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Elegie - Herr der Dunkelheit

Elegie - Herr der Dunkelheit

Titel: Elegie - Herr der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey
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abgetragener Kleidung unterwegs war. Er sah sie mit tiefem Bedauern an. »Es tut mir leid, Hohe Frau von Beschtanag, aber es ist so. Blaise und Fianna können es bezeugen. An den Grenzen von Pelmar, in tiefster Nacht, überfielen uns die Wehre. Deswegen verloren wir Malthus und den Träger, die in die Bahnen des Marasoumië flohen. Deswegen fiel einer unserer Gemeinschaft, der sein Leben gab, damit wir entkommen konnten.«
    »Hobard von Malumdoorn«, sagte Blaise leise. »Sein Name soll nicht vergessen werden.«
    »So ist es.« Peldras senkte den Kopf.
    »Phraotes?«, fragte Lilias zögernd. »Ist das wahr?«
    »Was ist Wahrheit?« Der Wehr bleckte die blutverschmierten Zähne. »Vor langer Zeit trafen wir eine Entscheidung. Vielleicht war es eine schlechte. Dieses Mal wurden wir zu einem schlechten Handel gezwungen. Aber dennoch, was sonst hätte uns offen gestanden? Vielleicht habt auch Ihr einen schlechten Handel abgeschlossen. Ich bin nur der Unterhändler. Ich wollte auch der dieses Altorus-Sohnes sein, wenn er es will.«
    Aracus runzelte die Stirn. »Leugnest du den Bericht meiner Kameraden? Deine Leute haben Malthus’ Truppe im Schutz der Nacht grundlos überfallen. Ein mutiger Gefährte wurde erschlagen, der weiseste unserer Ratgeber ging verloren, die größte unserer Hoffnungen wurde vernichtet. Du hast hier keine Ehre gezeigt und kein Bedauern. Wieso sollte ich dich anhören wollen?«

    »Warum nicht?« Der Kopf des Wehrs hing matt herab, und er verdrehte die Augen, bis sich sein Blick wieder auf Aracus konzentrierte. »Es war ein Gefallen, der uns durch eine Drohung abgerungen wurde, mehr nicht. Wir sind gescheitert; es ist vorbei. Wir haben am Beschtanag keinen Krieg gegen Euch geführt, Kind Arahilas. Die Graufrau fürchtet den Zorn von Satoris dem Drittgeborenen, aber der Zorn Haomanes ist schrecklicher. Wir möchten nur aus dem Krieg der Schöpfer herausgehalten werden. Ja, ich hatte Angst davor, mich Euch in gutem Glauben zu nähern, und der Preis dafür war hoch. Wollt Ihr mich nicht anhören, bevor ich ihn ganz bezahlt habe?«
    Zornige Stimmen antworteten darauf, aber Aracus Altorus hob eine Hand. »Lasst ihn herunter.« Er wartete, bis Blaise und die anderen ihm gehorchten. Phraotes rollte sich zu einer Kugel zusammen und lag keuchend auf den Kiefernnadeln. Er hielt die Ohren eng an den Kopf angelegt, und der Schaft des Pfeils zitterte bei jedem Atemzug, Blut rann langsam in das graue Fell, aber das Auge, das noch zu sehen war, blieb wachsam. Wehre starben nicht so leicht. Aracus sah auf ihn herab, mit düsterem Gesicht. »Es bleiben viele Rechnungen zwischen uns offen, unter anderem die aus dem Tal von Lindanen. Und dennoch sagst du, dass du für uns verhandeln willst. Welche Bedingungen bietest du uns an, Oronins Kind?«
    Mit einem Laut, der wie ein halbes Lachen klang, hustete Phraotes Blut. Seine Schnauze schabte über den Boden. »Die Graufrau ist tot, die Graufrau lebt. Obwohl sie dieselben Erinnerungen trägt, ist die Graufrau Vaschuka nicht die Graufrau Sorasch.« Eines der Bernsteinaugen zog sich vor Schmerz zusammen. »Welche Bedingungen würdet Ihr annehmen, König des Westens?«
    »Sohn des Altorus!« Unruhe entstand in den Reihen, und die vergoldete Biene von Valmaré flatterte auf ihrer Standarte, als Lorenlasse in seiner schimmernden Rüstung nach vorn ritt und Aracus warnend die Hand auf den Arm legte. »Dergail der weise Gesandte starb durch den Verrat von Oronins Kindern«, zischte er, »und Cerion den Lotsen stürzten sie ins Verderben! Die Hohe Frau Cerelinde wäre schon Euer Weib, wenn sie nicht so treulos wären. Ihr mögt das
vergessen, aber wir erinnern uns. Wollt Ihr mit ihnen verhandeln und wie ein Narr dastehen?«
    Nackter Stahl sang, als Blaise Caveros sein Schwert aus der Scheide zog. »Lasst ab von ihm.«
    Die fein geschwungenen Nasenflügel des Ellyl bebten. »Für welchen Schurken haltet Ihr mich, Verräterblut?«, fragte Lorenlasse voller Verachtung. »Unser Weg ist nicht der Eure . Wir erschlagen niemanden aus fehlgeleiteter Leidenschaft .«
    »Das genügt!« Aracus erhob die Stimme. »Blaise, steck dein Schwert weg. Fürst Lorenlasse, geduldet Euch einen Augenblick.« Er seufzte wieder und rieb sich die Schläfen, die unter dem Gewicht des Soumanië schmerzten. »Ich wünschte, Malthus wäre hier«, murmelte er. »Zauberin!«
    Lilias sah erschreckt auf. »Mein Gebieter Aracus?«
    »Gebt mir einen Rat.« Er lenkte sein Pferd neben ihres und sah sie fest an. »Ihr

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