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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wann«, gab Platime widerstrebend zu. »Solange sie ehrlichem Gewinn nicht in die Quere kommen.«
    »Schön, ich brauche Eure Mithilfe.«
    »Was habt Ihr vor?« fragte Platime mißtrauisch.
    »Meine Freunde und ich versuchen, Königin Ehlana wieder auf den Thron zu bringen.«
    »Das tut Ihr doch schon geraume Zeit, Sperber. Glaubt Ihr wirklich, daß das bleiche kleine Mädchen ein Reich führen kann?«
    »Ja, das glaube ich, und ich werde hinter ihr stehen.«
    »Das dürfte ihren Entscheidungen den nötigen Nachdruck verleihen. Was wollt Ihr mit dem Bastard Lycheas machen?«
    »König Wargun will ihn hängen.«
    »Normalerweise bin ich nicht für Hängen, aber bei Lycheas könnte ich mich richtig dafür erwärmen. Glaubt Ihr, daß eine Abmachung mit Ehlana möglich wäre?«
    »Also darauf würde ich kein Gold setzen.«
    Platime grinste. »Einen Versuch ist es wert. Versichert meiner Königin nur, daß ich ihr getreuester Diener bin. Die Einzelheiten können sie und ich später ausarbeiten.«
    »Ihr seid ein schlimmer Mann, Platime.«
    »Ich habe nie was anderes vorgetäuscht. Also gut, Sperber, was braucht Ihr? Ich mache mit – bis zu einem bestimmten Punkt.«
    »Hauptsächlich Auskünfte. Ihr kennt Kalten?«
    »Euren Freund? Natürlich.«
    »Er hält sich zur Zeit im Schloß auf. Verschafft Euch ein mehr oder weniger respektables Äußeres, dann begebt Euch zum Schloß und fragt nach ihm. Sprecht Möglichkeiten mit ihm ab, ihn mit Neuigkeiten zu beliefern. Ich nehme an, daß Ihr Mittel und Wege kennt, Einzelheiten über fast alles zu erfahren, was in unserem Teil der Welt geschieht. Das ist doch richtig, oder?«
    »Ich kann Euch auch sagen, was sich zur Zeit im Tamulischen Reich abspielt. Wollt Ihr es wissen?«
    »Nein, wirklich nicht. Ich habe bereits genug mit Eosien auf dem Hals. Mit dem Daresischen Kontinent befassen wir uns, wenn die Zeit dafür reif ist.«
    »Ihr seid ehrgeizig, mein Freund.«
    »Nein, im Grunde nicht. Im Augenblick wünsche ich mir eigentlich nur unsere Königin heil und sicher auf ihrem Thron.«
    »Das ist auch mein Wunsch«, versicherte Platime ihm. »Ich würde alles tun, um Lycheas und Annias loszuwerden!«
    »Dann ziehen wir an einem Strang. Redet mit Kalten. Er kann Verbindungen schaffen, über die Ihr ihn mit Information versorgen könnt, die er dann an die Leute weiterzuleiten vermag, die sie nutzen können.«
    »Ihr wollt einen Spion aus mir machen, Sperber!« jammerte Platime.
    »Das ist ein zumindest ebenso ehrenhaftes Gewerbe wie die Dieberei.«
    »Ich weiß. Das Problem ist nur, ich weiß nicht, was dabei herausspringt. Wohin wollt Ihr von hier?«
    »Nach Thalesien.«
    »In Warguns Reich? Nachdem Ihr ihm hier davongelaufen seid? Sperber, Ihr seid entweder mutiger oder dümmer, als ich dachte.«
    »Ihr wißt demnach, daß wir uns aus dem Schloß geschlichen haben?«
    »Talen hat es mir erzählt.« Platime überlegte. »Ihr werdet wahrscheinlich in Emsat anlegen, nicht wahr?«
    »Das ist die Absicht unseres Kapitäns.«
    »Talen, komm her!«
    »Warum?« antwortete der Junge mürrisch.
    »Habt Ihr ihm das nicht abgewöhnen können, Sperber?« fragte Platime verärgert.
    »Ah, das war nur aus alter Gewohnheit, Platime.« Talen grinste.
    »Spitz die Ohren«, mahnte Platime den Jungen. »Wenn ihr in Emsat seid, dann sucht Stragen auf. Er ist dort so was Ähnliches wie ich in Cimmura und Meland hier in Azie. Er kann euch helfen, wenn ihr etwas braucht.«
    »Gut«, sagte Talen.
    »Ihr denkt doch an alles, nicht wahr, Platime?« sagte Sperber.
    »In meinem Geschäft muß ich es. Tut man's nicht, kann's leicht dazu kommen, daß man auf recht unangenehme Weise baumelt.«
    Am nächsten Morgen fanden sie sich kurz nach Sonnenaufgang im Hafen ein und gingen an Deck, nachdem die Pferde an Bord waren.
    »Ihr habt ja noch einen Diener, Meister Cluff«, stellte Kapitän Sorgi fest, als er Talen sah.
    »Der jüngste Sohn meines langjährigen Dieners«, erwiderte Sperber wahrheitsgetreu.
    »Als Zeichen meiner Freundschaft werde ich nichts für seine Überfahrt berechnen, Meister Cluff. Und weil wir gerade davon sprechen, wie wär's, wenn wir den finanziellen Teil gleich erledigen?«
    Seufzend langte Sperber nach seinem Geldbeutel.
    Ein guter Rückenwind half ihnen flott aus der Azier Förde und um das vorspringende Küstenstück herum. Dann segelten sie nordwärts in die Straße von Thalesien.
    Sperber stand an Deck und unterhielt sich mit Sorgi. »Was meint Ihr, wann kommen wir in Emsat an?«

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