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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Armbrustbolzen hatten auf der Brustwehr viele Kirchensoldaten und auch Ordensritter ihr Leben gelassen.
    »Sie werden wiederkommen, nicht wahr?« fragte Delada düster.
    »Natürlich«, antwortete Sperber knapp. »Jetzt werden erst einmal Katapulte die Mauern bombardieren und weitere Belagerungstürme anrollen.«
    »Wie lange können wir durchhalten?«
    »Vier, vielleicht fünf solcher Angriffe. Dann werden die Palintona beginnen, die Mauer in Stücke zu schießen. Danach wird die Altstadt zum Schlachtfeld.«
    »Wir können gar nicht siegen, oder?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Dann ist Chyrellos verloren?«
    »Es war in dem Augenblick verloren, als diese beiden Armeen anrückten, Delada. Die Strategie war wohlüberlegt. Man könnte fast sagen, brillant.«
    Berit kam durch die Luke auf das Dach geklettert. Die Augen des Ritteranwärters waren geweitet. Er schüttelte stetig den Kopf. »Ritter Sperber!« rief er überlaut.
    »Ja, Berit?«
    »Was habt Ihr gesagt?«
    Sperber blickte ihn scharf an. »Was ist los, Berit?«
    »Tut mir leid, Ritter Sperber, ich kann Euch nicht hören. Sie haben die Glocken der Basilika geläutet, als der Angriff begann. Und die Glocken hängen in dem Türmchen über der Kuppel. So einen Lärm habt Ihr noch nie gehört!« Berit preßte die Hand gegen seine Schläfe.
    Sperber faßte ihn bei den Schultern und blickte ihm direkt ins Gesicht. »Was ist los?« brüllte er und betonte die Worte mit übertriebener Mundbewegung.
    »Oh, entschuldigt, Ritter Sperber. Ich bin noch immer ganz durcheinander von den Glocken. Tausende von Fackeln nähern sich von der anderen Seite des Arruk. Ich dachte, ich müßte Euch davon gleich berichten.«
    »Verstärkung?« fragte Delada hoffnungsvoll.
    »Ganz sicher«, antwortete Sperber. »Aber für welche Seite?«
    Hinter ihnen ertönte ein donnerndes Krachen, und ein ziemlich großes Haus stürzte ein, als ein Felsblock das Dach durchschlug.
    »O Gott!« entfuhr es Delada. »Dieser Stein war ungeheuerlich! Einem solchen Bombardement kann die Mauer nicht standhalten.«
    »Stimmt«, bestätigte Sperber. »Es wird Zeit, daß wir uns in den Keller begeben, Oberst.«
    »Der Gegner schleudert diese Riesensteine früher, als Ihr gedacht habt, Sperber«, bemerkte der Oberst. »Das ist doch ein gutes Zeichen, meint Ihr nicht?«
    »Ich fürchte, das verstehe ich nicht ganz.«
    »Könnte das nicht bedeuten, daß die Armee aus dem Westen Verstärkung für uns ist?«
    »Die Truppen vor der Mauer sind Söldner, Oberst. Es könnte sein, daß sie es eilig haben, in die Altstadt zu gelangen, um die Beute nicht mit ihren Freunden auf der anderen Flußseite teilen zu müssen.«
    Das unterste Kellergeschoß der Basilika war ein langes, niedriges Tonnengewölbe aus gewaltigen, sorgfältig geglätteten Steinen, das von wuchtigen Pfeilern getragen wurde. Das Gewicht des gesamten Bauwerks ruhte ausschließlich auf diesen Bogen. Es war dämmerig und sehr klamm im Kellergeschoß, das sich unmittelbar unter der Krypta erstreckte, wo die Gebeine vor langer Zeit entschlafener Kirchenmänner in dunkler Stille allmählich zu Staub zerfielen.
    »Kurik!« zischte Sperber, als er und Delada an dem Gittertor vorbeikamen, das den Keller, in dem Sperbers Knappe und Deladas Gardisten warteten, vom übrigen Geschoß abtrennte.
    Kurik kam auf leisen Sohlen zum Gitter.
    »Das Bombardement mit den Palintona hat begonnen«, teilte Sperber ihm mit, »und eine große Armee nähert sich von Westen.«
    »Du kommst ja mit großartigen Neuigkeiten«, brummte Kurik. »Es ist wirklich nicht sehr schön hier, Sperber. Ketten und Hand- und Fußschellen hängen an den Wänden, und weiter hinten ist eine Kammer, die Bellinas Herz hätte höherschlagen lassen.«
    Sperber blickte Delada an.
    Der Oberst hüstelte. »Die Folterkammer wird nicht mehr benutzt«, versicherte er ihm. »Es gab eine Zeit, da der Kirche jedes Mittel recht war, Ketzerei auszumerzen. Es wurden hier hochnotpeinliche Befragungen durchgeführt, um Geständnisse zu erzwingen. Das war nicht gerade eines der rühmenswerten Kapitel im Buch der Kirchengeschichte.«
    Sperber nickte. »Einige Geschichten darüber drangen an die Öffentlichkeit. Warte hier mit den Gardisten, Kurik. Der Oberst und ich müssen an Ort und Stelle sein, ehe unsere Besucher eintreffen. Wenn ich zum Angriff pfeife, dann zögere nicht, weil ich dich dann wirklich brauche.«
    »Habe ich dich je im Stich gelassen, Sperber?«
    »Nein, natürlich nicht. Tut mir leid, es war eine

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