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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Dafür sorgt ihr Schwur. Wie schon einmal nehmt ihr um den Thron herum Aufstellung und streckt die Schwerter aus. Ich hebe den Zauber auf, wodurch der Kristall verschwinden wird. Alles andere hängt von Sperber ab – und vom Bhelliom.«
    »Sagt mir genau, was ich tun muß«, verlangte Sperber.
    »Zur rechten Zeit«, erwiderte sie. »Ich möchte nicht, daß Ihr voreilig handelt.«
    Ritter Perraine geleitete den merklich gealterten Grafen von Lenda in die Ratskammer.
    »Wie war es im Verlies?« erkundigte Vanion sich beiläufig.
    »Klamm, Hochmeister Vanion«, antwortete Lenda.
    Vanion musterte das gefurchte Gesicht des greisen Edelmannes. »Wie geht es Euch gesundheitlich, Lenda? Ihr seht sehr müde aus.«
    »Alte Männer sehen immer sehr müde aus, Vanion.« Lenda lächelte sanft. »Und ich bin älter als die meisten.« Er straffte die dünnen Schultern. »Ins Verlies geworfen zu werden, ist ein Berufsrisiko für Diener der Öffentlichkeit. Man gewöhnt sich daran. Ich war schon in schlimmeren.«
    »Ich bin sicher, Lycheas und dieser feiste Kerl werden den Aufenthalt im Verlies genießen, Euer Gnaden«, sagte Kalten lächelnd.
    »Das bezweifle ich, Ritter Kalten.«
    »Wir haben sie darauf aufmerksam gemacht, daß das Ende ihrer Gefangenschaft den Übergang in eine andere Welt einleitet. Deshalb bin ich überzeugt, daß sie das Verlies vorziehen. So unangenehme Mitbewohner sind Ratten gar nicht!«
    »Ich habe Baron Harparin nicht gesehen. Ist er entkommen?«
    »Sozusagen«, antwortete Kalten. »Er war beleidigend. Ihr habt Harparin ja selbst gekannt. Ritter Ulath erteilte ihm eine kleine Nachhilfe in Höflichkeit – mit seiner Streitaxt.«
    »Dieser Tag ist voll erfreulicher Überraschungen«, gluckste Lenda.
    »Graf von Lenda«, sagte Vanion nun förmlich, »wir werden uns jetzt in den Thronsaal begeben, um den Zauber von der Königin zu nehmen. Ich möchte, daß Ihr als Zeuge daran teilnehmt, damit Ihr die Identität der Königin bestätigen könnt, sollte es zu einem späteren Zeitpunkt zu Zweifeln kommen. Das einfache Volk ist abergläubisch, und es gibt gewisse Persönlichkeiten, die vielleicht ein Gerücht in Umlauf bringen möchten, daß Ehlana nicht wirklich ist, wer sie zu sein scheint.«
    »Sehr gern, Hochmeister Vanion«, versicherte ihm Lenda, »aber wie wollt Ihr den Zauber von ihr nehmen?«
    »Ihr werdet es sehen.« Sephrenia lächelte. Sie streckte die Hände über die Schwerter und murmelte einen langen styrischen Spruch. Die Schwerter glühten flüchtig, und die Ritter, die dabeigewesen waren, als Königin Ehlana in Kristall gehüllt wurde, traten zum Tisch. Sephrenia sprach mit gedämpfter Stimme, worauf ein jeder eines der Schwerter an sich nahm.
    »Sehr gut«, lobte sie. »Begeben wir uns nun zum Thronsaal.«
    »Das alles ist sehr geheimnisvoll«, sagte Lenda zu Sperber, während sie durch den Korridor zum Thronsaal schritten.
    »Habt Ihr schon einmal gesehen, wie echte Magie gewirkt wurde, Euer Gnaden?« fragte Sperber ihn.
    »Ich glaube nicht an Magie, Sperber.«
    Sperber lächelte. »Das könnte sich schon bald ändern.«
    Der greise Edelmann zog den Schlüssel aus einer Tasche und sperrte die Tür zum Thronsaal auf. Dann folgten alle Sephrenia in den Saal. Es war dunkel. Während Lendas Gefangenschaft hatte man alle Kerzen verlöschen lassen. Aber auch in der Dunkelheit konnte Sperber immer noch den gemessenen Schlag des Herzens seiner Königin vernehmen. Kurik trat auf den Korridor zurück und kehrte mit einer brennenden Fackel wieder.
    »Frische Kerzen?« fragte er Sephrenia.
    »Unbedingt«, antwortete sie. »Wir wollen doch nicht, daß Ehlana in einem dunklen Raum erwacht.«
    Kurik und Berit wechselten die niedergebrannten Kerzen gegen neue aus. Dann blickte Berit neugierig auf die junge Königin, der er so treu gedient hatte, ohne sie je gesehen zu haben. Seine Augen weiteten sich plötzlich, als er sie anstarrte, und er hielt den Atem an. Sein Blick war der durchaus angebrachter Verehrung, aber Sperber fand, daß es vielleicht noch ein bißchen mehr war als Hochachtung. Berit war im selben Alter wie Ehlana, und sie war bildschön.
    »So ist es viel besser«, lobte Sephrenia und blickte sich in dem nun kerzenschimmernden Saal um. »Sperber, kommt mit mir.« Sie führte ihn zu dem Podest, auf dem der Thron stand.
    Ehlana trug prächtige Gewänder, und auf ihrem hellblonden Haar glitzerte die Krone von Elenien. Sie hatte die Augen geschlossen, und ihr Gesicht strahlte inneren Frieden

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