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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nur noch kurz.
    »Das ist mir neu«, sagte Tynian zu Ulath. »Ich habe noch nie zuvor gesehen, wie das Hirn aus den Ohren quillt.«
    »Kurik ist wirklich gut mit dem Morgenstern«, lobte Ulath.
    »Irgendwelche Fragen?« wandte Sperber sich drohend an die Wachen.
    Sie starrten ihn stumm an.
    »Ich glaube, ihr solltet eure Waffen fallen lassen«, sagte Kalten zu ihnen.
    Hastig gehorchten sie.
    »Wir lösen euch hier ab, Nachbarn«, erklärte Sperber ihnen.
    »Ihr könnt euch euren Kameraden auf dem Hof anschließen.«
    Die Wachen rannten die breite Treppe hinunter.
    Die Pandioner ritten langsam auf die Kirchensoldaten auf dem Hof zu. Einige der fanatischeren leisteten Widerstand, doch die Ordensritter erteilten ihnen die Lehre, zu der Vanion seinen Segen gegeben hatte. Blut rann über den gepflasterten Boden, und bald lagen abgetrennte Köpfe, Arme und ein paar Beine auf dem Hof. Immer mehr Soldaten erkannten, welchen Ausgang dieser Kampf nehmen würde. Sie warfen ihre Waffen zur Seite und ergaben sich. Ein kleiner Trupp leistete noch hartnäckigen Widerstand, doch er wurde alsbald von den Rittern an die Wand gedrängt. Auch diesen Soldaten wurde eine Lehre erteilt, aus der sie jedoch keinen Nutzen mehr ziehen konnten.
    Vanion schaute sich auf dem Hof um. »Treibt die Überlebenden in den Marstall«, befahl er, »und laßt ein paar Mann als Wachen dort.« Dann saß er ab und schritt zum zerschmetterten Tor zurück. »Es ist vorbei, kleine Mutter«, rief er Sephrenia zu, die mit Talen und Berit außerhalb der Schloßmauer gewartet hatte. »Ihr könnt jetzt ohne Bedenken hereinkommen.«
    Sephrenia lenkte ihren Schimmelzelter auf den Hof, doch nicht ohne sich die Augen mit einer Hand zuzuhalten. Talen dagegen schaute sich begeistert um.
    »Schaffen wir ihn weg«, wandte Ulath sich an Kurik und bückte sich, um den getöteten Offizier an den Schultern aufzuheben. Zu zweit trugen sie die Leiche außer Sicht, und Tynian kratzte mit der Stiefelsohle rasch das ausgeronnene Gehirn von der obersten Stufe.
    »Zerstückelt ihr eure Gegner immer so?« fragte Talen, ehe er absaß, um zu Sephrenia hinüberzugehen und ihr aus dem Sattel zu helfen.
    Sperber zuckte die Schultern. »Vanion wollte, daß die Soldaten sehen, was ihnen widerfährt, wenn sie weiteren Widerstand leisten. Zerstückelung wirkt für gewöhnlich ungemein überzeugend.«
    » Müßt Ihr so reden?« Sephrenia schauderte.
    »Es ist besser, wenn Ihr noch kurz hier wartet, kleine Mutter«, meinte Sperber, als Vanion sich ihnen mit weiteren zwanzig Rittern anschloß. »Es könnten sich noch Soldaten im Innern verborgen haben.«
    Sie stießen tatsächlich auf einige Krieger, doch Vanions Ritter trieben sie geschickt aus ihren Verstecken und brachten sie zum Eingang, wo ihnen die strikte Anweisung erteilt wurde, sich zu ihren Kameraden im Marstall zu gesellen.
    Die Flügeltür der Ratskammer war unbewacht. Sperber öffnete sie und ließ Vanion den Vortritt.
    Lycheas saß verängstigt hinter dem Ratstisch, neben ihm ein feister Mann in Rot sowie Baron Harparin, der verzweifelt an einer Klingelschnur zerrte. »Ihr dürft hier nicht herein!« protestierte er schrill mit seiner weibischen Stimme. »Im Namen König Lycheas' befehle ich euch, das Schloß auf der Stelle zu verlassen!«
    Vanion blickte ihn mit eisiger Miene an. Sperber wußte, wie sehr der Hochmeister den widerwärtigen Päderasten verachtete. »Dieser Mann erzürnt mich«, Vanion deutete auf Harparin. »Würde jemand ihm bitte eine Lehre erteilen?«
    Ulath schritt mit der Streitaxt in der Faust um den Tisch herum.
    »Wagt es ja nicht!« quiekte Harparin. Er wich furchterfüllt zurück und zerrte weiterhin verzweifelt, aber vergeblich, an der Klingelschnur. »Ich bin Mitglied des Königlichen Rates. Wagt es ja nicht, mir etwas anzutun!«
    Ulath wagte es. Harparins Kopf hüpfte einmal auf dem Boden auf, dann rollte er über den Teppich bis zum Fenster. Sein Mund war weit aufgerissen und seine Augen quollen noch vor Entsetzen hervor. »War es das, was Ihr gemeint habt, Hochmeister Vanion?« erkundigte sich der hünenhafte Thalesier höflich.
    »So ungefähr, ja. Danke, Ritter Ulath.«
    »Was ist mit den beiden anderen?« Ulath deutete mit der Axt auf Lycheas und den Feisten.
    »Äh – noch nicht, Ritter Ulath.« Der Hochmeister der Pandioner trat mit dem Kasten, in dem sich die Schwerter der gefallenen Ritter befanden, an den Ratstisch. »Nun, Lycheas, wo ist der Graf von Lenda?« fragte er scharf.
    Lycheas starrte

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