gar keinen Umständen. Das würde seinen Auftrag gefährden. Aber sich von ihr fernhalten schien ihm fast unmöglich. Sie übte auf ihn eine kaum überwindbare Anziehungskraft aus, die seit dem seltsamen Vorfall im Wald noch größer geworden war und gegen die er mit aller Macht ankämpfte.
     

    Elea hörte sich gerade schweigsam neben Jadora sitzend wieder einmal eine seiner Anekdoten an, als Maél sich endlich den anderen am Lagerfeuer näherte. Er ging zu ihrem Schlafplatz und legte sein Schlaffell neben ihren Umhang. Die Vorstellung gleich neben diesem so zerbrechlichen Körper mit dem unbeugsamen Willen eines wilden Hengstes zu liegen, ließ sein Herz höher schlagen.
    Solange die Kaninchen noch am Spieß gedreht wurden, wagte er es nicht, sich zu den anderen zu setzen. Er blieb lieber im Hintergrund und starrte auf Eleas Rücken, unter deren Kleidung die tiefen Wunden der Peitsche verdeckt waren. Er musste schwer schlucken, bei der Vorstellung, wie der

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