Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
Vom Netzwerk:
erstmal nicht.
    >>Sag mal, Jacob, gibt es hier in der Gegend eigentlich auch irgendwelche Ungeheuer oder Monster, auf die man Acht geben muss?<<, rief ich meinen Vordermann zu, nachdem wir einige beachtliche Meter hinter uns gebracht hatten.
    Plötzlich drehte Jacob sich zu mir nach hinten um und hielt mir den Mund zu. Ich starrte ihn erschrocken an, dachte, er würde mich nun umbringen wollen.
    >>Sprich nicht, solange wir hier sind.<<, sagte Jacob sehr leise und mit böser Miene.
    Jacob sah sich panisch nach rechts und links um, dasselbe tat ich auch. Dabei schien er sich nicht nur um zusehen, sondern auch zu lauschen.
    >>Die Bäume können dich hören und werden es an sie weiterleiten, wenn du nicht still bist, Klee.<<
    >>Es tut mir leid.<<, entschuldigte ich mich schnell. >>Nur wen meinst du mit sie ?<<
    Jacob beugte sich zu mir vor.
    >>Baba Yaga.<<
    Beinahe hätte ich gelacht.
    >>Was, die gibt es auch?<<
    Jacob stöhnte.
    >>Was habe ich mir da nur mit dir eingebrockt? Das kann ja noch was werden.<<
    Jacob ging wieder weiter. Ich lief schnell zu ihm und stellte mich an seine Seite.
    >>Apropos! Warum tust du das überhaupt für mich? Ich meine, bist du ein Held oder Ritter?<<
    Jacob sah mich mit einem breiten Grinsen an.
    >>Nein, ich tu das eigentlich nur, weil ich froh bin, dich wieder los zu sein.<<
    Ich plusterte meine Backen auf und knurrte.
    >>Du bist so gemein!<<, rief ich.
    Jacob lachte.
    Stundenlang liefen wir durch den Schnee. Ich konnte kaum noch laufen und hoffte von Herzen, wir würden irgendwann einmal irgendwo ankommen, aber so weit ich sehen konnte - und das war ja nun einmal nicht weit - würden wir in nächster Zeit nirgendwo ankommen.
    Und reden durfte ich auch nicht, was für mich eine riesen Qual war, mehr noch als das laufen.
    >>Klee, schau mal!<<, sagte Jacob und blieb stehen. Auch ich blieb stehen und schaute meterentfernt zur Klippe, dort in der Höhe standen riesige pelzige Kreaturen, die wie eine Mischung aus Hase, Kuschelteddy und Hund aussahen. Ihr Fell war weiß und ihre Augen leuchteten Blau. Sie hatten in ihrem riesen Maul spitze Zähne, liefen aber auf zwei Beinen.
    >>Was sind das für Viecher?<<
    >>Yetis.<<
    Ich lachte.
    >>Die gibt es auch? Willst du mir jetzt noch erzählen, dass es den Weihnachtsmann gibt?<<
    Jacob sah mich an.
    >>Sag bloß, du glaubst nicht an den Weihnachtsmann?<<
    Ich verdrehte die Augen.
    >>Nun reicht’s aber, ja?<<
    Ich ging an Jacob vorbei und hoffte, er würde mir folgen, doch stattdessen bewarf er mich mit einem Schneeball. Ich blieb stehen und drehte mich langsam um.
    >>Du weißt schon, dass das Krieg bedeutet, oder?<<
    Jacob lachte. Er machte sich vom Seil los. Ich auch.
    >>Komm doch. Du hast keine Chance.<<
    Ich schnellte nach unten, schnappte mir Schnee und formte ihn zu einem Schneeball, dann bewarf ich Jacob. Ich zielte ihn nur am Bein, da er auswich. Wieder warf er, dann ich. Er traf mich sogar im Gesicht, was mich als Frau natürlich wütend machte. Mit einem Schneeball im Gesicht, lief ich auf ihn zu und sprang ihn an, um dann sein Gesicht einzuseifen. Er versuchte meine Hände festzuhalten, doch hatte er keine Chance. Ich hatte gewonnen.
    >>Ha! Ich habe gewonnen!<<
    Jacob kniete sich hin.
    >>Bist du dir sicher?<<, fragte er und sprang mich an. Wir rollten durch den Schnee und landeten an einem Baum. Ich konnte mich nicht mehr halten und lachte, was das Zeug in sich hatte. Auch Jacob lachte locker, wie er es zuvor nie getan hatte. Da hörte aufeinmal der grausige Schneesturm auf und wir erblickten die Sonne am Himmel. Leuchtend und strahlend schön.
    Jacob stand auf.
    >>Die Sonne…<<
    Er sah die Sonne so sehnsüchtig an, als hätte er diese schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Ich wollte nicht nachfragen, stattdessen gingen wir weiter.
    Als wir bei den Schneemonstern vorbeikamen, grüßten wir diese mit einem Winken. Jacob meinte, es bringe Glück und Sicherheit, wenn man sie begrüßt. Ich folgte seinem Wunsch und glaubte ihm. Was sollte ich auch sonst tun, ich hatte ja wohl überhaupt keine Ahnung von dieser Welt?
    Und so folgte ich Jacob. Und würde ihm wohl ewig folgen, egal wohin er ging. Ich vertraute ihm blind und dabei blieb mir keine Wahl. Ich fühlte mich wie ausgeliefert. Das hasste ich. Ich hasste es zu vertrauen und zu glauben. Genau das Gegenteil von dem, wer und was ich war.
    Ich folgte Jacob auch nach Stunden. Jeder Schritt tat mittlerweile so weh, dass ich am liebsten geheult hätte. Ich war schon gut daran gewöhnt im

Weitere Kostenlose Bücher