Eleonore - die Tochter des Highlanders (Ian McLaren - der Berserker)
versuchen, zu den Männern zu gelangen“, empfahl
Ian.
„Ich tue doch schon mein Bestes, wie du siehst.“
Die Männer hatten sich mittlerweile in beiden Gruppen Rücken
an Rücken aufgestellt und wehrten die Hiebe der sie umschließenden Gegner ab.
Die Gruppen bewegten sich langsam aufeinander zu, als lautes Wiehern ihre
Aufmerksamkeit auf sich zog. Mehreren Pferden war der Ausbruch aus der Scheune
gelungen, die sodann mit einem Krachen, einem Erdrutsch gleich, in sich
zusammenbrach. Panikartig stoben die Pferde in die freien Richtungen
auseinander. Beide Geschlechter, die McLarens wie auch die McGregors,
verstanden zu kämpfen. So wunderte es nicht, dass sie ebenso die Reihen der
Gegner lichteten, wie ihre eigenen bereits ausgedünnt waren. Als sie sich vom
ersten Schrecken nach dem Feuer erholt hatten, waren sie wieder auf der
richtigen Spur und den Gegnern gelangen kaum noch wesentliche Züge. Die
Überzahl, die die Buchanans zunächst aufwiesen, gab es nicht mehr. Im
Gegenteil, sie waren mittlerweile in der Minderheit. Da erschallte aus nicht
allzu weiter Ferne der Ruf eines Horns, wie es häufig zur Jagd, aber auch in
großen Schlachten eingesetzt wurde. Es musste das Rückzugssignal der Buchanans
gewesen sein, denn augenblicklich versuchten sich deren Männer aus dem Getümmel
zurückzuziehen. Nachdem sie alle geflohen waren, ließen auch die Verteidiger
ihre Schwerter sinken. Der Platz zwischen Scheune, oder besser dem, was noch
davon übrig war, und dem Wirtshaus war von toten und verletzten Männern
bedeckt. Dazwischen ließen sich die McLarens und McGregors nieder, um zu
verschnaufen. Dieser Kampf war über sie gekommen wie ein plötzlich
hereinbrechendes Gewitter.
„Hey, McLaren“, wandte sich Rupert McGregor an Ian, „du
siehst, dass ich recht hatte, meine Leute in voller Rüstung reiten zu lassen.
Die Buchanans haben es ordentlich auf dich abgesehen.“
„Ich verstehe gar nicht, woher so plötzlich ihre
Feindseligkeit stammt. Hab mich nie viel mit denen abgegeben.“
„Vielleicht ist es ja genau das?“
„Wie meinst du?“
„Na ja, vielleicht wollten sie besser von deinem Clan
berücksichtigt werden und fühlten sich vernachlässigt. Hatte dein Vater nicht
einigen Familien vor langer Zeit das Versprechen gegeben, sie auf Ewigkeit zu
beschützen?“
„Aber dann hätten sie doch nur zu mir kommen müssen. Mein
Haus steht für jedermann offen, der in friedlicher Absicht kommt, und keine
Hilfe wird ihm verwehrt.“
„Ja, weiß man’s?“
„Ich werde mich umhören müssen, was mit den Buchanans
geschehen ist.“
„Sicher. Aber dir ist doch wohl klar, dass du ohne mich und
meine Männer diese Leute nicht hättest schlagen können?“
„Ja, ja“, antwortete er laut mit einer wegwerfenden
Handbewegung, und leise an John Dougal, der neben ihm auf dem Boden kauerte,
knurrte er: „Zu meinem Leidwesen.“
„Das freut mich“, fuhr Rupert fort. „Umso mehr wirst du dich
an dein Hochzeitsversprechen erinnern und vor allem meinem Sohn Steven mit
dessen Einhaltung danken.“
„Ich habe noch niemals ein Versprechen gebrochen, Rupert
McGregor. Oder warum meinst du, musst du mich wieder wegen des Versprechens
mahnen?“
„Ach, das war nicht von Bedeutung. Es fiel mir nur gerade
ein.“
Langsam erhoben sich die Männer von ihren Plätzen. Rupert
schickte seine Leute los, die Pferde einzufangen, die die Flucht ergriffen
hatten. An der Seite von Ian setzte er dann seine Unterhaltung mit dem fort.
„Was meinst du, was die Buchanans wollen, wenn sie deine
Tochter haben?“
„Das ist mir genauso schleierhaft“, antwortete Ian, „wie mir
der ganze Überfall ein Rätsel ist. Und außerdem schien der Kampf beobachtet worden
zu sein. Die Kerle haben doch erst auf ein Signal hin die Hasenfüße bekommen.
Ich bin mir nicht so sicher, ob sie nicht den Kampf bis ans Ende geführt
hätten, wenn es kein Signal gegeben hätte.“
„Da hast du vollkommen recht. Vielleicht wollen sie ja noch
ein weiteres Mal gegen uns antreten, nämlich dann, wenn du deine Tochter holen
willst.“
„Möglicherweise. Wie sieht es bei deinen Männern aus? Wie
viele Verluste hast du?“
„Wenn ich das so überblicke, dann sind es zwei Tote. Die
anderen haben nur Schnitte und Kratzer abbekommen.“
„Ich auch. Unter meinen Männern haben die Bastarde schlimmer
gewütet. Kein Wunder, trugen sie doch keine Rüstungen wie deine Soldaten. Ich
habe acht Tote gezählt, zwei weitere sind schwer verletzt und sollten
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