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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sein, wenn sie erfährt, daß du ihr Stadttor zerschmettert hast.«
    »Wir werden die Kirchensoldaten zwingen, es wieder instand zu setzen.«
    »Das wäre ehrliche Arbeit, und davon verstehen Kirchensoldaten herzlich wenig. Wirf erst einen Blick auf das Stück Kopfsteinpflaster außerhalb unserer Burg, bevor du eine endgültige Entscheidung triffst. Kirchensoldaten können mit Werkzeug nicht sonderlich gut umgehen.« Die Rüstung des großen Blonden knarrte, als er sich in einen Sessel setzte.
    »Es hat uns viel Zeit gekostet, Sperber, aber jetzt haben wir es bald geschafft, was meinst du?«
    »Ja, fast«, bestätigte Sperber. »Und wenn Ehlana erst wieder gesund ist, können wir uns auf die Suche nach Martel machen.«
    Kaltens Augen leuchteten auf. »Und wir knöpfen uns Annias vor. Ich finde, wir sollten ihn vom Haupttor von Chyrellos baumeln lassen.«
    »Er ist ein Primas der Kirche, Kalten«, tadelte Sperber ihn.
    Kalten kicherte. »Wir können uns später bei ihm entschuldigen.«
    »Und wie stellst du dir das vor?«
    »Oh, da lasse ich mir schon was einfallen.« Kalten zuckte gleichmütig die Schultern. »Wir könnten sagen, es sei ein Versehen gewesen, oder dergleichen.«
    Als schließlich alle auf dem Hof versammelt waren, hob die Sonne sich bereits über den Horizont. Vanion, der bleich und abgespannt aussah, plagte sich mit einer Kiste die Treppe herunter. »Die Schwerter«, erklärte er Sperber knapp. »Sephrenia sagt, wir werden sie im Thronsaal brauchen.«
    »Kann denn nicht ein anderer sie tragen?« fragte Kalten.
    »Nein. Sie sind meine Bürde. Sobald Sephrenia herunterkommt, brechen wir auf.«
    Die zierliche Styrikerin wirkte sehr ruhig, ja abwesend, als sie mit Ritter Gareds Schwert in den Händen, dicht gefolgt von Talen, aus dem Ordenshaus trat.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte Sperber sie.
    »Ja. Ich habe mich auf das Ritual im Thronsaal vorbereitet«, erwiderte sie.
    »Es könnte zum Kampf kommen. Ist es da eine so gute Idee, Talen mitzunehmen?« gab Kurik zu bedenken.
    »Ich kann ihn beschützen«, versicherte sie ihm. »Seine Anwesenheit ist notwendig. Es gibt Gründe dafür, aber ich glaube nicht, daß Ihr sie verstehen würdet.«
    »Laßt uns aufsitzen und losreiten«, drängte Vanion.
    Ein beachtliches Gerassel setzte ein, als die hundert schwarzgepanzerten pandionischen Ritter in ihre Sättel kletterten. Sperber nahm seinen gewohnten Platz an Vanions Seite ein, Kalten, Bevier, Tynian und Ulath folgten ihnen dichtauf, und die Kolonne Pandioner reihte sich hinter ihnen ein. Sie überquerten die Zugbrücke im Trott und überraschten die Kirchensoldaten vor dem Tor. Auf eine knappe Geste Vanions hin, scherten zwanzig Pandioner aus der Kolonne aus und umzingelten die scheinbaren Arbeiter. »Haltet sie hier fest, bis wir durch das Tor sind. Dann bringt sie in die Stadt und schließt euch uns wieder an.«
    »Jawohl, Eminenz«, bestätigte Ritter Perraine.
    »Meine Herren«, wandte Vanion sich an die übrigen, »ich glaube, Galopp wäre nun angebracht. Wir wollen den Soldaten in der Stadt nicht unnötig viel Zeit geben, sich auf unsere Ankunft vorzubereiten.«
    Sie legten die kurze Strecke zwischen Ordenshaus und Osttor mit donnerndem Hufschlag zurück. Kaltens Befürchtung, das Tor würde vor ihrer Nase zugeschmettert werden, bewahrheitete sich nicht. Die Soldaten waren viel zu verblüfft, als daß sie so rasch hätten reagieren können.
    »Meine Herren Ritter!« protestierte ein Offizier mit schriller Stimme. »Ihr dürft die Stadt nicht ohne Genehmigung des Prinzregenten betreten!«
    »Erlaubt Ihr, Hochmeister Vanion?« bat Tynian höflich.
    »Selbstverständlich, Ritter Tynian. Wir haben Dringliches zu erledigen und keine Zeit für müßiges Geschwätz.«
    Tynian lenkte sein Pferd vorwärts. Das Vollmondgesicht des Ritters von Deira war von der Art, die man üblicherweise mit Gutmütigkeit und Lebensfreude in Verbindung bringen würde. Sein Panzer jedoch verbarg einen außerordentlich gut entwickelten Oberkörper und ungemein kräftige Arme und Schultern. Er zog sein Schwert. »Kamerad«, wandte er sich freundlich an den Offizier, »würdet Ihr die Güte haben, zur Seite zu treten, damit wir weiterreiten können? Ich bin sicher, daß keiner von uns Wert auf Unannehmlichkeiten legt.«
    Viele der Kirchensoldaten, die inzwischen daran gewöhnt waren, daß sie in Cimmura tun und lassen konnten, was sie wollten, waren keineswegs darauf vorbereitet, daß jemand ihre Autorität in Frage stellte. Zu

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