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Electrica Lord des Lichts

Electrica Lord des Lichts

Titel: Electrica Lord des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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an. Nahezu gelassen hob Cayden seinen Degen mit der einen und hielt den Gehstock mit der anderen Hand. In vollendeter Geschmeidigkeit hob er ein Bein mit angewinkeltem Knie wie ein Kugelstoßer vor dem Abwurf. Nur dass er die so erzeugte Schnellkraft in seinen Degen setzte. Luthias erste Kreatur sackte zu Boden, während Cayden mit dem Gehstock bereits den Hieb des Nächsten abwehrte, um ihn dann als tödliche Schlagwaffe einzusetzen.
    Leichtfüßig wie ein Tänzer zog er seine kunstvollen Pirouetten durch die Formation seiner Gegner. Die Schöße seines Rockes wirbelten um seinen Körper wie perlmuttschimmernde Flügel. In wenigen Momenten waren sie alle niedergestreckt. Mit gesenktem Kopf blieb Cayden stehen, bis die erste Blutspur seine Schuhspitzen erreichte. In einer fließenden Bewegung warf er den Degen beiseite, zog seinen Gehrock aus und hob eines der nutzlos gewordenen Schwerter vom Boden auf. In aufrechter Haltung stieg er über die Leichen. Die Muskeln an seinen Beinen zeichneten sich deutlich unter der eng anliegenden Hose ab. Geradewegs ging er auf Luthias zu, um sich seinem wahren Gegner zu stellen.
    Vor ihm angekommen, hob Cayden herausfordernd die Augenbrauen. Luthias wedelte gekünstelt mit der Hand vor seinem Gesicht. Vermeintlich beiläufig zog er einen Krummsäbel hervor.
    „Dann schlage ich vor, wir wählen den üblichen Weg. Ein längst überfälliges Duell zwischen Rivalen.“ Mit blutunterlaufenen Augen musterte er Cayden wie eine Katze, die einen Vogel bei der Landung beobachtet.
    „Sind wir das? Es gibt nichts mehr, worum wir buhlen müssten.“ Cayden trat vor, das Schwert im Anschlag.
    Überrascht bemerkte Sue eine Art Gefühlsregung in der fratzenhaften Erscheinung. Einen Herzschlag lang schien der Vampirbaron aus der Fassung zu geraten.
    „Alice Molland wird wiedergeboren, und zwar durch mich. Sie wird ihren Fehler erkennen, sich mit Euch eingelassen zu haben. Uns wird die Welt gehören. Die jetzige wie die zukünftige.“
    Luthias streckte seine Hand mit gekrümmten Fingern in Caydens Richtung, ballte eine Faust und vollzog eine eigenartigeDrehbewegung. Cayden versteifte die Schultern. Sein Gesicht spannte sich an, die Sehnen an seinem Hals traten hervor. Er lehnte den Oberkörper nach hinten, als wollte er sich gegen unsichtbare Ketten zur Wehr setzen, die ihn umschlungen und wegzuzerren drohten. Seine Lippen, vor Anstrengung geöffnet, gaben die Sicht frei auf gewaltige Eckzähne.
    Die Männer waren von derselben Art und dennoch hätten sie nicht unterschiedlicher sein können. Caydens Antlitz hatte nicht das Geringste gemein mit der entstellten Fratze seines Gegenübers, in dessen Augen der Wahnsinn loderte.
    Plötzlich hielt Cayden inne, schloss die Augen und richtete sich zu voller Größe auf. Ruckartig riss er die Arme zur Seite, schien zu sprengen, was ihn gefangen gehalten hatte. Mit dem Schwert im Anschlag stürzte er sich auf seinen Gegner.
    Luthias zeigte sich kurz irritiert, fasste sich jedoch und setzte zu einem Hieb von gewaltiger Kraft an. Cayden parierte gekonnt, dennoch sackte er in die Knie unter der übermenschlichen Wucht, den die Kreatur ihm entgegensetzte. Behände sprang er wieder auf. Zu spät. Luthias hatte blankgezogen und drückte Cayden die Spitze seines Degens gegen die Halsbeuge, jeden Moment bereit, ihm die Kehle zu durchbohren. Caydens Halsmuskeln spannten sich gleichzeitig mit denen seiner Hand, in der er das Schwert hielt.
    Siegessicher beugte sich Luthias zu Cayden hinab. „Das war etwas anders, als ich es mir vorgestellt habe. Unsere mentale Verbindung zu brechen war kein Kavaliersdelikt. Wie dem auch sei, eine Herausforderung war es dennoch nicht“, stichelte er und ritzte mit seinem krallenartigen Fingernagel Caydens Haut. Mit einem genüsslichen Seufzen leckte er sich das Blut von den Fingern. „Um der alten Zeiten willen.“
    Cayden versuchte, den Kopf ein wenig nach hinten zu neigen und dem Druck der scharfen Klinge zu entgehen. Mit zu Schlitzen verengten Augen starrte Luthias auf seinen Hals. Seine Oberlippe zuckte beim Anblick des Blutes. Siegessicher schien er nicht widerstehen zu können, mit seinem Opfer zu spielen. Im selben Moment riss er den Säbel hoch und holte zum vernichtenden Schlag aus. Doch Cayden reagierte auf der Stelle. Metall schlug auf Metall. Krachend schlugen die Waffen aufeinander. Sie lieferten sich ein erbarmungsloses Gefecht. Laborgläser zerbarsten unter den Hieben, die ihr Ziel verfehlten. Die Klingen schlugen

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