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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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uns auf dem laufenden halten.«
    Makova blickte fragend zu Annias hinauf. Der Primas griff nach einem Gänsekiel und einem Stück Papier. Sperber stützte die Arme auf die Rückenlehne und blickte seinem Feind über die Schulter. »Laßt ihn reden«, kritzelte Annias.
    »Mühsam, nicht wahr, Annias?« sagte Sperber freundlich. »Es wäre doch viel praktischer, wenn Ihr selbst eine Stimme hättet, nicht wahr?«
    »Ich sagte Euch, Ihr sollt den Mund halten, Sperber!« knirschte der Primas und reichte einem jungen Mönch den Zettel, damit er ihn Makova bringe.
    »Sind wir heute aber gereizt«, bemerkte Sperber. »Habt Ihr vergangene Nacht schlecht geschlafen, Annias?«
    Annias drehte sich um und funkelte ihn an. »Wer ist das?« fragte er scharf. Er deutete auf Talen.
    »Mein Page. Das ist eine der Bürden meines Ritterranges. Er muß sozusagen einspringen, wenn mein Knappe anderweitig beschäftigt ist.«
    Makova hatte inzwischen einen raschen Blick auf den Zettel geworfen. »Die Worte des weisen Primas von Demos sind uns immer willkommen«, erklärte er von oben herab. »Aber bitte faßt Euch kurz. Wir haben über wichtige Punkte zu entscheiden.«
    Er gab das Pult frei.
    »Selbstverständlich, Makova«, erwiderte Dolmant und trat hinter das Rednerpult. »Nun denn, in aller Kürze«, begann er, »infolge der Genesung von Königin Ehlana hat sich die politische Lage in Elenien grundlegend geändert und…«
    Überraschungsrufe erklangen, gefolgt von einem Stimmengewirr. Sperber, der sich immer noch auf die Rückenlehne von Annias' Platz stützte, freute sich, als er sah, wie der Primas kreidebleich wurde und hochruckte, als wolle er aufspringen. »Unmöglich!« krächzte er.
    »Erstaunlich, nicht wahr, Annias? Und so völlig unerwartet. Ich bin sicher, Ihr freut Euch über die allerbesten Wünsche, die mich die Königin Euch zu übermitteln bat.«
    »Erklärt das, Dolmant!« Makovas Stimme überschlug sich fast.
    »Ich wollte mich nur kurz fassen – wie Ihr mich ersucht habt, Makova. Vor einer knappen Woche genas Königin Ehlana von ihrer rätselhaften Krankheit. Nach ihrer Wiederherstellung kamen verschiedene Tatsachen ans Licht, und nun befindet sich der Prinzregent – und seine Mutter, wie ich hörte – unter Anklage wegen Hochverrats in Gewahrsam.«
    Annias sank halb ohnmächtig auf seinem Sitz zusammen.
    »Der verehrte und ehrenwerte Graf von Lenda hat den Vorsitz des Königlichen Rates übernommen, und Haftbefehle für diverse Mitverschwörer in dem hinterhältigen Komplott gegen die Königin wurden mit seinem Siegel ausgestellt. Der Streiter der Königin ist unterwegs, die Hochverräter zu verhaften, und er wird sie zweifellos allesamt vor Gericht bringen – vor das königliche oder das göttliche.«
    »Baron Harparin müßte als Ranghöchster den Vorsitz des Königlich Elenischen Rates übernehmen!« protestierte Mako-va.
    »Baron Harparin steht gegenwärtig vor dem Allerhöchsten Gericht, Makova«, sagte Dolmant hart. »Sein Richter ist Gott. Ich fürchte, für seinen Freispruch besteht wenig Hoffnung – möge Gott ihm gnädig sein.«
    »Was ist ihm zugestoßen?« fragte Makova bestürzt.
    »Ich hörte, daß er während der Regierungsumgestaltung versehentlich enthauptet wurde. Bedauerlich, aber so etwas passiert hin und wieder.«
    »Harparin?« keuchte Annias entsetzt.
    »Er beging den Fehler, Hochmeister Vanion zu beleidigen«, murmelte Sperber ihm ins Ohr, »und Ihr wißt ja, wie reizbar Vanion sein kann. Im nachhinein hat er es schrecklich bedauert, aber inzwischen lag Harparin an zwei verschiedenen Stellen. Der schöne Teppich der Ratskammer ist nicht mehr zu gebrauchen – das viele Blut –, wie Ihr Euch denken könnt.«
    »Hinter wem seid Ihr noch her, Sperber?« fragte Annias.
    »Ich habe die Liste jetzt nicht bei mir, Annias, aber sie umfaßt sehr viele Namen Höhergestellter – Namen, die Ihr zweifellos erkennen würdet.«
    An der Tür rührte sich etwas; dann kamen ziemlich hastig zwei verängstigt wirkende Patriarchen in den Saal und huschten zu Plätzen auf den rotgepolsterten Bänken. Kalten war, ehe er sich wieder zurückzog, flüchtig grinsend an der Tür zu sehen.
    »Nun?« flüsterte Sperber Talen zu.
    »Die zwei Herren bringen die Summe auf hundertneunzehn«, wisperte Talen. »Wir haben jetzt fünfundvierzig, Annias immer noch fünfundsechzig. Nun braucht er zweiundsiebzig statt einundsiebzig. Wir rücken näher, Sperber.«
    Der Schreiber des Primas von Cimmura brauchte mit seiner

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