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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Soros von Pelosien und dem greisen König Obler, an der Spitze der Kolonne. Unmittelbar hinter ihnen folgte eine prächtige offene Kalesche. Vier Personen saßen darin. Sie hatten die Kapuzen ins Gesicht gezogen, doch die Statur einer dieser Personen sandte einen Schauder durch Sperber. Sie hatten doch gewiß nicht … Und da, offenbar auf einen Befehl der schlanksten Gestalt, schoben die vier ihre Kapuzen zurück. Der Fette war Platime, Stragen der zweite. Die dritte war eine Frau, die Sperber nicht kannte, und die vierte, schlank und blond und wunderschön, war Ehlana, die Königin von Elenien.
     
16
     
    Warguns Einritt wurde nicht mit Jubel begrüßt. Die einfachen Bürger von Chyrellos hatten keine Möglichkeit gehabt, sich auf dem laufenden zu halten, was die wechselnde Lage betraf. Für ihresgleichen sah eine Armee wie die andere aus. So ließen sie sich vorsichtshalber nicht sehen, als die Könige von Eosien auf dem Weg zur Basilika durch die Straßen kamen.
    Sperber hatte kaum Gelegenheit, mit seiner Königin zu sprechen, als sie alle die Basilika erreichten. Er hatte ihr so allerlei zu sagen, doch nichts davon war für die Ohren anderer bestimmt. König Wargun erteilte seinen Generälen einige rasche Befehle, dann folgten sie dem Patriarchen von Demos zu einem dieser Zusammenkünfte ins Innere, wie sie bei solchen Anlässen üblich sind.
    »Ich muß zugeben, dieser Martel ist außergewöhnlich gerissen«, gestand der König von Thalesien kurze Zeit später und lehnte sich mit einem Bierkrug in der Hand auf seinem Stuhl zurück.
    Sie hatten sich in einem prunkvollen Sitzungssaal mit spiegelblankem Marmorboden und dicken weinroten Vorhängen an einem langen Tisch aus edlem, poliertem Holz zusammengesetzt. Anwesend waren die Könige, die Hochmeister der vier Orden, die Patriarchen Dolmant, Emban, Ortzel und Bergsten, sowie Sperber mit seinen Gefährten, einschließlich Ulaths, der zwar bisweilen immer noch geistesabwesend wirkte, sich aber offenbar auf dem Weg der Besserung befand. Sperber blickte mit finsterer Miene über den Tisch auf seine zukünftige Gemahlin. Er hatte mehr als ein Wörtchen mit ihr zu reden und mit Platime und Stragen nicht minder. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich zu beherrschen.
    »Nach der Brandschatzung von Coombe«, fuhr Wargun fort, »nahm Martel eine schwach verteidigte Burg auf einem hohen Felsen ein. Er baute sie zum Stützpunkt aus und zog mit der Hauptmacht seiner Streitkräfte zur Belagerung von Larium weiter. Als wir uns ihm von hinten näherten, floh er ostwärts. Dann wandte er sich südwärts und schließlich wieder gen Westen, Richtung Coombe. Ich war wochenlang hinter ihm her. Es sah so aus, als hätte er seine gesamte Armee in dieser Burg verschanzt, und ich richtete mich darauf ein, ihn auszuhungern. Ich wußte jedoch nicht , daß er während des Marsches nach und nach ganze Einheiten abgezogen hatte, die sich in den Wäldern verbargen, während er mit nur einem sehr kleinen Teil seiner Truppen die Burg erreichte. Er schickte diese Truppen hinein, schloß das Tor und ritt selbst weiter. Ich blieb zurück, um eine uneinnehmbare Burg zu belagern, während er seine Hauptmacht wieder versammelte und nach Chyrellos marschierte.«
    »Wir haben Euch viele Botschaften gesandt, Majestät«, erklärte Patriarch Dolmant.
    »Das glaube ich gern, Eminenz«, entgegnete Wargun sauer, »doch nur eine einzige hat mich erreicht. Martel hat in fast ganz Arzium mit kleinen Scharen seiner Krieger möglichen Boten aufgelauert. Ich befürchte, daß die meisten Eurer Kuriere tot in den Straßengräben in Gottes Steingarten liegen. Verzeiht, Dregos«, bat er den arzischen König.
    »Schon gut, Wargun«, vergab ihm König Dregos. »Gott hatte einen Grund, Arzium mit so viel Stein zu bedenken. Straßen zu pflastern und Mauern und Burgen zu errichten ließen meinem Volk wenig Zeit, Fehden miteinander anzufangen.«
    »Wenn Martels Männer überall im Hinterhalt lagen, wie ist es dann überhaupt jemandem gelungen, zu Euch durchzudringen, Majestät?« fragte Dolmant.
    »Das war ja das Seltsame, Dolmant.« Wargun kratzte seinen zerzausten Kopf. »Ich habe es selbst nicht so ganz verstanden. Der Bursche, dem es gelang, kommt aus Lamorkand, und wie mir berichtet wurde, ritt er einfach quer durch Arzium, und niemand hat ihn beachtet. Entweder hat er mehr Glück als sonst jemand auf der Welt, oder Gott mag ihn besonders – aber so liebenswert kommt er mir gar nicht vor.«
    »Ist er in der Nähe,

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