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Elegie - Herr der Dunkelheit

Elegie - Herr der Dunkelheit

Titel: Elegie - Herr der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey
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Flammen des Gottestöters liebkosten seine Finger, und Schatten
wanden sich in den Augenschlitzen des Helms. »Das haben sie. Und nun, mein Stakkianer, werden sie gegen uns ziehen, die Verbündeten meines Bruders.« Sein Kopf hob sich und blitzend kehrte das Leben in seine Augen zurück. »Aber was sie planen, habe ich gesehen ! Ich wage das, von dem sie glauben, ich wagte es nicht! Ich bin nicht mein Bruder, ich versinke nicht vor Angst im Schatten der Sterblichkeit! Ich wage es, den Helm aufzusetzen, ich wage es, den Gottestöter aus dem Feuermark zu nehmen und zu sehen !«
    »Gut.« Mit ungeheurem Aufwand füllte Vorax seine Lungen und atmete dann aus. Er war müde, seine aufgesprungene Haut brannte und seine Knie taten ihm weh, aber er war einer der Drei, und er hatte vor langer, langer Zeit seinen Eid geschworen.»Was jetzt, mein Fürst?«
    »Rache«, sagte Satoris sanft, »für einen, der mir einst ein Freund war. Schutz für uns. Es gibt etwas, das ich tun muss, eine schreckliche und finstere Tat. Dafür, und dafür allein, habe ich den Gottestöter aus dem Feuermark genommen. Und ich habe eine Aufgabe für dich, Vorax, deren Erfüllung all dem Gerede um die Prophezeiung meines Bruders ein Ende bereiten wird.«
    »Jawohl, mein Fürst!« Erleichterung überwog das Bedauern, als Vorax nach seinem Schwertgriff fasste. Eine wehrlose Frau zu erschlagen war keine angenehme Aufgabe, aber so waren nun einmal die Bedingungen des Handels, den er selbst abgeschlossen hatte. Unsterblichkeit und Fülle für ihn, Frieden und Wohlstand für Stakkia. Es war der einzig vernünftige Weg, und er war froh, dass der Fürst auch endlich zu dieser Einsicht gekommen war. Ein Schlag, und die Prophezeiung würde gebrochen sein. Sie würde nicht leiden, dafür würde er sorgen. Es würde schnell und gnädig geschehen und vor dem Abendessen erledigt sein. »Elterrions Enkeltochter wird vor dem Morgengrauen tot sein, das verspreche ich.«
    »Nein!«
    Vorax zuckte unter dem donnernden Wort zusammen und ließ den Schwertgriff fahren.
    »Nein«, wiederholte der Schöpfer und beugte sich auf dem Thron vor. Der süße Blutgeruch vermischte sich mit dem leichten Schwefelgestank,
und seine Augen brannten wie rote Glut in den dunklen Schlitzen des Helms. »Ich bin nicht mein Bruder, Stakkianer. Ich werde dieses Spiel in allen Ehren spielen, auf meine eigene Weise. Das werde ich mir von Haomane nicht nehmen lassen, und er wird nicht erreichen, dass ich zu dem werde, als was er mich bezeichnet.« Seine Stimme triefte vor Verachtung. »Ich werde nicht zu diesem Ding werden, das ich verabscheue . Ich werde meine Feinde so angreifen, wie sie sich auch gegen mich wenden. Die Hohe Frau Cerelinde«, er hob einen warnenden Finger vom Gottestöter, »ist mein Gast. Ihr wird nichts geschehen.«
    »Wie Ihr wünscht.« Vorax fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. War der Fürst verrückt geworden? Er schob den Gedanken zur Seite, wie auch die Erinnerung an die Sturmwolken, die sich hoch über Finsterflucht auftürmten, an den zerstörerischen Regen und das versehrte Fleisch. Was hätte es geändert, wenn es tatsächlich so gewesen wäre? Immerhin hatte Satoris der Drittgeborene Grund genug, zornig zu sein. Und er, Vorax von Stakkia, hatte einen Eid geschworen, an den er durch das Brandzeichen gefesselt war, durch einen Splitter der Souma. Dem konnte er sich nicht entziehen. Den Eid zu brechen bedeutete den sicheren Tod. »Was dann?«
    »Eure Aufgabe liegt im Norden.« Satoris lächelte mit grimmiger Befriedigung. »Malthus irrte sich. Er vergeudete seine Kraft, um den Träger vor meinem Blick zu schützen, aber er kann den Weg des Jungen durch den Marasoumië nicht geheim halten. Ich weiß, wo er wieder hervorkam. Der Junge, der das Feuermark zum Erlöschen bringen kann, ist im Norden, Vorax. Schicke eine Einheit aus, Männer, denen du vertraust, und Fjel, die ihnen beistehen. Finde den Träger und töte ihn. Das Fläschchen, das er trägt, muss zerschlagen werden, und das Wasser des Lebens soll auf dem öden Boden versickern.«
    »Mein Fürst.« Es war eine einfache Aufgabe. Erleichtert verbeugte er sich. »Es wird geschehen.«
    »Gut.« Satoris betrachtete den Gottestöter und drehte den Splitter in seinen Händen. »Uschahin eilt hierher«, sagte er nachdenklich und vergaß, dass der Stakkianer noch anwesend war, »und Tanaros
hat seine Befehle, auch wenn sie ihm nicht gefallen. Du musst weiter dem Feuermark übereignet bleiben, mein bitterer Freund,

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