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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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niedliches Kind, findest du nicht?« sagte Ehlana zu Sperber, als sie allein waren. »Sie macht sich offenbar große Sorgen um die Bequemlichkeit und das Wohlbefinden ihrer Gäste.«
    »Für Styriker ist dergleichen nicht so wichtig«, erklärte Sperber. »Flöte ist nicht an Elenier gewöhnt, und wir machen sie nervös.« Er lächelte. »Sie gibt sich sehr viel Mühe, einen guten Eindruck zu machen.«
    »Aber sie ist eine Göttin.«
    »Sie ist trotzdem nervös.«
    »Bilde ich es mir nur ein, oder ist sie unserer Danae wirklich so ähnlich?«
    »Alle kleinen Mädchen sehen sich ähnlich, nehme ich an«, antwortete er vorsichtig, »genau wie alle kleinen Jungen.«
    »Vielleicht«, räumte Ehlana ein, »aber sie riecht sogar wie Danae, und beide haben offenbar eine Vorliebe für Küsse.« Sie hielt inne, dann strahlte sie. »Wir sollten sie zusammenbringen, Sperber. Sie würden einander bestimmt mögen und wundervolle Spielgefährten werden.«
    Bei der Vorstellung verschlug es Sperber fast die Sprache.
    Der Rhythmus des Hufschlags, der Sperber schon früh am nächsten Morgen weckte, klang vertraut.
    »Was ist los, Liebling?« fragte Ehlana verschlafen.
    »Faran hat sich offenbar losgerissen«, antwortete Sperber.
    »Er wird doch nicht durchgehen, oder?«
    »Und sich um den ganzen Spaß bringen, den es ihm machen wird, mich den halben Vormittag hinter sich herzuhetzen? Ganz bestimmt nicht.« Sperber schlüpfte in einen bereitliegenden Morgenrock und trat ans Fenster. Erst da hörte er Flötes Syrinx.
    Der Himmel über diesem geheimnisvollen Tal war bedeckt, wie es den ganzen Winter lang gewesen war. Schmutziggraue Wolken erstreckten sich, von einem stürmischen Wind getrieben, kalt und düster von Horizont zu Horizont.
    Unweit des Hauses befand sich eine Wiese, auf der Faran in leichtem Galopp im Kreis lief. Er trug weder Sattel noch Zaumzeug und wirkte freudig erregt. Flöte lag auf seinem Rükken und blies ihre Syrinx. Ihr Köpfchen ruhte bequem zwischen seinen mächtigen Schultern. Sie hatte die Knie übereinandergeschlagen und trommelte mit einem Fuß den Takt auf die Kruppe des kräftigen Fuchses. Diese Szene – Aphrael auf dem Rücken liegend auf dem mächtigen Hengst – war so vertraut, daß Sperber die Augen aufriß.
    »Ehlana«, rief er schließlich, »Das mußt du dir ansehen.«
    Sie kam zu ihm ans Fenster. »Was in aller Welt tut sie da?« rief sie erschrocken. »Du mußt sie aufhalten, Sperber! Sie wird herunterfallen und sich verletzen.«
    »Das wird sie bestimmt nicht. Sie und Faran spielen nicht zum ersten Mal so. Er wird sie nicht hinunterfallen lassen – selbst wenn es wirklich geschehen könnte.«
    »Was machen sie denn?«
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand er, obwohl das nicht ganz stimmte. »Aber ich glaube, daß es bedeutungsvoll ist«, fügte er hinzu.
    Er lehnte sich aus dem Fenster und blickte zuerst nach links, dann nach rechts. Auch die anderen standen an den Fenstern und starrten auf ihre kleine Gastgeberin.
    Der stürmische Wind ließ nach und erstarb, während Flöte ihre muntere Weise blies, und das trockene Rascheln des winterdürren Grases vor dem Tor verstummte.
    Das jubelnde Trillern der Kindgöttin stieg zum Himmel auf, als Faran unermüdlich im Kreis kanterte, und während sie spielte, öffnete sich das schmutzige Grau der Wolken und rollte zurück, beinahe wie eine Bettdecke, die zurückgeschlagen wird, und ein tiefblauer Himmel mit vereinzelten, vom Sonnenaufgang getönten Wattewölkchen kam zum Vorschein.
    Sperber und die anderen blickten staunend zu diesem wundervollen Himmel auf, und wie es Kindern manchmal ergeht, sahen sie lila Drachen und rosarote Greifen in den Wolken, die wogten und verschmolzen und sich übereinander türmten, höher und höher, und sich auflösten, als alle Geister der Luft und der Erde und des Himmels zusammenkamen, um den Frühling willkommen zu heißen, den die Welt bereits für immer verloren geglaubt hatte.
    Die Kindgöttin Aphrael erhob sich und stand nun auf dem Rücken des mächtigen Fuchses. Ihr glänzend schwarzes Haar flatterte, und die Klänge ihrer Flöte schwebten dem Sonnenaufgang entgegen. Und dann, ohne in ihrem Spiel innezuhalten, fing sie zu tanzen an. Sie wiegte sich und drehte sich, und ihre grasfleckigen Füßchen wirbelten im Rhythmus ihres Liedes.
    Erde und Himmel und Farans breiter Rücken waren für Aphrael eins, als sie tanzte, und sie drehte sich in der stillen Luft ebenso geschickt wie im jetzt grünen Gras und auf dem

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