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Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Titel: Elf on Earth – Elfe Auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Thieme
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schnell den letzten halben Silberstreif und die letzten Blätter der Hoffnungspflänzchen. Sie waren vertrocknet und schmeckten nach Beutel.
    Als Thomas aufstand, strahlte er sie an, wie er es schon am Tag zuvor getan hatte. “I have an appointment with an important → wholesaler today and a meeting with the clerks of our marketing and promotion department”, sagte er, während er seine erste Tasse Kaffee trank und sich die Krawatte band. Das Telefon klingelte. Thomas warf einen Blick auf das Display und grinste hämisch. Ilonas Nummer.
    “The wholesaler is as hard as granite – I’ll need some in- spiration”, sagte er, und Eivyn versprach ihr Bestes zu tun. Ilona sprach auf den Anrufbeantworter, ihre Stimme klang ungeduldig. “... müsstest du mir dann doch bald meine Brieftasche wiedergeben. Sag mir Bescheid, wann du da bist.”
    “Nö!”, murmelte Thomas.
    Eivyn seufzte tief.
    Das Treffen, von dem er gesprochen hatte, fand in der rheinischen Niederlassung eines wichtigen Großhändlers statt. Von hier aus wurde für alle Geschäfte der Ladenkette eingekauft. Eivyn hörte eine ganze Weile zu, wie Thomas Zahlen im Kopf bewegte, um den Preis akzeptabel zu machen. Ihn erwartete eine zähe Diskussion über Produktionskosten, Logistik und Rabatte. Als der Gesprächspartner aus dem Raum gebeten wurde, um ein dringendes Telefonat entgegenzunehmen, hatte Thomas die Stirn längst wieder in ärgerliche Falten gelegt. Eivyn sprang auf den Tisch. Sofort hellte sich seine Miene auf.
    “He is such a → rude person”, sagte er kopfschüttelnd und ließ ein missbilligendes Geräusch hören. Stets versuchte die Kette mit dem Argument ihrer hohen Abnahmemengen den Preis zu drücken und das auf eine recht ruppige Weise. Diesmal waren es kaum die Produktionskosten gewesen, die Thomas angeboten worden waren.
    “Have you seen the photos on his desk?”, fragte Eivyn. Sie klang ein bisschen leiser als sonst, lehnte sich an seine warme Kaffeetasse und deutete mit einer schwachen Handbewegung auf den Keks, der auf dem Unterteller lag.
    “Yes”, sagte Thomas. Er lächelte, als er sich seiner Neigung zur Askese in Stresssituationen bewusst wurde, und nahm folgsam den Keks. “He has three children.”
    A little present for them might put him into a better mood.”
    “That’s a great idea! We’re handing out free → anniversary editions of our most famous confectionary products combined with a little truck in our → company’s livery . I have some boxes in the car”, meinte Thomas. “A very nice idea, I have never thought about things like that before. Goodness, I have never felt so in touch with myself before.”
    “I can imagine”, erwiderte Eivyn matt.
    “Three children”, murmelte Thomas. “Five people in the house. Mmh ... Dougherty’s bags might be too small for bigger families. Probably we should offer family sizes. Maybe that’s what the market needs. Frau Kuhnert can find out.”
    “Fine”, sagte Eivyn. “Your thoughts are coming like a cascade. That’s how it should be.”
    Thomas legte nachdenklich den Kopf schief. “Everything all right? You look a bit pale today.”
    “Really? It might be the light in here”, erwiderte Eivyn.
    Das war gelogen. Ihr Magen schrie vor Hunger, und es kam ihr plötzlich furchtbar anstrengend vor, in Thomas Kragen zu klettern.
    Mit Eivyn in der Jacketttasche eilte Thomas in die Tiefgarage, um die Aktionspackungen zu holen. Eine Frau mit einem Sandwich ging an ihnen vorbei. Eivyn stieg der Geruch in die Nase, ihr Mund wurde trocken und sie leckte sich verzweifelt über die Lippen. Sie hatte Hunger.
    Und wieder ein Erfolg. Der Großhändler hatte sich über das Geschenk für seine Kinder gefreut. Als Thomas ihn fragte, ob er zufällig Absatzzahlen von Dougherty’s zur Hand hätte, weil er gerade an einer neuen Kalkulation säße und die Anforderungen des Markts berücksichtigen wolle, hatte man mit einem gemeinsamen Blick in die Absatzlisten festgestellt, dass die Kette sämtliche Produkte von Thomas’ Firma erfolgreicher verkaufte als jede andere Bonbonsorte. Also beschloss der Partner, auch dann eine höhere Stückzahl abzunehmen, wenn gerade keine Aktion geplant war. Thomas konnte ihm so die nächst höhere Rabattstufe anbieten und man wurde sich schnell einig.
    Gut gelaunt fuhr Thomas mit Eivyn zurück ins Büro. Gerade als er die anderen Abteilungsleiter zu sich gebeten hatte, rief Frau Kuhnert aus dem Rheincenter an und teilte mit, dass die Umfrage angelaufen

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