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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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waren sein Wappenrock und sein Überwurf von leuchtendem Himmelblau. Ulath verstaute sein einfaches Kettenhemd, das er bisher getragen hatte, und legte eine Kettenrüstung an, die aus Hose und schenkellangem Rock bestand. Den schmucklosen Spitzhelm und den grünen Reiseumhang verstaute er ebenfalls und streifte statt dessen einen grünen Wappenrock über die Rüstung. Schließlich stülpte er sich einen prächtigen Helm auf den Kopf, den ein Hornpaar zierte, das dem eines Widders ähnelte, jedoch von einem Oger stammte, wie Ulath schon einmal erklärt hatte.
    »Na?« wandte Sperber sich an Sephrenia, nachdem sie sich fertig herausgeputzt hatten. »Wie sehen wir aus?«
    »Sehr beeindruckend«, lobte sie.
    Talen beäugte die Ritter kritischer. »Die sehen aus wie Eisenröhren, denen Beine gewachsen sind, findet Ihr nicht?« sagte er zu Berit.
    »Etwas mehr Respekt, wenn ich bitten darf«, wies der Novize ihn zurecht und verbarg sein Lächeln hinter einer rasch gehobenen Hand.
    »Das ist entmutigend«, sagte Kalten seufzend zu Sperber. »Meinst du, daß wir den einfachen Leuten wirklich so lächerlich erscheinen?«
    »Anzunehmen.«
    Kurik und Berit schnitten Lanzenschäfte aus Ästen eines nahen Eibenhains und befestigten Stahlspitzen daran.
    »Banner?« fragte Kurik.
    »Was meint Ihr?« wandte Sperber sich an Tynian.
    »Kann nicht schaden. Wir müssen versuchen, so beeindruckend wie nur möglich auszusehen.«
    Sie plagten sich in die Sättel, rückten ihre Schilde zurecht, steckten die beflaggten Lanzen in die Halterungen und ritten los. Faran fing sogleich zu tänzeln an. »Hör auf mit dem Unsinn«, befahl Sperber ihm verärgert.
    Kurz nach Mittag überquerten sie die Grenze nach Lamorkand. Die Grenzwachen blickten mißtrauisch drein, hielten die Ordensritter in ihrer Paraderüstung und mit Gesichtern, die unerbittliche Entschlossenheit verrieten, jedoch nicht auf.
    Die lamorkische Stadt Kadach lag auf der anderen Seite eines Flusses und war über eine Brücke zu erreichen, doch Sperber entschied sich dagegen, durch diese düstere, häßliche Stadt zu reiten. Statt dessen studierte er seine Karte und bog nach Norden ab.
    »Der Fluß gabelt sich ein Stück weiter aufwärts«, erklärte er den anderen. »Dort finden wir gewiß eine Furt. Wir müssen ohnedies etwa in diese Richtung, und Städte sind voll Menschen, die vielleicht nicht abgeneigt sind, sich mit Fremden zu unterhalten, die Fragen über uns stellen.«
    So ritten sie nordwärts zu den Quellflüssen. Als sie am Nachmittag einen dieser seichten Bäche überquerten, sahen sie einen stattlichen Trupp lamorkischer Krieger am anderen Ufer.
    »Verteilt euch!« befahl Sperber. »Sephrenia, nehmt Talen und Flöte mit nach hinten.«
    »Meinst du, sie gehören zum Sucher?« Kaltens Hand glitt am Schaft seiner Lanze hinauf.
    »Das werden wir gleich herausfinden. Tut nichts Überstürztes, aber haltet euch kampfbereit.«
    Der Führer des Trupps war ein stämmiger Bursche in Kettenrüstung, einem stählernen Helm mit Visier, das an einen Schweinerüssel erinnerte, und festen Lederstiefeln. Er watete allein in den Bach und klappte sein Visier hoch, um zu zeigen, daß er keine feindlichen Absichten hatte.
    »Ich glaube, er ist in Ordnung, Sperber«, sagte Bevier leise. »Sein Gesicht hat nicht den leeren Ausdruck wie das der Männer, die wir in Elenien töten mußten.«
    »Seid gegrüßt, edle Ritter«, rief der Larmorker.
    Sperber stupste Faran, daß er ein Stück durch die wirbelnde Strömung näherstapfte. »Seid auch Ihr gegrüßt, edler Herr«, erwiderte er.
    »Das ist wahrhaftig ein glücklicher Zufall«, fuhr der Lamorker fort. »Wir hatten schon befürchtet, wir müßten bis Elenien reiten, ehe wir auf Ordensritter stoßen würden.«
    »Darf ich fragen, aus welchem Grund Ihr sie sucht, werter Herr?« erkundigte Sperber sich höflich.
    »Wir brauchen Eure Hilfe, Herr Ritter. Es handelt sich um eine Angelegenheit, die unmittelbar mit dem Wohlergehen der Kirche zu tun hat.«
    »Wir leben, um zu dienen«, erwiderte Sperber und bemühte sich, seine Ungeduld zu unterdrücken. »Laßt mich wissen, welcher Art die Hilfe ist, die Ihr benötigt.«
    »Wie die ganze Welt weiß, steht der Patriarch der Stadt Kadach an erster Stelle, wenn es um die Wahl eines neuen Erzprälaten in Chyrellos geht«, erklärte der behelmte Lamorker.
    »Ist mir neu«, sagte Kalten leise.
    »Psst!« zischte Sperber über die Schulter. »Sprecht weiter, Herr Ritter«, bat er den

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