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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hinzu.
    Vanion lächelte. »Lendas Bemerkung erzielte die gewünschte Wirkung. Der Prinzregent verwandelte sich in eine wahre Goldmine an Information. Er sagte, er könne es zwar nicht beweisen, aber er sei überzeugt, daß Annias sich mit Otha in Verbindung gesetzt habe und seine Unterstützung suche. Der Primas hat seine heftige Abneigung gegenüber den Styrikern immer offen bekundet, aber das kann er vorgetäuscht haben, um seine Absichten zu verbergen.«
    »Wahrscheinlich nicht«, widersprach Sephrenia. »Es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen den Weststyrikern und den Zemochern. Die Zerstörung des Weststyrikums wäre zweifellos eine von Othas ersten Bedingungen für seine Unterstützung.«
    »Das glaube ich auch«, stimmte Vanion bei.
    »Hat Lycheas überhaupt irgend etwas Greifbares, auf das sich sein Verdacht gründet?« fragte Tynian.
    »Nicht viel«, antwortete Ulath. »Er sagte, daß ein paar Treffen stattgefunden haben, aber das ist auch schon so ziemlich alles. Es genügt jedenfalls nicht für eine Kriegserklärung.«
    »Kriegserklärung?« fragte Bevier erstaunt.
    »Natürlich.« Ulath zuckte die Schultern. »Wenn Otha sich in die inneren Angelegenheiten der Westelenischen Reiche einmischt, ist das Grund genug, gen Osten zu ziehen und ihn zu bekriegen.«
    »Dieser Ausdruck hat mir immer imponiert«, gestand Kalten. »›Bekriegen‹. Das klingt so entschieden – und so endgültig.«
    »Wir brauchen keine Rechtfertigung, wenn wir gegen Zemoch vorgehen wollen, Ulath«, sagte Tynian.
    »Nein?«
    »Niemand hat nach der Invasion durch die Zemocher vor fünfhundert Jahren je einen Friedensvertrag aufgesetzt. Theoretisch befinden wir uns immer noch im Krieg mit Otha. Das stimmt doch, Graf von Lenda, oder?«
    »Wahrscheinlich, aber Kampfhandlungen nach fünfhundertjähriger Waffenruhe wiederaufzunehmen dürfte wohl ein wenig schwierig zu rechtfertigen sein.«
    »Wir haben uns lediglich ausgeruht, Euer Gnaden.« Tynian zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht, wie es diesen anderen Herren hier geht, aber ich fühle mich jetzt ausgeruht genug.«
    »O nein!« seufzte Sephrenia.
    »Das Entscheidende ist«, fuhr Vanion fort, »daß Lycheas mehrmals denselben Styriker zu Geheimbesprechungen mit Annias kommen sah. Einmal konnte er sogar einen Teil ihres Gespräches hören. Der Styriker hatte einen zemochischen Akzent – meint zumindest Lycheas.«
    »Das paßt zu diesem Bastard«, bemerkte Kurik. »Er hat die Visage eines Schleichers und Lauschers.«
    »Das möchte ich nicht abstreiten«, entgegnete Vanion. »Wie gesagt, unser geschätzter Prinzregent konnte nicht das ganze Gespräch hören, aber er sagte uns, der Styriker habe erwähnt, Otha müsse ein bestimmtes Juwel beschaffen. Falls ihm das nicht gelänge, würde ihm der zemochische Gott seine Unterstützung entziehen. Ich glaube, wir können uns ganz gut vorstellen, welches Juwel er meinte.«
    Kalten machte ein betrübtes Gesicht. »Du wirst sicher ein Spielverderber sein, Sperber, nicht wahr?«
    »Keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Du wirst der Königin davon erzählen, nehme ich an, und dann wird sie entscheiden, daß diese Information wichtig genug ist, Lycheas' Hals sowohl die Axt als auch den Strick zu ersparen.«
    »Wie du weißt, bin ich praktisch verpflichtet, sie auf dem laufenden zu halten, Kalten.«
    »Wir könnten dich wohl nicht überreden, noch ein Weilchen zu warten?«
    »Warten? Wie lange?«
    »Nur bis nach der Beerdigung des Bastards.«
    Sperber grinste seinen Freund an. »Ich fürchte, nein, Kalten. Ich würde dir den Gefallen ja gern tun, aber ich muß an meine eigene Haut denken. Es könnte die Königin sehr zornig machen, wenn sie erfahren würde, daß ich ihr so etwas Wichtiges verheimliche.«
    »Und das ist so ziemlich alles, was Lycheas weiß«, schloß Vanion. »Jetzt müssen wir eine Entscheidung treffen. Cluvonus liegt im Sterben. Es dauert vielleicht nicht mehr lange. Sobald er dahingeschieden ist, müssen wir uns den anderen Orden in Demos zum Ritt nach Chyrellos anschließen. Das bedeutet, daß die Königin ganz ohne Schutz zurückbleibt. Wir wissen nicht, wann wir von Dolmant den Marschbefehl bekommen. Genausowenig wissen wir, wann die elenische Armee aus Arzium zurückkehrt. Was können wir zum Schutz der Königin tun?«
    »Sie mitnehmen«, meinte Ulath schulterzuckend.
    »Ich fürchte, dazu würde sie sich nicht überreden lassen«, entgegnete Sperber. »Sie ist erst jetzt wieder imstande, selbst zu herrschen, und sie

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