Elentaria Saga - Teil 1
mich immer viel zu schnell von meinen Gefühlen beherrschen, das war nicht gut, und egal wie oft ich das sagte und merkte, ändern konnte ich dennoch nichts daran.
>>Schon gut, ich meinte es nicht so, ich bin nur … einfach nicht gut drauf. Ich vermisse Leopold und habe Angst, dass wir uns vielleicht nie wieder sehen. Ich kann nicht mehr.<<, sagte ich und wischte mir mit den Händen durch das Gesicht.
Klee legte den Kopf schief.
>>Wieso denkst du, ihr seht euch nicht mehr wieder?<<
Ich zuckte mit den Schultern.
>>Wer weiß, was noch alles geschehen wird. Vielleicht bin ich am Ende der Reise tot oder er … stirbt bei seinem Auftrag. Ich weiß nicht genau, was er macht.<<
>>Du wärst am liebsten mit ihm gegangen, oder?<<
Ich nickte.
>>Ich kann an nichts anderes denken als an ihn und ob er zu mir zurückkehrt. Solche Gefühle und Gedanken haben mich noch nie gequält. Es ist furchtbar.<<
>>Vielleicht … solltest du dann einfach zu ihm. Ich bin mir sicher, Jacob wäre damit einverstanden. Und Leopold würde es sicherlich freuen, wenn du ihn unterstützt.<<
Ich seufzte.
>>Ach, du weißt gar nicht, wie gerne ich zu ihm würde.<<
>>Dann mach es doch einfach.<<
Ich schüttelte den Kopf.
>>Nein, Leopold wäre dann sehr sauer auf mich. Er hat mir verboten, ihm hinterher zu reisen. Er will unbedingt, dass ich sicher nach Sogland gelange und ich will ihm nicht in den Rücken fallen.<<
Klee nickte.
>>Ja, da hast du wohl auch Recht.<<
Ich musterte Klee, wie sie in die Ferne blickte, als suche sie nach Jacob, der noch irgendwo herum lief und nach Essen für uns suchte.
>>Liebst du Jacob eigentlich?<<, fragte ich dann. Ich wollte es schon die ganze Zeit wissen, war neugierig ohne Ende, da ich stets sah, wie die beiden sich ansahen, als würden sie sich nacheinander verzerren.
Klee starrte mich mit einem Ausdruck an, der mir verriet, dass ich Recht hatte und sie nicht gewollt hatte, dass jemand das mitbekam. Was ich wiederum gar nicht verstehen konnte. Ich würde weiter nachharken.
>>Äh … na ja…<<, stotterte Klee.
Ich fand sie niedlich.
>>Sag schon, für die Liebe brauch man sich nicht schämen. Es ist schön, wenn man verliebt ist. In unserer Welt ist es eine Ehre verliebt zu sein.<<, sagte ich.
Klee druckste herum.
>>Schon. Aber es ist kompliziert.<<
Ich rollte mit den Augen, was sie aber nicht sah. Ich mochte dieses Wort ganz und gar nicht. Kompliziert war eine Antwort die nach Ausrede klang - zumindestens für mich.
>>Kompliziert? In der Liebe ist nichts kompliziert. Darf ich raten? Er hat sich zuerst in dich verliebt, du eigentlich auch in ihn, gleichzeitig willst du aber nach Hause. Und das nennst du jetzt kompliziert, richtig?<< Klee nickte. >>Ich sag dir eines, daran ist gar nichts kompliziert, denn du musst dich einfach nur entscheiden, was du willst. Willst du Jacob, einen Mann, der niemals mehr eine andere lieben wird als dich, der alles für dich tun würde, dir die Welt zu Füßen legt, oder willst du nach Hause, in die Menschenwelt, einen lieblosen Ort, ohne Magie und Phantasie? Also ich finde, es gibt nichts Leichteres zu entscheiden, denn solch eine Liebe bekommst du nie wieder. Uns begegnet im Leben nur einmal die Liebe des Lebens, und es gibt so manche, die blind dafür sind oder die Augen verschließen. Und wenn diese Person fort ist, werden wir sie nie wieder sehen, Klee. Jacob ist für dich geschaffen worden. Ihr gehört einfach zusammen.<<
Sie sah mich an, als würde ihr bewusst werden, dass sie die Situation noch nie so gesehen hatte, als war ihr noch nicht bewusst gewesen, dass wenn sie geht, sie Jacob niemals mehr wieder sieht.
>>Du hast schon Recht, Raja. Nur kennst du meine Welt nicht. Dort ist es auch sehr schön und immerhin habe ich dort siebzehn Jahrelang gelebt. Ich hänge an vielem dort. Und diese Welt hat mir bisher nur Angst eingejagt. Ich weiß, jeder von euch würde sich für die Liebe entscheiden, nur ich hatte bisher keine Liebe erfahren in meinem Leben, außer … von meiner Großmutter. Ich traue … ihm nicht, also seiner Liebe nicht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er mich lieben würde. Warum auch? Nichts gibt es an mir, was sie zu lieben lohnt. Jacob hat wahrscheinlich nur noch nie einen Menschen gesehen und ist verwirrt. Ich weiß es nicht. Er sagt mir auch immer wieder, dass er mich … schön findet, aber ich bin nicht schön. Wann begreift er das endlich? Wann begreift er endlich, dass ich nicht gut genug für ihn bin, dass ich … seine
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