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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Patriarchen von Demos wortlos an.
    »O je.« Sephrenia zwinkerte, und ein Lächeln huschte um ihre Mundwinkel. »Das hätte ich wohl nicht sagen sollen, oder, Dolmant?«
    »War das wirklich nötig, kleine Mutter?« entgegnete er verlegen.
    »Ja, Lieber. Ihr habt angefangen, Euch ein bißchen zu viel auf Eure Klugheit einzubilden. Als Eure Lehrerin – und Freundin – ist es meine Pflicht, das zu verhindern, wann immer möglich.«
    Dolmant tippte mit einem Finger auf den Tisch. »Ich kann mich doch darauf verlassen, daß das unter uns bleibt, meine Herren?«
    »Nicht einmal wilde Pferde könnten es mir entlocken, Dolmant.« Emban grinste. »Soweit es mich betrifft, habe ich nie auch nur davon gehört – zumindest, bis ich Euch das nächste Mal um einen Gefallen bitten muß.«
    »Wart Ihr gut, Eminenz?« fragte Kalten respektvoll. »Als Pandioner, meine ich?«
    »Er war der Beste, Kalten«, antwortete Sephrenia an Dolmants Statt stolz. »Er konnte es sogar mit Sperbers Vater aufnehmen. Es hat uns alle sehr betrübt, als die Kirche ihm andere Pflichten zuwies. Wir verloren einen sehr guten Pandioner, als er den geistlichen Weg beschritt.«
    Dolmant ließ mit immer noch argwöhnischer Miene den Blick über die Gesichter seiner Freunde wandern; dann seufzte er. »Nie hätte ich gedacht, daß Ihr mich verraten würdet, Sephrenia.«
    »Es ist doch nichts, wessen Ihr Euch schämen müßt, Eminenz«, sagte Vanion.
    »Es könnte sich als politisch ungelegen erweisen«, meinte Dolmant. »Zumindest habt Ihr geschwiegen, Bruder.«
    »Macht Euch keine Sorgen, Dolmant«, warf Emban aufmunternd ein. »Ich werde Eure Freunde hier im Auge behalten. Sobald ich bemerke, daß einer sich schwer tut, seine Zunge im Zaum zu halten, werde ich ihn in jenes Kloster in Zembar schicken, in dem die Brüder ein Schweigegelübde ablegen müssen.«
    »Aber jetzt sollten wir beginnen, meine Herren«, meinte Vanion. »Wir müssen einige freundliche Patriarchen festnehmen.
    Kalten, Ihr fangt an, die Schrift zu üben. Die Namen, die Ihr anstelle der gelöschten auf den Haftbefehlen einfügt, müssen Graf Lendas Handschrift tragen.« Er hielt inne und blickte seinen blonden Untergebenen an. »Es kann nicht schaden, wenn Ihr Sperber mitnehmt.«
    »Das schaffe ich schon allein.«
    Vanion schüttelte den Kopf. »Nein, Kalten«, widersprach er. »Das glaube ich nicht. Ich kenne Eure Rechtschreibversuche von früher.«
    »Schlimm?« fragte Darellon.
    »Grauenvoll, mein Freund. Einmal schrieb er ein Wort von sechs Buchstaben und hat nicht einen einzigen richtig geschafft.«
    »Manche Wörter sind schwierig zu schreiben, Vanion.«
    »Auch sein eigener Name? «
    »Aber das könnt ihr nicht tun!« protestierte der Patriarch von Cardos schrill, als Sperber und Kalten ihn ein paar Tage später aus seinem Haus holten. »Ihr könnt einen Patriarchen der Kirche nicht verhaften, solange die Hierokratie tagt, selbst wenn er etwas Schwerwiegendes getan hätte.«
    »Aber die Hierokratie tagt jetzt nicht, Eminenz«, erinnerte Sperber ihn. »Nicht während der offiziellen Trauerwoche.«
    »Trotzdem kann ich nicht vor ein Zivilgericht gestellt werden. Ich verlange, daß ihr diese unbegründete Anklage vor einem Kirchengericht erhebt!«
    »Schafft ihn hinaus«, wies Sperber den schwarzgepanzerten Ritter Perraine ohne ein weiteres Wort an.
    Der Patriarch von Cardos wurde aus dem Zimmer gezerrt.
    »Was geht dir durch den Kopf?« fragte Kalten.
    »Zweierlei. Unseren Gefangenen schienen die Anklagepunkte nicht sehr zu überraschen, nicht wahr?«
    »Jetzt, da du es erwähnst – nein.«
    »Ich habe das Gefühl, daß Lenda ein paar Namen übersah, als er die Liste zusammenstellte.«
    »Das ist möglich. Und das zweite?«
    »Wir senden Annias eine Botschaft. Er weiß, daß wir ihm nichts anhaben können, solange er sich in der Basilika aufhält. Also halten wir ihn dort fest und schränken seine Bewegungsfreiheit ein – das wird ihn zumindest gewaltig ärgern. Wir können ihm die Sache mit dem vergifteten Koch nicht so einfach durchgehen lassen.«
    »Und wie stellst du dir das vor?«
    »Paß auf – und mach einfach mit.«
    »Tue ich das nicht immer?«
    Sie traten hinaus auf den Hof des prunkvollen Hauses des Patriarchen, das – davon war Sperber überzeugt – mit dem Geld elenischer Steuerzahler erbaut worden war.
    »Meine Kameraden und ich haben Euer Ersuchen um eine geistliche Anhörung in Erwägung gezogen, Eminenz«, wandte der große Pandioner sich an den Verhafteten. Er

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