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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Sperber«, sagte Ulath. »Ich glaube, es sind Thalesier.«
    »Was machen Thalesier hier in Pelosien?«
    »Erinnerst du dich, was dir der Wirt in Venne gesagt hat?« Kalten blickte ihn an. »Über einen Krieg unten in Arzium. Hat er nicht gesagt, daß die westlichen Königreiche zu den Waffen gerufen haben?«
    »Das hatte ich vergessen«, gestand Sperber. »Aber es ist nicht unser Problem – jedenfalls noch nicht.«
    Kurik und Berit ritten herbei. »Ich glaube, wir haben Ghwerig gesehen, Sperber«, meldete Kurik. »Das heißt, Berit hat ihn gesehen.«
    Sperber blickte den Novizen auffordernd an.
    »Ich bin auf einen Baum geklettert, Ritter Sperber«, berichtete Berit. »Ein gutes Stück vom Ufer entfernt sah ich ein Boot. Ich konnte keine Einzelheiten erkennen, aber es hatte ganz den Anschein, als treibe es nur dahin, und ein Platschen war zu hören.«
    Sperber lachte leise. »Dann hat Talen offenbar recht.«
    »Was meint Ihr damit, Ritter Sperber?«
    »Talen vermutet, daß Ghwerig ein leckes Boot gestohlen hat und immer wieder anhalten muß, um das Wasser auszuschöpfen.«
    »Soll das heißen, daß wir die ganze Nacht gewartet haben, während Ghwerig das Wasser aus seinem Boot schöpfte?«
    »Sieht ganz so aus.«
    »Sie kommen näher, Sperber!« Tynian deutete nach Westen.
    »Und es sind zweifellos Thalesier!« fügte Ulath hinzu.
    Sperber trat fluchend an den Rand der Baumgruppe. Die Näherkommenden ritten in Formation, und an der Spitze der Kolonne trabte ein großer Mann in Kettenhemd und purpurnem Umhang. Sperber erkannte ihn. Es war König Wargun von Thalesien, und er war offenbar stockbetrunken. Neben ihm ritt ein blasser, schlanker Mann in einem reich verzierten, aber anscheinend nicht sehr festen Panzer.
    »Der neben Wargun ist König Soros von Pelosien«, sagte Tynian leise. »Ich glaube nicht, daß er eine große Gefahr darstellt. Er verbringt die meiste Zeit mit Beten und Fasten.«
    »Aber wir haben trotzdem ein Problem, Sperber«, sagte Ulath ernst. »Ghwerig wird bald an Land kommen, und er hat die Königskrone von Thalesien bei sich. Wargun würde seine Seele verkaufen, um diese Krone zurückzubekommen. Ich sag' es nur ungern, aber wir sollten den Trunkenbold von hier weglocken, bevor Ghwerig das Ufer erreicht.«
    Sperber fluchte verbittert. Seine Befürchtungen der vergangenen Nacht hatten sich bewahrheitet.
    »Es wird schon gutgehen, Sperber«, beruhigte ihn Bevier. »Flöte kann der Spur des Bhelliom folgen. Wir sorgen dafür, daß König Wargun weiterreitet, dann trennen wir uns wieder von ihm. Wir können später zurückkommen und dem Troll hinterherjagen.«
    »Sieht so aus, als hätten wir gar keine andere Wahl.« Sperber seufzte. »Holen wir Sephrenia und die Kinder und locken Wargun von hier fort.«
    Sie saßen rasch auf und ritten zu Sephrenia, Talen und Flöte zurück. »Wir müssen weg«, sagte Sperber angespannt. »Eine Kolonne Thalesier nähert sich, mit König Wargun an der Spitze. Ulath meint, daß Wargun, wenn er von der Krone erfährt, nichts unversucht lassen wird, sie an sich zu bringen. Reiten wir los.«
    Sie verließen die Baumgruppe am Seeufer und ritten im Galopp in nördlicher Richtung. Wie sie erwartet hatten, setzten die Thalesier sogleich zur Verfolgung an. »Wir müssen sie mindestens zwei Meilen weit weglocken«, brüllte Sperber den anderen zu. »Ghwerig muß die Gelegenheit bekommen, sich aus dem Staub zu machen!«
    Sie erreichten die Straße, die nordostwärts nach Venne führte, und galoppierten auf ihr weiter. Sie vermieden es, sich nach den thalesischen Verfolgern umzusehen.
    »Sie kommen rasch näher«, meldete Talen, der es fertigbrachte, über die Schulter zu blicken, ohne daß es so aussah.
    »Ich würde sie gern noch ein Stückchen weiter von Ghwerig weglocken«, sagte Sperber bedauernd, »aber ich fürchte, wir müssen uns ihnen jetzt stellen.«
    »Ghwerig ist ein Troll, Sperber«, erinnerte Ulath ihn. »Er hat Erfahrung darin, sich zu verstecken.«
    »Na gut«, brummte Sperber. Er blickte auffällig über die Schulter; dann hielt er eine Hand hoch, um seinen Gefährten zu bedeuten, anzuhalten. Sie zügelten ihre Pferde und drehten sie um, daß sie den Verfolgern entgegenblicken konnten.
    Auch die Thalesier hielten an, und einer kam im Schritt auf sie zu. »König Wargun von Thalesien möchte mit Euch sprechen, edle Ritter«, sagte der Ritter respektvoll. »Er wird gleich hier sein.«
    »Na gut«, erwiderte Sperber schroff.
    »Wargun ist betrunken«, flüsterte

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