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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Talen vor.
    »Das wäre vielleicht ein bißchen zu drastisch«, wehrte Kalten ab. »Wir sollten diese Maßnahme jedoch für den Notfall vormerken. Momentan aber sind die Stimmen, die Annias sicher hat, das Wichtigste für ihn. Wenn wir sie eine nach der anderen beseitigen, wird er doch so gut wie alles tun, um die zu beschützen, die er noch hat, oder nicht?«
    »Ich werde Euch auf keinen Fall erlauben, Patriarchen umzubringen, Kalten!« rief Dolmant entsetzt.
    »Wir wollen keinen von ihnen töten, Eminenz. Es genügt, wenn wir ein paar quasi in Gewahrsam nehmen. Annias ist leidlich intelligent, es dürfte demnach nicht zu lange dauern, bis er dahinterkommt.«
    »Das geht aber nicht ohne irgendeine Anklage, Ritter Kalten«, gab Abriel zu bedenken. »Man kann Patriarchen der Kirche nicht grundlos verhaften, unter welchen Umständen auch immer.«
    »Oh, da gibt es Anklagepunkte, Hochmeister Abriel – alle möglichen sogar – aber ›Verbrechen gegen die Elenische Krone‹ hört sich doch am besten an, meint Ihr nicht?«
    »Es ist nicht auszuhalten, wenn er den klugen Mann zu markieren versucht«, murmelte Sperber Tynian zu.
    »Aber davon wirst du begeistert sein, Sperber«, versicherte Kalten ihm. Mit einer Geste schier unerträglicher Selbstzufriedenheit warf er seinen schwarzen Umhang zurück. »Wie viele von diesen Haftbefehlen, die Graf Lenda in Cimmura für dich unterschrieben hat, hast du noch in der Tasche.«
    »Acht oder neun? Wieso?«
    »Sind irgendwelche Personen darunter, ohne deren Gesellschaft du es in den nächsten Wochen nicht aushalten würdest?«
    »Ich könnte sehr gut ohne einen einzigen von ihnen auskommen.« Sperber glaubte zu wissen, worauf sein Freund hinaus wollte.
    »Dann müssen wir lediglich ein paar Namen austauschen«, sagte Kalten. »Es sind amtliche Dokumente, also wird es auch legal aussehen . Nachdem wir uns vier oder fünf dieser gekauften Patriarchen geschnappt und sie zum Ordenshaus der Alzioner gebracht haben – das zufällig am anderen Ende der Stadt liegt –, wird Annias da nicht alles in seiner Macht Stehende tun, sie zurückzubekommen? Ich könnte mir vorstellen, daß sich zu dem Zeitpunkt die Zahl der Kirchensoldaten um das pandionische Ordenshaus drastisch verringern wird.«
    »Erstaunlich!« sagte Ulath. »Kalten hat tatsächlich einen durchführbaren Plan.«
    Vanion seufzte. »Das einzige, was ich bedenklich finde, ist der Austausch der Namen. Man kann nicht einfach einen Namen durchstreichen und einen anderen darüberschreiben – nicht auf einem amtlichen Dokument.«
    »Ich habe nichts von durchstreichen gesagt, Hochmeister Vanion«, entgegnete Kalten bescheiden. »Einmal, als wir noch Ritteranwärter waren, habt Ihr Sperber und mir erlaubt, für ein paar Tage nach Hause zu reisen. Ihr habt ein paar Zeilen geschrieben, damit wir ungehindert durch das Tor durften. Wir haben dieses Papier zufällig aufgehoben. Die Schreiber im Skriptorium besitzen ein Mittel, das Tinte völlig löscht. Sie benutzen es zur Ausbesserung, wenn sie Schreibfehler machen. Das Datum auf Eurem Passierschein hat sich auf geheimnisvolle Weise geändert. Man könnte fast sagen, auf wundersame Weise, meint Ihr nicht?« Er zuckte die Schultern. »Aber ich war wohl immer schon Gottes besonderer Liebling.«
    »Wäre das machbar?« fragte Komier Sperber.
    »Als wir Novizen waren, gab es da keine Schwierigkeiten«, versicherte ihm Sperber.
    »Ihr habt diese beiden tatsächlich zu Rittern geschlagen, Vanion?« fragte Abriel.
    »Es waren gerade keine besseren da.«
    Das Grinsen im Studiergemach war ansteckend.
    »Das ist verwerflich, Kalten«, sagte Dolmant. »Ich müßte es strengstens verbieten – wenn ich davon ausginge, daß Ihr es ernst meint. Es war aber nur eine Überlegung, nicht wahr, mein Sohn?«
    »Selbstverständlich, Eminenz.«
    »Das hatte ich auch nicht anders erwartet.« Dolmant lächelte freundlich – dann zwinkerte er.
    Sephrenia schüttelte den Kopf. »Meine Güte, gibt es denn nicht wenigstens einen ehrlichen Elenier auf der Welt? Also auch Ihr, Dolmant?«
    »Ich habe absolut nichts gutgeheißen, kleine Mutter«, protestierte er mit übertriebener Unschuldsmiene.
    »Oh, natürlich, Eminenz. Es war nur ein Denkspiel, nicht wahr? Keiner von uns würde etwas so Verwerfliches je ernsthaft in Erwägung ziehen.«
    »Ihr nehmt mir die Worte aus dem Mund«, bestätigte Dolmant.
    »Als pandionischer Ritteranwärter wart Ihr ein viel netterer Junge, Dolmant«, rügte sie.
    Alle starrten den

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