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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kopfschmerzen plagten ihn wieder.
    »Weil es gefährlich ist, Sperber«, antwortete Sephrenia. »Ich kenne euch Pandioner. Wenn es möglich wäre, würdet ihr versuchen, wochenlang keine Pause einzulegen.«
    »Na und? Wenn der Zauber tatsächlich wirkt, was macht es dann schon aus?«
    »Der Zauber verleiht nur das Gefühl , daß man ausgeruht ist. Wenn man es zu weit treibt, macht der Körper nicht mehr mit und stirbt.«
    »Oh! Das ist nur allzu verständlich.«
    »Ich bin froh, daß Ihr das einseht!«
    »Wie geht es Berit?« erkundigte sich Tynian.
    »Er wird eine Zeitlang Schmerzen haben, aber davon abgesehen ist er unversehrt.«
    »Der Junge ist recht vielversprechend«, sagte Ulath. »Wenn sein Arm geheilt ist, werde ich ihn im Axtkampf ausbilden. Er hat den rechten Kampfeswillen, aber an der Technik mangelt es ihm noch.«
    »Bringt die Pferde her«, befahl Sephrenia.
    Sie begann styrisch zu sprechen, murmelte jedoch einige Worte sehr leise und verbarg ihre Fingerbewegungen vor den Augen der Männer. So sehr Sperber sich auch mühte, er konnte nicht den ganzen Spruch verstehen, und die Gesten, die den Zauber erst wirksam machten, blieben ihm völlig verborgen. Doch mit einemmal fühlte er sich vollkommen frisch. Der dumpfe Schmerz im Schädel war verschwunden. Er konnte wieder klar denken. Ein Packpferd, das den Kopf tief hatte hängen lassen und dessen Beine heftig gezittert hatten, tänzelte plötzlich herum wie ein Füllen.
    »Großartiger Zauber«, sagte Ulath lakonisch. »Brechen wir auf?«
    Sie halfen Berit in den Sattel und ritten in die noch helle Dämmerung. Der Vollmond ging etwa eine Stunde später auf und schenkte ihnen genug Licht, einen Kanter zu riskieren.
    »Gleich hinter dem Hügel da vorn ist eine Straße«, sagte Kurik zu Sperber. »Wir haben sie beim Kundschaften entdeckt. Sie führt so ziemlich in die gewünschte Richtung, und wir würden auf ihr schneller vorankommen und müßten nicht im Dunkeln über Stock und Stein stolpern.«
    »Du hast recht«, pflichtete Sperber ihm bei. »Wir wollen ja so rasch wie möglich aus dieser Gegend verschwinden.«
    Als sie die Straße erreichten, folgten sie ihr ostwärts im Galopp. Lange nach Mitternacht zogen Wolken vom Westen herbei und schoben sich vor den Mond. Sperber murmelte eine Verwünschung, und sie sahen sich gezwungen, langsamer zu reiten.
    Kurz vor dem Morgengrauen gelangten sie zu einem Fluß, und die Straße bog nach Norden ab. Sie blieben auf der Straße, die dem Fluß folgte, und hielten Ausschau nach einer Brücke oder einer Furt. Der Morgen erwachte düster unter der dicken Wolkendecke. Ein paar weitere Meilen ritten sie flußauf; dann bog die Straße wieder gen Osten ab und führte durch den Fluß.
    Neben der Furt stand eine kleine Hütte. Ihr Besitzer war ein Bursche in grünem Kittel und mit stechenden Augen. Er forderte eine Maut für die Überquerung. Um keine Zeit zu vergeuden, bezahlte Sperber widerspruchslos das Verlangte. »Sagt mir, Nachbar«, wandte er sich danach an den Burschen, »wie weit ist es zur pelosischen Grenze?«
    »Ungefähr fünfzehn Meilen. Wenn Ihr Euch ranhaltet, könnt Ihr sie am Nachmittag erreichen.«
    »Danke, Nachbar. Ihr seid sehr freundlich.«
    Sie ritten platschend durch die Furt. Auf der anderen Seite lenkte Talen sein Pferd neben das Sperbers. »Da habt Ihr Euer Geld zurück.« Er streckte dem Ritter ein paar Münzen entgegen.
    Sperber blinzelte.
    »Es macht mir nichts aus, Brückenzoll zu bezahlen«, sagte Talen naserümpfend. »Schließlich hat der Bau der Brücke ja was gekostet. Aber dieser Kerl nutzt da einfach eine von Natur aus seichte Stelle im Fluß. Sie hat ihn nichts gekostet, warum also sollte er Gewinn daraus schlagen?«
    »Du hast ihm die Tasche geleert.«
    »Was sonst?«
    »Und da war mehr drin als nur meine Münzen?«
    »Ein bißchen. Nennen wir es meine Gebühr für die Wiederbeschaffung Eures Geldes. Das steht mir doch zu, oder?«
    »Du bist unverbesserlich!«
    »Ich habe es nur getan, um in Übung zu bleiben.«
    Von der anderen Seite des Flusses drang ein wütender Schrei zu ihnen.
    »Er hat offenbar festgestellt, daß du deine Wiederbeschaffungsgebühr kassiert hast, Talen«, meinte Sperber.
    »Ja, hört sich ganz danach an.«
    Das Land war auf dieser Flußseite nicht viel fruchtbarer als die karge Öde, durch die sie gekommen waren. Hin und wieder sahen sie armselige Höfe, wo verhärmte Bauern in erdbraunen Kitteln der harten Erde eine armselige Ernte abzuringen versuchten.

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