Elentaria Saga - Teil 1
Ländern.
Ich starrte Jacob an.
>>Die Märchen von Scheherazade meinst du?<<
>>Äh ja… Auch das kennst du?<<
>>Ja, die Geschichten von Tausendundeine Nacht. Wow, ich bin beeindruckt. Das ist kaum zu fassen. Alle Märchen die man einmal im Leben gelesen hat, sind hier in deiner Welt nun wahr geworden. Alles ist da. Alles hier und man ist mitten drin. Das ist … unglaublich aufregend.<<
Jacob zog eine Augenbraue hoch.
>>Ich dachte, es wäre hier gruselig und du willst dringend nach Hause?<<
Ich hob den Finger.
>>Gruselig habe ich nie gesagt. Und nach Hause will ich immer noch. Natürlich.<<
Jacob rollte mit den Augen. Er war mehr Kind als ich, fand ich. Er benahm sich unmöglich mir gegenüber. Was konnte ich dafür, wenn ich so anders war? Ich kam eben aus einer anderen Welt!
>>Und die Länder dort?<<, fragte ich und zeigte auf die Karte an die Stellen, wo sich normalerweise Südamerika in meiner Welt befand, und welcher nun dicht an der Spitze von Südafrika klebte.
>>Das ist Centus.<<, sagte Jacob. >>Ihre Hauptstadt ist Ria und ihre Könige sind Catelyn, die Königin, die einst eine weiße Eztak war. Ihr Sohn Valerin hat die hässliche Abendrot geheiratet, die ihn und seine Mutter von einem Fluch befreit hat. Und auch wenn sie hässlich ist, so ist sie gleichermaßen sehr gütig und überaus klug. Sie ist eine gute Herrscherin.<<
Ich nickte. Was für eine komische Geschichte…
>>Und das Land?<<
Nun zeigte ich auf Italien und die drei Länder Frankreich, Spanien und Portugal. Ich war neugierig, welche Geschichten sich da hinter verbargen.
>>Hier, das ist das wundersame … Patrimonlum.<<, sagte Jacob mit einem eigenartigen Lächeln und zeigte dabei auf Italien. Ich fand den Namen ziemlich eigenartig. >>Roma ist ihre Hauptstadt. König Ludwig und die schöne Tronkolaine regieren das Land.<<
Warum er so gelächelt hatte, verstand ich immer noch nicht, aber vielleicht kannte er ja diese Trinkenheit, oder wie die Tante noch mal hieß.
>>Und hier, das ist Aquitanien, mit der Hauptstadt Toulou. Beherrscht von König Siegreich und der prächtigen Königin Tausendschön. Sie sind im Besitz des Schloss an den goldenen Ketten. Ich habe es noch nicht gesehen, aber ich hoffe sehr, dass ich es eines Tages zu Gesicht bekomme.<<
Hä? Was für ein Schloss? Ach egal…
>>Klar … und was ist mit Australien?<<, fragte ich und zeigte zu dem kleinen Kontinent am rechten Rand der Karte.
>>Das ist Aurum und nicht Australien, Klee. Sie sind das Land der Meerjungfrauen, Undinen, Nixen und Piraten. Sehr gefährlich und immer offen für ein Abenteuer.<<, meinte er neckisch.
>>Und das ist dann Sogland, oder?<<, fragte ich und zeigte auf das letzte Land: Nordamerika.
>>Ja, das ist Sogland. Regiert von Königin Tinte und ihrem Gatten Jiri. Die Hauptstadt ist Cartana. Dort fließen Flüsse aus dem Palast Ebos. Deswegen wird er auch der Tränenpalast genannt. Es ist wunderschön dort. Alles blüht und gedeiht, ist friedlich und nichts Böses weilt dort. Ach, einfach herrlich.<<
Ich schaute ihn aus dem Augenwinkel heraus an. Er geriet regelrecht in Schwärmen.
>>Warst wohl schon dort, mhm?<<
Jacob machte wieder sein Eisgesicht.
>>Ja, war ich. Mehrmals.<<
>>Aha. Und es ist also das Land des Sommers. Ist es dort denn immer warm, deswegen Sommer?<<
Jacob nickte.
>>Genau. Winter gibt es dort nicht. Nur Herbst und Frühling. Im ständigen Wechsel der Gezeiten. Es ist das Land der Regierungen, wo alle zusammen treffen, wenn Wichtiges ansteht. Die Götter leben dort. Und der verlassene Palast der Sternenkönigin steht dort. Alles in allem ist es ein großartiger Ort.<<
Ich war nicht dumm. Ich nahm an, dass Jacob dort einmal lange gelebt haben muss, weswegen er so davon schwärmte. Es war nur die Frage, wenn man an so einem schönen Ort lebte, wieso wählte man stattdessen denn diese Heimat hier? Diese Einsamkeit…
>>Und wir müssen jetzt durch Polar, dann nach Lothringen, Aquitanien und schließlich nach Sogland, um Königin Tinte zu sprechen, ja? Oh man, ein langer Weg. Wie lange wird das dauern, was meinst du?<<
Jacob seufzte.
>>So zwei bis drei Wochen.<<
>>Was? Aber so lange kann ich nicht wegbleiben! Dann werde ich ja gefeuert! Nein, das geht nicht! Oh, scheiße…<<
Ich setzte mich auf den Stuhl, welcher neben mir stand und schlug die Hände über den Kopf zusammen. In was für einer Misere war ich nur hinein geraten? Wieso ausgerechnet ich? Also hätte ich nicht genug Scheiße erlebt, dass mir auch noch so
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