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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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küsste ihn auf die Wange. Ohne eine Reaktion von dem mehr als überraschten Mann abzuwarten, sprang sie auf und rannte aufgeregt zu seinem Sattel mit dem Gepäck. Nach einer kurzen Weile kehrte sie mit ihrem Bogen und Maéls Köcher voller Pfeile zurück. „Was hast du vor?“
    „ Komm einfach mit und lass dich überraschen!“, strahlte sie ihn mit einem spitzbübischen Lächeln an und ergriff seine Hand. Sie rannte ihn hinter sich her ziehend zu dem kleinen Fluss und folgte noch ein kleines Stück seinem Lauf am Ufer entlang bis zu einer kleinen Gruppe von Bäumen. Dann warf sie ihren Rucksack auf den Boden und kletterte mit ihrem Bogen und dem Köcher auf einen der niedrig gewachsenen Bäume, dessen tiefe Äste bis weit über den Fluss reichten. Maél schaute ihr mit verschränkten Armen gespannt zu. „Willst du mir nicht endlich verraten, was das Ganze soll?“
    „ Heute werde ich mal für unser Frühstück sorgen.“
    „ Frühstück? Wir frühstücken nie. Das weißt du doch inzwischen.“
    „ Eben. Und das müssen wir ändern. Du willst doch, dass ich wieder Speck ansetze, oder etwa nicht!? Ich bin es von zu Hause gewohnt, den Tag mit einem reichhaltigen Frühstück zu beginnen. Ich sitze nicht wie ihr von morgens bis abends im Sattel und lasse mich durch die Gegend tragen. Ich bin normalerweise ständig in Bewegung. Wenn ich nicht gerade durch den Wald renne, helfe ich Louan auf dem Feld oder ich begleite Albin zur Jagd. Zumindest war das so in meinem früheren Leben“, sagte sie in vorwurfsvollem Ton und schaute ihn herausfordernd an. Für einen Augenblick verdüsterte sich seine Miene. Rasch überspielte er sein schlechtes Gewissen. „Und was gedenkst du jetzt zu tun?“
    „ Der Fluss ist hier so flach, dass man bis auf den Grund sehen kann. Es wimmelt hier nur so von Forellen. Normalerweise töte ich nie Tiere. Aber wenn ich jetzt schon dazu bereit bin, Fische zu töten, nur um etwas Abwechslung auf unseren Speiseplan zu bringen, dann kannst du dir vielleicht vorstellen, wie sehr mir dieses Kaninchenfleisch aus dem Halse hängt. – Also, während ich von hier oben die Fische abschieße, musst du sie fangen und ans Ufer werfen. Das heißt, du müsstest dir die Stiefel ausziehen und dich in den Fluss stellen.“
    „ Ach, und du meinst, dass ich das tun werde, mich in dieses eiskalte Wasser stellen, in der Hoffnung, dass du ein paar Fische triffst?!“
    „ Komm schon, Maél! Es wird schon klappen. Du musst sie nur schnell genug fangen, bevor sie mit der Strömung an dir vorbeigetrieben sind. Geh am besten noch ein Stück stromabwärts, damit du sie nicht durch deine Bewegungen hier bei mir verscheuchst! Bitte!“
    „ Meinetwegen! Aber wehe dir, wenn ich mir die Füße umsonst nass gemacht habe. Dann werfe ich dich eigenhändig in den eiskalten Fluss.“ Während er bereits, wie sie ihm geheißen hatte, ein paar Schritte noch weiter stromabwärts ging, rief sie ihm noch amüsiert hinterher. „Das kannst du gerne tun, ich habe ohnehin vor zu baden.“ Gleich wird sie mich zum Gespött der Männer machen. Maél waren Jadora und die anderen Krieger nicht entgangen. Sie hatten sich dem Fluss genähert und beobachteten neugierig die beiden. Während Maél seine Position im Fluss einnahm, kletterte Elea langsam einen langen ausladenden Ast bis etwa zur Mitte des Flusses entlang. In der Hocke das Gleichgewicht haltend, zog sie den ersten Pfeil aus dem Köcher, legte ihn auf, zielte und schoss. Der Pfeil durchbohrte den ersten Fisch und trieb mit dem aufgespießten Tier auf Maél zu, der ihn ergriff und ans Ufer warf. Dann kam auch schon der zweite, kurz darauf der dritte. So Maél. Jetzt wollen wir doch mal sehen, wie schnell du wirklich bist. Elea hatte im Köcher sechzehn Pfeile gezählt. Drei hatte sie bereits verschossen. Die restlichen dreizehn Pfeile wollte sie jetzt, so schnell es ging, hintereinander abschießen. Sie wartete noch einen Moment, bis sich genügend Fische unter dem Baum versammelt hatten. „Also mit drei Fischen werden wir bestimmt nicht alle satt werden“, verspottete Maél sie. Einen Augenblick später ging es auch schon los. Elea nahm einen Pfeil, legte ihn auf und schoss in einem Tempo, dass die Zuschauer Mühe hatten, ihre Bewegungen zu verfolgen. Kaum hatte sie einen Pfeil abgeschossen, hatte sie schon den nächsten Pfeil ergriffen. Während sie die Pfeile abschoss, drehte sie sich gelegentlich in der Hocke sitzend um, um auch auf der anderen Seite des Astes Fische

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