Eleonore - die Tochter des Highlanders (Ian McLaren - der Berserker)
und schritt voran.
Ihre Familie und die McGregors warteten in der Halle des
Burgherrn im ersten Geschoss unterhalb des Turms auf der nordöstlichen Ecke von
Donnahew Castle, welches auf drei Seiten von steil abfallenden Hängen geschützt
wird. Von Norden her ist es durch Erdwälle befestigt. Um den geräumigen, von
hohen Mauern umgebenen Innenhof gruppieren sich die Wohn- und
Repräsentationsbauten vorrangig auf der nördlichen und westlichen Seite über
zwei Etagen. Das dominierende Bauwerk ist der dreißig Meter hohe, vierstöckige
Wohnturm mit der Lord’s Hall, durch dessen Erdgeschoss der vierzehn Meter lange
gewölbte Torweg führt. Ebenfalls in der ersten Etage schließt sich der große
Rittersaal an, während sich um die Ecke herum an der Westseite die Küche
befindet. Das Erdgeschoss hingegen beherbergt diverse Kammern für die
unterschiedlichsten Zwecke.
„Eleonore, mein Kind, wo hast du nur wieder so lange
gesteckt?“, wurde sie von ihrem Vater begrüßt, als sie den Saal hinter Oswald
durch einen kleinen Nebeneingang betrat.
„Verzeiht …“
„Schon gut, schon gut“, wurde sie sofort von Ian McLaren
unterbrochen. „Ich möchte dir heute unsere Gäste vorstellen.“ Er wies mit der
Hand auf den älteren der beiden Männer, die vor einer Reihe sechs weiterer
Männer standen. „Das ist Rupert McGregor, unser geschätzter Nachbar, mit seinem
Sohn Steven.“
Mit einem angedeuteten Knicks und leichtem Kopfnicken
begrüßte Eleonore Vater und Sohn McGregor. Jedoch anstatt ehrfürchtig den Blick
zu senken, schaute sie kurz zu ihrer Mutter hinüber und gewahrte, dass diese
sie mitleidig ansah. Irgendwas geht hier doch vor, schoss es ihr durch den
Kopf. Dann blickte sie Steven McGregor an, der sich, wie es schien, in
festliche Kleidung gehüllt hatte. Hoch und aufrecht stand er da, in seinem
rot-schwarz karierten Kilt, die mit zwei Fasanenfedern geschmückte Mütze unter
die linke Achsel geklemmt. Die Haare gingen ihm über die Ohren bis auf die
Schultern und sein Gesicht schmückte ein dunkler Schnurrbart. Nur unter dem
linken Auge prangte eine vernarbte Schnittwunde, die das Stolz ausdrückende und
makellose Gesicht nicht sonderlich verunstaltete. Im Gegenteil: zeugte sie doch
von einer gewissen Erfahrenheit im Umgang mit Waffen.
Eleonore musste sich unwillkürlich eingestehen, dass sie
sich die McGregors wesentlich hässlicher vorgestellt hatte.
„Steven ist im besten Mannesalter“, fuhr Ian fort, „und er
ist gekommen, um zu sehen, was du für eine Schönheit bist.“
Leichte Röte stieg Eleonore ins Gesicht, womit sie gar nicht
einverstanden war. Jedoch war sie machtlos. Noch war sie sich nicht ganz
sicher, worauf diese Vorstellung hinauslaufen sollte.
„Nun gut, jetzt hat er mich gesehen. Darf ich wieder
gehen?“, fragte sie den Vater in ihrer schnippischen Art, um damit von ihrer
Röte abzulenken.
„Aber Mädel, sei doch brav. Du bist doch kein Kind mehr.“
„Na eben.“
„Du weißt, dass wir uns so manches Mal mit unsern Nachbarn nicht
vertragen haben. Damit soll jetzt Schluss sein.“
Während Ian offensichtlich zu einer größeren Rede ausholte,
spazierte er um seine Tochter herum. „Du bist im heiratsfähigen Alter. Du bist
manierlich anzuschauen. Deine Mitgift wird nicht ganz ohne sein, dazu gehört
außer dem Geld auch eine gewisse Reputation, die unsere Familie bei Hofe und
unter der Bevölkerung genießt.“ Eleonores Stirn zog sich über der Nase in zwei
senkrechte Furchen. Ihre Ahnung sorgte für leichtes Unbehagen.
„Kurzum“, fuhr der Vater fort, „du bist für eine Hochzeit
mit Steven McGregor wie geschaffen.“
„Nein“, entfuhr es dem Mädchen mit einer nicht geringen
Schärfe, weshalb sie sich sofort eine Hand an den Mund hielt. Mit Augen so
offen wie eine Sonnenblume schaute sie zunächst ihren Vater, dann ihre Mutter,
ihre beiden Schwestern Deirdre und Catriona, die allerdings ihren Blick auf den
Boden gesenkt hielten, und wieder ihren Vater an.
„Eleonore, mein Kind, das will ich nicht von dir hören“,
setzte der Vater ebenfalls etwas energischer ein. „Schon gar nicht in diesem
Ton. Den verbitte ich mir.“
„Entschuldige, Vater, aber das geht nicht.“
„Was geht nicht?“ In einer ruckartigen Bewegung versteifte
Ian seinen Kopf und zog die Augenbrauen zusammen.
„Na, dass ich Steven McGregor heirate.“
„Und warum nicht, bitte schön?“
„Ich kenne ihn doch gar nicht. Und er mich auch nicht. Wir
lieben uns doch nicht.“
„Was
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