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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht wirklich gefährlich.«
    »Euch hat sie ja auch nicht geschlagen«, brummte Kalten. »Sie ist gefährlich, das dürft Ihr mir ruhig glauben.«
    »Sie ist gefährlicher, als Ihr Euch vorstellen könnt«, versicherte Sephrenia ihnen. »Sie kann ganze Heerscharen gegen uns ins Feld führen.«
    »Wenn sie die Art von Kraft einsetzen kann, die mich aus dem Sattel geschmettert hat, braucht sie gar keine Heerscharen!«
    »Ihr Vergeßt, Kalten: Es ist Azashs Geist, der sie lenkt. Und die Götter ziehen es vor, Menschen für sich arbeiten zu lassen.«
    »Die Männer, die den Hügel herunterkamen, waren wie Schlafwandler.« Bevier schüttelte sich. »Wir hieben auf sie ein, und sie gaben keinen Laut von sich.« Er hielt stirnrunzelnd inne. »Ich hätte nicht erwartet, daß Styriker so angriffslustig sind. Ich habe noch nie zuvor einen der ihren mit einem Schwert gesehen.«
    »Das waren keine westlichen Styriker«, erklärte Sephrenia ihm und verknotete den gut gepolsterten Verband um Berits Arm. »Bewegt den Arm möglichst wenig«, riet sie ihm. »Gebt ihm Zeit zu heilen.«
    »Jawohl, liebe Frau.« Berit nickte. »Nun, da Ihr es erwähnt habt, spüre ich, daß er doch ein bißchen weh tut.«
    Sie lächelte und legte ihm liebevoll eine Hand auf die Schulter. »Berit scheint mir ein braver Mann zu sein, Sperber. Sein Schädel besteht nicht nur aus Knochen – wie der gewisser anderer Herren.« Sie warf einen bedeutungsvollen Blick auf Kalten.
    »Sephrenia!« rief der blonde Ritter entrüstet.
    »Laßt Euch aus dem Kettenhemd helfen«, sagte sie barsch. »Ich will nachsehen, ob etwas gebrochen ist.«
    »Ihr habt gesagt, daß die Styriker unter den Angreifern keine Weststyriker waren?« Bevier blickte sie fragend an.
    »Stimmt. Sie waren Zemocher. Das haben wir ja bereits in dem Gasthaus vermutet. Der Sucher spannt jeden für seine Pläne ein, aber ein Weststyriker ist nicht imstande, mit Waffen aus Stahl zu kämpfen. Wären sie Einheimische gewesen, hätten sie Schwerter aus Bronze oder Kupfer getragen.« Als Kalten von seinem Kettenhemd befreit war, betrachtete Sephrenia ihn kritisch. »Ihr seht aus wie ein blonder Bettvorleger«, sagte sie schaudernd.
    »Das ist nicht meine Schuld, kleine Mutter.« Er errötete plötzlich. »Alle Männer in meiner Familie waren stark behaart.«
    Bevier machte einen verwirrten Eindruck. »Was hat diese Kreatur eigentlich vertrieben?« platzte er heraus.
    »Flöte«, antwortete Sperber. »Es war nicht das erste Mal. Einmal hat sie mit ihren Melodien sogar den Damork in die Flucht geschlagen.«
    »Dieses niedliche Kind?« fragte Bevier mit ungläubiger Stimme.
    »Flöte ist mehr, als sie zu sein scheint«, entgegnete Sperber und ließ den Blick über den Hang schweifen. »Talen!« brüllte er. »Hör sofort auf!«
    Talen, der eifrig dabei gewesen war, die Gefallenen nach Wertsachen zu durchsuchen, blickte auf. »Aber Sperber…«
    »Laß die Finger von den Toten! Das ist ja abscheulich!«
    »Aber…«
    »Kannst du nicht hören?« donnerte Berit.
    Seufzend stieg Talen den Hang hinunter.
    »Holen wir die Pferde, Bevier«, sagte Sperber. »Sobald Kurik und die anderen zurück sind, reiten wir weiter. Dieser Sucher ist immer noch da draußen und kann es jederzeit mit einer neuen Schar wieder versuchen.«
    »Das kann er des Nachts ebenso wie während des Tages, Sperber«, gab Bevier zu bedenken. »Und er kann unserer Spur folgen.«
    »Ich weiß. Und deshalb glaube ich, daß Schnelligkeit unsere einzige Verteidigung ist. Wir müssen versuchen, dieses Scheusal wieder abzuhängen.«
    Kurik, Ulath und Tynian kehrten zurück, als die Dunkelheit sich über die trostlose Landschaft senkte.
    »Sieht nicht so aus, als wäre sonst noch jemand da draußen«, meldete Kurik und wollte sich von seinem Wallach schwingen.
    »Bleib im Sattel«, wies Sperber ihn an. »Wir müssen weiter.«
    »Die Pferde sind dem Zusammenbruch nahe, Sperber«, protestierte sein Knappe. Er blickte die anderen an. »Und uns geht es nicht viel besser. Wir sind alle in den letzten zwei Tagen kaum zum Schlafen gekommen.«
    »Ich kümmere mich darum«, warf Sephrenia ruhig ein. Sie war noch dabei, Kaltens haarigen Oberkörper zu untersuchen.
    »Wie denn?« fragte der blonde Ritter leicht brummig.
    Sie lächelte ihn an und krümmte die Finger vor seiner Nase.
    »Wie wohl?«
    »Wenn es einen Zauber gibt, der uns wieder frisch macht, warum habt Ihr ihn uns dann nicht längst gelehrt?« Auch Sperber war ziemlich mürrisch, denn die

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