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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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meinem Vorteil nutzen, während ich in Emsat war. Ich glaube, er mag mich auch, und er hat mir einige recht interessante Angebote gemacht. Er möchte, daß ich für ihn arbeite.«
    »Du hast vielversprechende Zukunftsaussichten, Talen«, sagte Kurik säuerlich. »Du kannst entweder Platimes Nachfolge übernehmen oder die Stragens – vorausgesetzt, du wirst nicht vorher erwischt und aufgehängt.«
    »Ich denke bereits in größeren Maßstäben«, erklärte Talen prahlerisch. »Stragen und ich haben uns darüber Gedanken gemacht. Der Rat der Diebe kommt einer Regierung gegenwärtig sehr nahe. Das einzige, was ihm dazu noch fehlt, ist ein Führer – ein König vielleicht oder gar ein Kaiser. Wärst du nicht stolz, Vater des Kaisers der Diebe zu sein, Kurik?«
    »Nein, wahrhaftig nicht!«
    »Was meint Ihr, Sperber?« Die Augen des Jungen blitzten spitzbübisch. »Soll ich in die Politik gehen?«
    »Ich glaube, wir können etwas Angemesseneres für dich finden, Talen.«
    »Möglich, aber wird es so lohnend sein – oder soviel Spaß machen?«
    Eine Woche später erreichten sie die elenische Küste etwa fünf Meilen nördlich von Cardos. Gegen Mittag gingen sie an einem einsamen Strand, der landeinwärts von dunklen Tannen geschützt war, von Bord.
    »Die Straße nach Cardos?« wandte Kurik sich an Sperber, während sie Faran und Kuriks Wallach sattelten.
    »Dürfte ich einen Vorschlag machen?« fragte Stragen, der in der Nähe stand.
    »Selbstverständlich.«
    »König Wargun ist arg rührselig, wenn er betrunken ist –, und das ist er fast immer. Eure Flucht hat ihn wahrscheinlich so mitgenommen, daß er jede Nacht in sein Bier flennt. Für Eure Festnahme hat er in Thalesien und Deira eine hohe Belohnung ausgesetzt und hier wahrscheinlich ebenfalls. Euer Gesicht ist in Elenien wohlbekannt, und von hier nach Cimmura sind es ungefähr zweihundertfünfzig Meilen – das ist ein harter Ritt von einer guten Woche, im günstigsten Fall. Wollt Ihr unter diesen Umständen wirklich eine so verkehrsreiche Straße nehmen? Gar in Anbetracht der Tatsache, daß jemand Euch mit Pfeilen spicken will, statt Euch Wargun zu übergeben!«
    »Scheint in der Tat nicht ratsam. Kennt Ihr einen anderen Weg?«
    »Ja, glücklicherweise. Wir werden allerdings einen guten Tag länger brauchen. Platime hat mir einmal diesen Weg gezeigt. Er ist zwar längst nicht so bequem, dafür aber nur sehr wenigen bekannt.«
    Sperber musterte den dünnen blonden Mann mit leichtem Argwohn. »Kann ich Euch trauen, Stragen?« fragte er direkt.
    Stragen schüttelte betrübt den Kopf. »Talen«, wandte er sich an den Jungen, »hast du ihm denn nie das Diebesasylrecht erklärt?«
    »Ich habe es versucht, aber Sperber hat manchmal Schwierigkeiten, die Ehrbegriffe anderer zu verstehen. Es ist so, Sperber, wenn Stragen zuließe, daß uns was zustößt, während wir unter seinem Schutz reisen, bekäme er es mit Platime zu tun.«
    »Das ist mehr oder weniger der Grund, weshalb ich mitkam«, gestand Stragen. »Solange ich bei euch bin, befindet ihr euch unter meiner Protektion. Ich mag Euch, Sperber, und es kann nicht schaden, wenn ein Ordensritter ein gutes Wort beim lieben Gott für mich einlegt, falls es unerwarteterweise dazu kommen sollte, daß man mich hängt.« Sein ironischer Gesichtsausdruck kehrte zurück. »Nicht nur das, vielleicht kann ich einige meiner Todsünden sühnen, wenn ich für Euer körperliches Heil sorge.«
    »Habt Ihr wirklich so viele Sünden begangen, Stragen?« fragte Sephrenia ihn sanft.
    »Mehr als ich mich erinnern kann, liebe Schwester«, antwortete er auf styrisch, »und viele sind zu abscheulich, als daß ich in Eurer Gegenwart darüber reden möchte.«
    Sperber warf einen raschen Blick auf Talen, und der Junge nickte ernst. »Verzeiht, Stragen«, entschuldigte sich Sperber. »Ich habe Euch verkannt.«
    »Macht nichts, alter Junge.« Stragen grinste. »Und durchaus verständlich. Es gibt Tage, da traue ich mir selbst nicht.«
    »Wo ist dieser andere Weg nach Cimmura?«
    Stragen schaute sich um. »Na, so was, wenn ich mich nicht irre, beginnt er gleich da oben am Strand. Ist das nicht ein erstaunlicher Zufall?«
    »Es ist wohl Euer Schiff, das uns hierhergebracht hat?«
    »Ich bin Miteigner, ja.«
    »Und Ihr habt zum Kapitän gesagt, daß es vielleicht recht günstig wäre, uns hier abzusetzen?«
    »Ich glaube, ich habe etwas Ähnliches gesagt.«
    »Wahrhaftig ein erstaunlicher Zufall«, bestätigte Sperber trocken.
    Stragen blickte

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